Rettung einer einzigartigen Plakatsammlung:
Wien (döw) - Plakate gehören zu den wichtigsten Quellen der Zeitgeschichte. Sie zeigen den politischen
Kampf, sie offenbaren Ideologien und enthüllen, wie Regime mit politischen GegnerInnen umgehen. Die Plakatsammlung
des DÖW ist ein Hort zeitgeschichtlicher Schätze. Die Vielfalt der Plakate, die Tatsache, dass einige
davon nicht in anderen Archiven vorhanden sind, sowie der große Zeitraum, den die Sammlung abdeckt, machen
den Bestand zu einem wichtigen Zeugnis für Österreichs politische Geschichte im 20. Jahrhundert. In diesem
Bestand befindet sich auch die eindrucksvolle Sammlung Rehse, die Plakate aus der Zeit des ersten Weltkriegs und
vor allem aus der Frühzeit der NSDAP – auch in Österreich – beinhaltet.
Friedrich Rehse, ein Münchner Privatsammler, verkaufte seine Sammlung 1929 an die NSDAP, blieb jedoch deren
Archivar und sammelte weiter. Nach der Befreiung 1945 wurde die Sammlung beschlagnahmt und unrechtmäßig
erworbene Teile restituiert. Der Rest wurde danach in der Library of Congress in Washington aufbewahrt. Der Großteil
der Sammlung Rehse wurde in den 1960er Jahren nach Deutschland zurückgebracht. Die Plakate mit Österreichbezug
befinden sich seither im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes in Wien.
Schüler helfen bei Rettung verborgener Schätze
Mit Hilfe der Klasse 4Bl der HTL Rennweg wurde ein Crowdfunding-Projekt initiiert, um mit Spenden die wertvolle
Sammlung Rehse zu restaurieren:
https://wemakeit.com/projects/retten-sie-unsere-plakate.
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