365-Euro-Jahreskarte bleibt – Erste Änderung seit mehr als drei Jahren: mehr Investitionen
und Angebot
Wien (rk) - Die Wiener Linien investieren Jahr für Jahr hunderte Millionen Euro in den Ausbau des Öffi-Angebots
in Wien. Mit den Verbesserungen steigen auch die laufenden Betriebskosten. Ab 1.1.2018 kommt es deshalb zu Preisänderungen
beim Ticketangebot. Dadurch sollen die Ticketerlöse um rund 3,7 Prozent gesteigert werden. Mit der Preisänderung
wird die hohe Qualität von U-Bahn, Bim und Bus gesichert. Unberührt von der Tarifautomatik bleiben die
365-Euro-Jahreskarte, das Top-Jugendticket und Jugendticket für SchülerInnen und Lehrlinge sowie der
Preis für die Semestertickets für Studierende beim Online-Kauf.
Seit der letzten Preisänderung im Jahr 2014 haben die Wiener Linien den Öffi-Ausbau für ihre Fahrgäste
stark vorangetrieben: Von der Verlängerung der U1 nach Oberlaa, der kontinuierliche Erneuerung des Fuhrparks
mit modernen Zügen und Bussen, über die laufende U4-Modernisierung bis zu Intervallverdichtungen auf
zahlreichen Linien und den neuen Sicherheits- und ServicemitarbeiterInnen. „Das Wiener Öffi-Angebot wächst
seit Jahren kontinuierlich. Das Preis-Leistungsverhältnis bleibt eines der attraktivsten in ganz Europa“,
so Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Allein in diesem Jahr investierten die Wiener Linien
rund 413 Millionen Euro in die weitere Verbesserung des öffentlichen Verkehrs.
Wiener Öffi-Netz mit europaweit bestem Preis-Leistungsverhältnis
Seit der Einführung der 365-Euro-Jahreskarte im Jahr 2012 stiegen sowohl die Verkaufs- als auch die Fahrgastzahlen
stark an. Mittlerweile nutzen rund 760.000 KundInnen die Jahreskarte um einen Euro pro Tag und damit doppelt so
viele als zum Zeitpunkt der Preissenkung. Der Preis der 365-Euro-Jahreskarte bleibt nach dem 1.1.2018 gleich. Und
auch andere Vielfahrer-Tickets, wie z.B. die Semesterkarte (bei Online-Kauf), bleiben unverändert.
Im europäischen Vergleich gehört Wien weiterhin zu den Städten mit dem günstigsten Jahreskartenpreis:
im Durchschnitt kostet eine Jahreskarte rund 780 Euro, in Wien weniger als die Hälfte. In Städten, die
mit Wien vergleichbar sind, wie z.B. Hamburg (606 Euro) oder München (741 Euro), ist die Jahreskarte deutlich
teurer. In Amsterdam kostet das Jahresticket 920 Euro.
Jahreskarte bei monatlicher Abbuchung unter Preisniveau von 2002
Der Jahreskarten-Tarif bei monatlicher Abbuchung erhöht sich künftig um 1,75 Euro. Damit liegt der
Preis trotz des laufend ausgebauten Öffi-Netzes noch immer unter dem Niveau von 2002. Ein Einzelfahrschein
kostet künftig 20 Cent mehr, der ermäßigte Einzelfahrschein kostet 10 Cent mehr. Der neue Preis
für die Wochenkarte beträgt 17,10 Euro statt bisher 16,20 Euro.
Der SeniorInnentarif der Jahreskarte wurde letztmals 2007 angehoben. Für EinmalzahlerInnen der SeniorInnen-Jahreskarte
ändert sich der Preis um 11 Euro, bei monatlicher Abbuchung erhöht sich der Betrag um rund 1,40 Euro
pro Monat.
Neue Tickets im Angebot
Mit den Preisänderungen passen die Wiener Linien auch ihr Ticketangebot an. Einige Fahrscheine, wie z.B.
das 4-Fahrten-Ticket oder das 90-Minuten-Ticket werden wegen geringer Nachfrage aufgelassen. Neu im Sortiment ist
ab 1.1.2018 ein 2-Fahrten-Fahrschein und ein Einzelfahrschein für SeniorInnen.
Ende des Fahrschein-Verkaufs in Autobussen
Von allen Fahrgästen der Wiener Linien haben lediglich 0,06 Prozent ihren Fahrschein im Bus gekauft. Zusätzlich
ist der Verkauf im Bus mit hohen Vertriebskosten verbunden und sorgt für Verzögerungen im Fahrbetrieb.
Mit der Einstellung des Fahrscheinverkaufs bei den BuslenkerInnen kommen die Wiener Linien auch einer Empfehlung
des Stadtrechnungshofs nach.
Anspruchsalter für SeniorInnen: Automatische Anpassung fortgesetzt
Mit 1.1.2014 wurde in fast allen Verkehrsunternehmen Österreichs das Anspruchsalter für die SeniorInnen-Ermäßigung
bei Einzelfahrschein und Jahreskarte für Frauen und Männer von 60 auf 61 Jahre angehoben. Das Anspruchsalter
steigt seither automatisch alle zwei Jahre um ein Lebensjahr: ab 1.1.2018 muss man 63 Jahre alt sein, um ein Öffi-Ticket
mit SeniorInnen-Ermäßigung kaufen zu können.
Schwarzfahren: 105 Euro ab 1. Jänner
Wer beim Schwarzfahren erwischt wird, zahlt ab 1. Jänner 105 Euro. Bei Bezahlung innerhalb von zwei Wochen
beläuft sich die Mehrgebühr auf 115 Euro. Bisher musste binnen drei Tagen bezahlt werden, sonst erhöhte
sich der Betrag automatisch auf 134 Euro. Damit kommen die Wiener Linien einer Empfehlung des Stadtrechnungshofs
nach.
Mehr Effizienz bringt besseres Angebot für Fahrgäste
Die Wiener Linien setzten in den vergangenen Jahren zahlreiche Effizienzmaßnahmen in der Verwaltung,
in den Werkstätten, im Bau- und Anlagenmanagement und im betrieblichen Bereich um. Dazu zählt beispielsweise
die Optimierung von Wartungsverträgen für Fahrzeuge, die Erarbeitung neuer Werkstättenkonzepte bzw.
die Optimierung im Bahnhofsmanagement. „Die uns zur Verfügung stehenden Mittel werden so effizient wie nur
möglich eingesetzt“, so Reinagl. Die gestiegene Produktivität zeigt sich auch in den Fahrgastzahlen:
Während 2010 von einer bzw. einem MitarbeiterIn noch 104.000 Fahrgäste befördert wurden, waren es
2016 bereits 112.000 Fahrgäste je MitarbeiterIn. Insgesamt konnten seit 2001 durchschnittlich rund 35 Millionen
Euro pro Jahr eingespart werden.
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