Strom-Großhandelspreise im Dezember um über 23 % höher als im Vorjahr
Wien (energyagency) - Zum Jahresende steigt der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) weiter
an, wenn auch nur noch leicht: Der Preisanstieg von November auf Dezember beträgt 0,1 %, im Vormonat waren
es noch ganze 2,2 %.
Der ÖSPI verbuchte heuer im Monatsvergleich in insgesamt zehn von zwölf Monaten Zuwächse. Diese
Entwicklung hat dazu beigetragen, dass sich der Preisabstand zum Vorjahr im Laufe des Jahres deutlich vergrößert
hat. Daher liegen die Strom-Großhandelspreise im Dezember 2017 um 23,3 % über dem Vorjahresmonat. Das
ist der stärkste Preisanstieg seit über acht Jahren.
ÖSPI auf 2-Jahreshoch
Der ÖSPI erreicht im Dezember 2017 61,45 Punkte (Basisjahr 2006 = 100) und beendet das Jahr 2017 auf dem
höchsten Stand seit November 2015. Der Grundlastpreis (Index 63,76 Punkte) steigt gegenüber dem Vormonat
um 0,1 % und im Jahresvergleich um 23,6 %. Der Spitzenlastpreis (Index 56,54 Punkte) weist ein Plus von 0,2 % und
im Vergleich zum Vorjahr von 22,7 % auf.
Jahresrückblick 2017
Der seit Ende 2016 anhaltende Aufwärtstrend beim ÖSPI setzte sich im Jahr 2017 weiter fort. Dabei
war vor allem in den ersten sechs Monaten ein deutlich stärkerer Anstieg als in der zweiten Jahreshälfte
erkennbar. Im Durchschnitt des Jahres 2017 stieg der ÖSPI im Schnitt um 9,2 % gegenüber 2016. Das ist
der erste Anstieg im Jahresdurchschnitt seit 2011. Damals stieg der ÖSPI um 5,7 %. Im Jahr 2016 ging der ÖSPI
noch um 18,2 % gegenüber 2015 zurück.
Methodik
Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode und auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse
EEX in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die Marktpreise für Strompreis-Futures der kommenden
vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret
werden neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung
auch die Werte für Spitzenlast zur Berechnung herangezogen.
Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber
der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert.
Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex. Der ÖSPI
bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp
40 % auf die Energiekomponente und zu 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Weitere Faktoren, die
den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI
nicht berücksichtigt. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere
Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden,
wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.
Über den Österreichischen Strompreisindex – ÖSPI©
Die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex
(EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informations-Service
für Stromanbieter und StromabnehmerInnen. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung,
der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.
Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indizes beteiligten ExpertInnen haben
deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler
können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt
daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere
in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung
der angebotenen Informationen entstehen.
Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
Die Österreichische Energieagentur (AEA) liefert Antworten für die Energiezukunft. Sie berät
auf wissenschaftlicher Basis Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Die strategischen
Schwerpunkte des Kompetenzzentrums für Energie liegen dabei auf der visionzero einer fossilfreien Zukunft,
der Transformation des Energiesystems in Richtung Energieintelligenz und den damit verbundenen Umbrüchen in
den energierelevanten Branchen. Im Vordergrund steht die Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern
im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Die Österreichische
Energieagentur ist national und international tätig. Sie entwickelt Strategien für eine nachhaltige und
sichere Energieversorgung, führt Beratungen und Schulungen durch und ist die Vernetzungsplattform für
die Energiebranche. Die Österreichische Energieagentur setzt klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des BMLFUW
– operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen,
Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Zudem betreibt die Österreichische Energieagentur im Auftrag
des BMWFW die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle.
Energy 2027 Satz PA
Die Österreichische Energieagentur feiert 2017 ihr 40-Jahres Jubiläum. Das Jubiläumsjahr mit
dem Thema ENERGY 2027>> steht ganz im Zeichen der Energiezukunft. Wie werden wir im Jahr 2027 global und
lokal Energie erzeugen, verteilen und nutzen? Der Zeitraum scheint kurz, aber angesichts der disruptiven und exponentiellen
Entwicklungen ist heute nicht absehbar, wie unsere Energie-Welt in zehn Jahren tatsächlich aussieht und vor
welchen Herausforderungen sie dann stehen wird.
|