LH Mikl-Leitner: „Positives Signal, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert“
St. Pölten (nlk) - Digitalisierung, Deregulierung und Investitionen in den Standort – das sind die
drei Hauptthemen des neuen Kooperationsabkommens zwischen dem Land Niederösterreich und der Industriellenvereinigung
Niederösterreich. am 7. November haben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und IV-Präsident Thomas Salzer
die neue Vereinbarung im Zuge der Vollversammlung der Industriellenvereinigung im Schloss Pöggstall unterzeichnet.
Für die Landeshauptfrau ist die gestrige Unterzeichnung „ein positives Signal, dass die Zusammenarbeit zwischen
Industrie und Land Niederösterreich sehr gut funktioniert“. Das Bundesland Niederösterreich könne
heuer ein Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent verzeichnen, für kommendes Jahr werde ein Wert von 3,3 Prozent
prognostiziert, betonte sie: „Damit liegen wir erheblich über dem Österreich-Durchschnitt“. Dieser Erfolg
wäre ohne die niederösterreichische Industrie nicht möglich, verwies sie auch auf die Bedeutung
der Industrie für Arbeitsmarkt und Wertschöpfung.
Die neue industriepolitische Zukunftsstrategie umfasse „ganz klare Ziele und Visionen“, und nun gelte es, „diese
auch umzusetzen“, sprach sie das Kooperationsabkommen näher an. Zum Bereich der Digitalisierung hielt sie
fest: „Wir in Niederösterreich werden die Digitalisierung so nutzen, dass sie Vorteile bringt für Land
und Leute, dass sie neue Arbeitsplätze bringt und dass sie den ländlichen Raum weiter bringt.“ Um das
zu erreichen, habe man viele Maßnahmen entwickelt, so etwa das „Haus der Digitalisierung“, dessen Konzeption
bis Ende des Jahres fertig sein soll.
„Wir wollen Niederösterreich als das größte Bundesland auch zum schnellsten Bundesland machen“,
betonte Mikl-Leitner im Zusammenhang mit dem Themenbereich Deregulierung: „Schnell heißt schlank: Schnell,
wenn es um Verfahren geht, schnell, wenn es um Arbeitsplätze geht.“ Ein Beispiel für eine noch schnellere
Verwaltung sei etwa das neue Online-Förderportal für Unternehmen.
Zum Thema Investitionen hielt die Landeshauptfrau fest: „Wer in die Zukunft blickt, muss die Standortqualität
weiter ausbauen.“ Dies betreffe Investitionen in Schiene und Straße ebenso wie den Ausbau des Breitbandinternets.
Niederösterreich habe in der Vergangenheit durch wichtige Investitionen gezeigt, dass man sich der Verantwortung
für die Zukunft bewusst sei, verwies IV-Präsident Salzer in seiner Rede auf Projekte wie IST Austria,
MedAustron oder auch die Technopolpolitik. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Industrie und dem Land sei ein
wichtiger Faktor, „um die Ideen unserer Betriebe in die politische Diskussion miteinbringen zu können“, betonte
er.
Zur Unterzeichnung des Abkommens meinte Salzer, dass man schon in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet habe:
„Wir finden im Land immer ein offenes Ohr.“ Nun gehe es darum, „dass wir die Punkte, die wir auf Papier gebracht
haben, gemeinsam umsetzen.“
Die neue industriepolitische Zukunftsstrategie „Industrie. Zukunft. Niederösterreich.“ legt drei wichtige
Ziele für die Jahre 2018 bis 2023 fest: die „Arbeitskräfte der Zukunft und Digitalisierung“, die „Deregulierung
und Verwaltungseffizienz“ sowie „Industriestandort und Investitionen“.
Für alle drei Bereiche wurden auch konkrete Maßnahmen in die Zukunftsstrategie aufgenommen. Im Zusammenhang
mit den „Arbeitskräften der Zukunft“ sind das z. B. das Umsetzen einer Imagekampagne, um mehr junge Menschen
für den MINT-Bereich zu begeistern, die Forcierung von Englisch in Kindergärten und Schulen oder die
Stärkung der Wirtschafts-, Technologie- und Wissenschaftskompetenz von Schülern und Pädagogen. Im
Zusammenhang mit der Deregulierung sieht die Strategie mehr „amtliche“ Sachverständige, die durch „Industriesachverständige“
unterstützt werden, ebenso vor wie elektronische Einreichungen und Akte und die Digitalisierung des öffentlichen
Auftragswesens. In Verbindung mit dem Industriestandort sind z. B. folgende Maßnahmen vorgesehen: die FTI-Strategie
des Landes Niederösterreich unter fortgesetzter Einbeziehung des industriellen Beirates für Forschung,
Technologie und Innovation fortzuführen, die Internationalisierung weiterzuführen sowie Investitionen
in Breitband-Internet, Straße und Schiene weiter voranzutreiben.
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