3.400 Personen seit Juli in Kurse vermittelt – Frauenberger und Czernohorszky fordern weitere
Integrationsmittel des Bundes
St. Pölten/Wien (rk) - Im Juli erfolgte der Startschuss für das aktuelle Deutschkurspaket für
Asylwerberinnen und Asylwerber in Wiener Grundversorgung. Aus Mitteln der Stadt Wien, des EU-Sozialfonds und des
Integrationstopfs des Bundes wurden 10.000 Deutschkursplätze finanziert. Nach vier Monaten zieht die Wiener
Stadtregierung eine positive Zwischenbilanz: Bis Ende Oktober wurden mehr als 3.400 AsylwerberInnen in die Kurse
vermittelt. Ein wichtiger Integrationsbeitrag, der auch nach Auslaufen des aktuellen Kontingents im Juli 2018 sichergestellt
werden soll.
„Sprache ist ein essentieller Baustein für eine gelungene Integration. Mit unserem großen Angebot an
Deutschkursen leben wir Integration ab Tag eins. Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst und erwarten daher auch von
der künftigen Bundesregierung, dass sie uns dabei unterstützt“, sagt Sozialstadträtin Sandra Frauenberger
mit Blick auf das auslaufende Deutschförderpaket des Bundes, dessen Verlängerung die LandesflüchtlingsreferentInnen
bei ihrer Jahrestagung im Oktober eingefordert hatten.
Ein entsprechender Beschluss wurde am 9. November auch von den IntegrationsreferentInnen bei ihrem Treffen in St.
Pölten getroffen. „Der Integrations-Sondertopf für Deutschkurse in der Grundversorgung war die erste
Bewegung des Bundes in Richtung Integration ab Tag eins. Die Bundesländer wissen aus der Praxis am besten,
dass der Bedarf an Deutschkursen weiterhin hoch ist und was es braucht. Es wäre fatal, die Länder jetzt
im Regen stehen zu lassen“, so der Wiener Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Ich fordere daher gemeinsam
mit den anderen Bundesländern den Bund nachdrücklich auf, seiner Verantwortung für die Integration
nachzukommen und die Finanzierung der Deutschkurse, auch für höhere Sprachniveaus, für die nächsten
Jahre sicherzustellen."
In Wien hat die Wiener Bildungsdrehscheibe der AWZ Soziales Wien in den vergangenen Monaten mehr als 3.400 Personen
in die Deutschkurse (Basisbildung, A1, A2, B1) vermittelt, zusätzlich wurden seit Jahresbeginn 11.700 Beratungen
durchgeführt, Qualifikationen der AsylwerberInnen erhoben und individuelle Aus- und Weiterbildungsprogramm
erstellt. Im November starten weitere 45 Deutschkurse bei den Trägerorganisationen Caritas Wien, Diakonie
Flüchtlingswerk, Interface Wien, Berufsförderungsinstitut Wien und dem Berufspädagogischen Institut.
Auch für die Gruppe der nicht mehr schulpflichtigen AsylwerberInnen kann die Wiener Flüchtlingshilfe
auf eine hohe Vermittlungsquote verweisen. „Von den 15- bis 21-Jährigen, die sich noch im Verfahren befinden,
absolvieren dank unserer Maßnahmen mehr als 90 Prozent eine Ausbildung. Eine Schul- oder Werkbank ist für
diese Altersgruppe definitiv der bessere Aufenthaltsort als eine Parkbank“, so der Wiener Flüchtlingskoordinator
und Fonds-Soziales-Wien-Geschäftsführer Peter Hacker. Aktuell befinden sich rund 2.200 Asylwerberinnen
und Asylwerber im Alter von 15 bis 21 Jahren in Wiener Grundversorgung – 500 davon besuchen das Start Wien Jugendcollege,
600 absolvieren Deutschkurse. Dazu kommen 900 außerordentliche und ordentliche SchülerInnen, Lehrlinge,
Studierende sowie AbsolventInnen anderer Ausbildungen.
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