OeNB-Konferenz beleuchtet Reformstrategien für CESEE und Europa
Wien (oenb) - „Welche Strukturreformen brauchen wir, damit die Europäische Union insgesamt nachhaltig
wächst und der Konvergenzprozess unter anderem in den Ländern Zentral-, Ost- und Südosteuropas (CESEE)
voranschreitet? Dieser zentralen Frage widmet sich die Conference on European Economic Integration (CEEI) 2017“,
so Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), anlässlich der Eröffnung
am 20. November.
„Aus einem modernen Verständnis heraus sind strukturelle Maßnahmen ein probates Mittel“, so Gouverneur
Nowotny, „um Wachstum anzukurbeln, die reibungslose Transmission der Geldpolitik zu gewährleisten und Haushaltsspielräume
zu schaffen.“
Wie vom CEEI-Gastgeber ausgeführt, ist „die immense Bedeutung, die institutionelle Reformen der Wirtschafts-
und Währungsunion für den Euroraum haben“ nicht zuletzt vor diesem Hintergrund zu sehen – ebenso wie
der Vorschlag der Europäischen Kommission, für Strukturreformen finanzielle Anreize zu schaffen. Dabei
kann hervorgehoben werden, dass die EU-Mitgliedstaaten, darunter insbesondere in CESEE, strukturell bereits gut
zusammengewachsen sind.
Im Zuge ihrer Transformation verschrieben sich zahlreiche CESEE-Länder – dem Rat von Institutionen folgend
– einer Schocktherapie, anstatt Zug um Zug eher am europäischen Sozialmodell Anleihen zu nehmen – wobei einige
der Reformen auch zu weit gegangen sein könnten. Jüngst erfolgte Kurswechsel deuten jedenfalls in diese
Richtung.
Was lässt sich daraus für die Gestaltung zukunftsfähiger Strukturreformen ableiten? Gouverneur Nowotnys
Schlussfolgerung: „Damit Strukturreformen die beabsichtigte Wirkung erzielen, müssen sie sorgsam gebündelt
werden. Im Idealfall sollten solche Reformen auch auf eine effizientere öffentliche Verwaltung hinauslaufen
und von einem schlagkräftigen makroökonomischen Policy-Mix unterstützt werden.“
Diese und weitere Themen werden am Montag, dem 20. November, und Dienstag, dem 21. November 2017, bei der CEEI
2017 von hochrangigen europäischen Notenbankvertretern sowie von Vertretern internationaler Organisationen,
Finanzinstitutionen, Geschäftsbanken, des Unternehmenssektors und der Wissenschaft diskutiert.
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