Drozda: Freiraum ist ein hochpolitisches Thema

 

erstellt am
07. 11. 17
13:00 MEZ

Pressegespräch mit Kommissärin Verena Konrad zur 16. Architektur-Biennale in Venedig – Budget für österreichischen Beitrag auf 450.000 Euro erhöht
Venedig/Wien (bka/artphalanx) - "Der kommende Österreich-Beitrag für die Architektur-Biennale steht unter dem Titel "Freespace". Ein hochpolitisches Thema also, in dem sich die Verhandlung zwischen privatem und öffentlichem Raum manifestiert. Dieter Henke und Marta Schreieck, das Tiroler Architektenbüro LAAC und das österreichisch-amerikanische Duo Sagmeister und Walsh werden uns bei der kommenden Biennale eine Idee davon geben, was Raum ist, wer den Raum gestaltet und wem er überhaupt gehört“, sagte Kulturminister Thomas Drozda am 6. November anlässlich der Vorstellung des österreichischen Beitrags zur 16. Internationalen Architekturausstellung "La Biennale di Venezia 2018". Österreich wird zum 12. Mal an der Architektur-Biennale teilnehmen.

"Um der Kommissärin den größtmöglichen Freiraum zu geben, habe ich das Budget für den österreichischen Beitrag um 50.000 Euro auf insgesamt 450.000 Euro erhöht. Mit Verena Konrad haben wir eine Kommissärin, die als Kennerin der österreichischen und internationalen Architekturszene hohes Ansehen genießt. Sie wird beim kommenden Österreich-Beitrag in Venedig sowohl ihre Arbeit als Architekturvermittlerin fortsetzen und gleichzeitig auf das utopische Potenzial der Architektur verweisen", so Drozda.

Die sorgfältig ausgewählten Teams für den österreichischen Beitrag würden perfekt zum Titel des heurigen Beitrags "Gebaute Landschaft" passen. Schon der Titel verweise auf das von Menschen Gemachte, im Widerspiel beziehungsweise im Zusammenspiel mit der Natur. "Gerade die Gestaltung des öffentlichen und halböffentlichen Raums prägt unsere Welterfahrung ungemein. Ich möchte fast sagen, sie schreibt sich in den Menschen ein. Es ist also nicht nur ein Thema für Architekturtheoretikerinnen und -theoretiker, sondern es betrifft die konkrete Lebenspraxis aller Menschen", so der Kulturminister, der der kommenden Architekturbiennale mit großer Spannung entgegenblickt.

"Ich bin fest davon überzeugt, dass Österreich mit diesem Beitrag auch im internationalen Architekturkontext reüssieren wird. Herzlichen Dank und gutes Gelingen an Verena Konrad und ihre drei Teams", so Drozda abschließend.

     

Die Idee
Städte definieren sich wesentlich über öffentliche Räume. Hier überlagern sich verschiedene Nutzungsansprüche. Stadt- gestaltung zielt darauf ab, eine Balance zu finden, zukunftsori- entiert zu agieren und dem öffentlichen Raum eine ebensolche Bedeutung beizumessen wie dem bebauten Raum. Der öffent- liche Raum ist sozialer Raum - und eben deshalb ist Gestaltung wichtig. In der Sprache der Architektur zeigt sich Qualität hier durch die Balance von Räumen und Plätzen, durch wertiges Material, durch große städtebauliche Zeichen ebenso wie durch spontane und informelle Gesten. In jedem Fall aber durch hohen ästhetischen Anspruch.

Die drei geladenen Teams - Henke Schreieck Architekten, LAAC Architekten und Sagmeister & Walsh - beschäftigen sich in ihrer jeweiligen Arbeit mit Stadträumen und Architektur als gebau- ter Landschaft. Sie tun dies mit großer Konsequenz, mit dem was man "Haltung" nennt, mit größtem Qualitätsanspruch und schätzen Zusammenarbeit und Interdisziplinarität. Ihnen ist gemeinsam, dass sie mit ihren Interventionen - seien sie archi- tektonisch, städtebaulich oder aus der Logik des Designs heraus
- nicht in der Stadt, sondern an der Stadt bauen. Damit tritt auch der Aspekt des Gemeinwohls im Sinne einer Orientierung an öffentlichen Interessen hervor, der im gegenwärtigen Archi- tekturdiskurs immer wichtiger wird.

Für den Österreich-Beitrag zur Biennale Architettura 2018 werden die drei gestaltenden Teams eine ineinandergreifende Rauminstallation aus drei Teilen erarbeiten. Wir nehmen damit direkt auf das Thema "Freespace" Bezug und arbeiten an der Be- deutung von Freiräumen für städtische Kontexte. Wir verweisen dabei nicht auf reale Architekturen, sondern arbeiten an Real- räumen - Räume, die jene Qualitäten wahrnehmbar machen sollen, die die Architekt|innen und Designer|innen mit ihrer Arbeit erzeugen wollen. Außen und innen, vertikale und horizon- tale Verbindungen, der historische Pavillon und zeitgenössische Architektur- und Designsprachen treffen aufeinander.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.labiennale2018.at

 

 

 

 

 

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