In enger Zusammenarbeit zwischen heimischen Industriepartnern und dem AIT entstehen innovative
und architektonisch anspruchsvolle Photovoltaiklösungen für Gebäude.
Wien (ait) - Die Technologieplattform Photovoltaik veranstaltet von 13.-14.11. in Wien zum 15. Mal das jährliche
ExpertInnentreffen der österreichischen Photovoltaikwirtschaft und -forschung. Die nationale PV Tagung steht
heuer im Licht der Integration von Photovoltaik in die Architektur und Stadt. Um herausragende Projekte in diesem
Bereich anzuerkennen, wird erstmals der 1. InnovationsAWARDs ‚Bauwerksintegrierte Photovoltaik‘ angekündigt.
Der „Technologie-Roadmap für Photovoltaik in Österreich“ zufolge können bis 2030 etwa 15% und bis
2050 etwa 27% des heimischen Strombedarfs - das entspricht 30 Gigawatt - mit Sonnenenergie gedeckt werden. Um dieses
Ziel zu erreichen, müssen auch Solarpotentialflächen im urbanen Raum stärker zur Stromerzeugung
genützt werden. Ein Schlüssel dazu ist die gebäudeintegrierte Photovoltaik, also der Einsatz von
PV-Modulen als Bauelement auf Dächern oder Fassaden. Schätzungen gehen davon aus, dass in Österreich
eine Fassadenfläche von insgesamt 60 km² für die solare Stromgewinnung zur Verfügung steht.
Für österreichische Hersteller lässt sich hier der Wettbewerb mit der asiatischen Konkurrenz allerdings
nicht mit billigen Standardmodulen zu Dumpingpreisen gewinnen, sondern nur durch die Entwicklung innovativer und
architektonisch ansprechender Lösungen.
Mit Kooperation zu Innovation
Die PV-ExpertInnen des AIT Center for Energy verfügen über langjähriges Know-how in der gebäudeintegrierten
Photovoltaik. "Wir bieten Herstellern neben Entwicklungsunterstützung auch Machbarkeitsstudien für
innovative Konzepte und führen in unseren Labors ergänzend dazu Komponententests nach internationalen
Standards durch", so Christoph Mayr vom AIT. Dieses wissenschaftliche Know-how wird zusammen mit Partnern
aus der Industrie in erfolgreiche Produkte umgesetzt – vom Prototypen bis hin zum marktfähigen Produkt. Einer
dieser Kooperationspartner ist ertex solar, österreichischer Technologieführer und weltweit etablierter
Hersteller von PV-Modulen zur Gebäudeintegration. In den vergangenen Jahren wurde in enger Zusammenarbeit
eine Reihe innovativer Produkte entwickelt, getestet und validiert.
Produkte für die Zukunft der gebäudeintegrierten PV
Ein Ergebnis dieser erfolgreichen Zusammenarbeit ist zum Beispiel ein PV-Fassadenelement aus Sonderstahlblech,
das digital mit beliebigen Designs bedruckt werden kann. Teile der Unterkonstruktion sind bereits im Fassadenmodul
integriert und ermöglichen damit eine einfache und kostengünstige Montage. Die Elemente lassen sich nach
dem Plug&Play-Prinzip an der Fassade anbringen und eignen sich sowohl für den Neubau als auch für
die Sanierung. Darüber hinaus entsteht durch die Kombination mit Stahl ein Kühleffekt, der sich positiv
auf den Wirkungsgrad der PV-Module auswirkt.
Eine weitere gemeinsame Innovation sind semitransparente Solarzellen. „Normalerweise sind Solarzellen lichtundurchlässig“,
so Martin Aichinger, Geschäftsführer Produktion und F&E bei ertex solar. „Durch die gezielte Perforation
der Zellen mit Hilfe eines Lasers lässt sich ein homogener Schattenwurf im Innenraum erzielen und darüber
hinaus auch die Transparenz der PV-Elemente steuern.“ Das ist vor allem dann gefragt, wenn PV-Module zusätzlich
zur Stromproduktion auch andere Funktionen übernehmen sollen, etwa zur Verschattung oder als Sichtschutz bei
Balkongeländern oder Atrienverglasungen. Das AIT forscht und entwickelt in diesem Bereich gemeinsam mit den
Unternehmen, um deren Wettbewerbsfähigkeit durch zukunftsweisende Innovationen ‚made in Austria‘ im internationalen
Wachstumsmarkt der Photovoltaik sicherzustellen.
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