Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise endgültig bewältigt – Verstärkte Konjunkturdynamik
insbesondere in Europa unterstützt die positive Entwicklung
Linz (voestalpine) - Nachdem die voestalpine bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres
auf ein Ertragsniveau, das zuletzt nur vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 erreicht worden war,
zurückgekehrt ist, konnte der Technologie- und Industriegüterkonzern die anhaltend positive wirtschaftliche
Dynamik weiter nutzen und auch die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2017/18 (1. April bis 30. September
2017) mit einer signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerung gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres
abschließen. „Der spürbare konjunkturelle Aufwärtstrend insbesondere in Europa in Kombination mit
der ungebrochen hohen Nachfrage aus unseren Hauptkundensegmenten, allen voran der Automobilindustrie, führte
in den letzten sechs Monaten zum besten Halbjahresergebnis seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor rund
neun Jahren“, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.
Neben einer gegenüber dem Vorjahr generell wesentlich verbesserten Preissituation trugen insbesondere eine
hervorragende Auftragslage sowie die konsequente Weiterentwicklung hochspezialisierter Produkt- und Systemlösungen
des Konzerns zur positiven Entwicklung bei. Vor allem am Commodity-orientierten Stahl-Spotmarkt konjunkturunterstützend
wirkte die erfolgreiche Implementierung von Anti-Dumping-Maßnahmen in der Europäischen Union. Indirekt
profitierte davon auch die auf Kontraktgeschäfte im Hochqualitätsbereich ausgerichtete Steel Division
des Konzerns, die damit auch die stärksten Zuwächse im Jahresvergleich ausweist. Gleichzeitig trugen
auch die Verarbeitungsdivisionen mit konsequenter internationaler Expansion und kontinuierlichem Wachstum sowohl
auf der Umsatz- als auch auf der Ergebnisseite zur hervorragenden Entwicklung bei.
Deutliche Zuwächse bei Umsatz und in allen Ergebniskategorien
Der voestalpine-Konzern konnte den Umsatz von 5,4 Mrd. EUR in den ersten 6 Monaten des Vorjahres um 16,5 % auf
6,3 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2017/18 steigern. Das operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich von 705 Mio.
EUR auf aktuell 969 Mio. EUR, was einem Zuwachs von 37,5 % entspricht. Die EBITDA-Marge kam bei 15,4 % zu liegen
und überstieg damit abermals – wie schon nach dem ersten Quartal 2017/18 – deutlich die strategische Zielmarke
des Konzerns von 14 % (für das Geschäftsjahr 2020/21). Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich
im gleichen Zeitraum um 58,4 % von 369 Mio. EUR im Vorjahr auf 584 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2017/18. Das Ergebnis
vor Steuern verbesserte sich um 64,9 % von 311 Mio. EUR auf 514 Mio. EUR. Noch signifikanter stieg das Ergebnis
nach Steuern (Bilanzergebnis), nämlich um 66,4 % auf 389 Mio. EUR (Vorjahr: 234 Mio. EUR).
Spitzenwerte auch bei Eigenkapital und Mitarbeitern
Das Eigenkapital lag über das 1. Halbjahr 2017/18 stabil bei 6,2 Mrd. EUR, dies entspricht einem Plus von
10,2 % im Jahresvergleich und einer Steigerung um rund 2,0 % gegenüber dem Bilanzstichtag des Geschäftsjahres
2016/17 (31.03.2017). Die Nettofinanzverschuldung im Ausmaß von 3,3 Mrd. EUR konnte im 12-Monatsvergleich
leicht abgebaut werden (-1,8 %); im Vergleich zum Bilanzstichtag des letzten Geschäftsjahres (3,2 Mrd. EUR)
zeigt die Entwicklung vor allem aufgrund der zwischenzeitlich erfolgten Dividendenausschüttung von knapp über
200 Mio. EUR einen leichten Anstieg. Die konsequente Wachstumsstrategie des voestalpine-Konzerns ließ die
Anzahl der Beschäftigten im ersten Halbjahr auf die Rekordzahl von 50.638 Mitarbeitern (FTE) ansteigen – ein
Zuwachs von 3,8 %.
Zukunftsweisendes Investitionsprojekt in Kapfenberg gestartet
Die Investitionen erreichten im ersten Halbjahr 2017/18 mit 338 Mio. EUR erstmals seit langem „nur“ einen unter
dem Abschreibungsniveau liegenden Wert, was vor allem auf den erfolgreichen Abschluss einzelner großer Investitionsprojekte
der letzten Jahre, wie etwa der Direktreduktionsanlage in Texas, USA oder des neuen, voll digitalisierten Drahtwalzwerkes
in Donawitz, Österreich zurückzuführen ist. „Wir holen gleichsam Luft für den nächsten
Technologieschub in der ersten Hälfte der 2020er-Jahre“, so CEO Wolfgang Eder. Unabhängig davon werden
die Internationalisierungsstrategie mit den Schwerpunktmärkten China und Nordamerika sowie permanente Investitionen
in Zukunftstechnologien auch weiterhin konsequent umgesetzt. So wurde Ende September 2017 für den Standort
Kapfenberg, Österreich der Bau des modernsten Edelstahlwerkes der Welt beschlossen. „Diese Großinvestition
mit einem Gesamtaufwand von 330 bis 350 Millionen Euro wird die Basis für die Erhaltung von über 3.000
Arbeitsplätzen in der Steiermark sein und unsere Technologieführerschaft im Bereich Hochleistungswerkstoffe
langfristig absichern“, so Eder weiter. Die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
Die globale Konjunkturentwicklung war in den vergangenen Monaten durch eine vergleichsweise hohe Stabilität
bei insgesamt positiver Grundtendenz geprägt. Bemerkenswert ist, dass sich derzeit der Einfluss kritischer
politischer Entwicklungen auf das Wirtschaftsgeschehen in Grenzen hält – was sich allerdings rasch wieder
ändern kann.
In den für den langfristigen Erfolg des voestalpine-Konzerns entscheidenden Industriesektoren verläuft
die Entwicklung vielversprechend, so etwa in der Automobilindustrie mit den Zukunftsherausforderungen Elektromobilität
und autonomes Fahren oder dem Konsumgüterbereich mit langfristig hohem Wachstumspotential in den Emerging
Markets. Verstärkte Wachstumssignale kamen zuletzt auch aus einer Reihe von Regionen im Maschinenbau- und
Bausektor, wogegen sich der klassische Energiebereich (Kraftwerksbau/elektrische Energie) immer mehr auf Entwicklungsmärkte
beschränkt. Vor allem auf der Preisseite sollten Produkte für den Bereich Öl und Gas in den nächsten
Quartalen erhebliches Potential nach oben bieten. Volatiler als zuletzt, aber immer noch deutlich auf Wachstum
ausgerichtet ist die mittelfristige Entwicklung im Flugzeugbau einzuschätzen. Der Eisenbahnsektor dürfte
– sowohl politisch als auch konjunkturell bedingt – in nächster Zeit durch regionale Unterschiede geprägt
bleiben.
„Vor dem Hintergrund der auch zu Beginn der 2. Hälfte des Geschäftsjahres 2017/18 unverändert positiven
globalen Wachstumsaussichten erscheint die für das Gesamtgeschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr erwartete,
deutlich positive Entwicklung von Umsatz und Ergebnis unverändert gut abgesichert“, so Wolfgang Eder.
Der voestalpine-Konzern
Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern
mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt
über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten.
Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen
aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und
Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber
hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und
Spezialprofilen. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 11,3 Milliarden Euro ein
operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,54 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 50.000 Mitarbeiter.
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