Frankreich ehrt OeNB-Gouverneur für internationale Verdienste
Paris/Wien (oenb) - Notenbankchef Ewald Nowotny wurde am 6. November in der Französischen Botschaft
in Wien zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Der bereits mehrfach dekorierte Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank
(OeNB) nahm den Orden sichtlich erfreut entgegen. OeNB-Präsident Claus J. Raidl gratulierte: „Herr Gouverneur
Ewald Nowotny hat viel für Österreich und Europa getan – ich freue mich, dass das so gewürdigt wird.“
Der Notenbanker Ewald Nowotny vereint wissenschaftliche Expertise, unternehmerisches Know-how, Politerfahrung –
und Handschlagqualität. Frankreichs Botschafter in Österreich, François Saint-Paul, präzisiert:
„Frankreich ehrt mit dem Gouverneur der OeNB eine anerkannte, vielseitige und vorbildliche Persönlichkeit,
die sich besonders um die europäische Zusammenarbeit verdient gemacht hat.“
1944 in Wien geboren, begann Ewald Nowotny 1968 als „Assistent der ersten Stunde“ an der Universität Linz
bei Professor Kurt W. Rothschild, als dessen Wegbegleiter er das in Österreich neu geschaffene Studium der
Volkswirtschaftslehre mitformen und nachhaltig prägen konnte. Auch heute – viele Jahre nach seiner eigenen
Zeit als Professor und Vizerektor für Finanzen an der Wirtschaftsuniversität Wien – ist der Nationalbankchef
als Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und als Mitglied des WU-Universitätsrates der
Volkswirtschaftslehre nach wie vor eng verbunden. Dass Theorie, wie von Rothschild gefordert, „nie Selbstzweck“
sein darf, war auch für Nowotny immer klar.
Von 1999 bis 2003 war Ewald Nowotny Vize-Präsident der Europäischen Investitionsbank EIB, zuständig
für Österreich, die osteuropäischen Länder und die Türkei.
Ewald Nowotny wurde 2008 als Gouverneur der OeNB bestellt und ist als solcher Mitglied des EZB-Rates. 2013 wurde
er in seiner Funktion bestätigt. Als wertvoller und hochrangiger Ansprechpartner der französischen Botschaft
in Österreich ist er stets bereit, sich konstruktiv für die Verstärkung der bilateralen Beziehungen
zwischen Österreich und Frankreich einzubringen.
Auch abseits der Geldpolitik ist Nowotny seit jeher ein Verfechter des europäischen Projekts – mit Augenmaß.
In seinen persönlichen Erinnerungen an Kurt Rothschild schrieb er 2011: „Ich war und bin primär aus politischen
Gründen ein engagierter Befürworter der europäischen Integration.“ Die von ihm vertretenen Thesen
sind dem französischen Ansatz sehr nahe. Er pflegte und pflegt auch immer freundschaftliche Beziehungen zu
den Gouverneuren der Banque de France.
OeNB-Präsident Claus J. Raidl gratulierte: „Ich freue mich sehr, dass Herrn Gouverneur Ewald Nowotny diese
große Anerkennung zuteilwird. Er wurde in der Vergangenheit ja bereits mehrfach für seine großen
Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Mit der Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion
wird nun auch die europäische Dimension seines Schaffens gewürdigt.“
Die Ehrenlegion gilt als die wichtigste französische Auszeichnung. Sie wurde 1802 von Napoleon Bonaparte eingeführt
und genießt bis heute weltweit große Anerkennung. Ewald Nowotny folgt berühmten österreichischen
Trägern dieses Ordens, unter anderem den Bundespräsidenten Thomas Klestil und Heinz Fischer, Bundeskanzler
Franz Vranitzky, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, den früheren Außenministern Alois Mock und Ursula
Plassnik oder dem Regisseur Michael Haneke.
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