Lenkung und Wirkung von Steuern sowie Abgaben auf Frauen und Männer
Wien (bmf) - Die Veranstaltungsreihe Forum Finanz stellte am 16. November unter dem Titel „Lenkung und Wirkung
von Steuern und Abgaben auf Frauen und Männer“ die Auswirkungen des Steuer- und Abgabensystems auf beide Geschlechter
ins Zentrum.
Dabei wurden die 2017 erstellte Studie „Genderdifferenzierte Lenkungswirkungen des Abgabensystems“, sowie das Working
Paper 1/2016: „Ein Unterschied zwischen Mann und Frau – das Einkommen“ präsentiert. Renommierte Expertinnen
und Experten analysierten, ob Steuern und Abgaben bestehende Einkommensdiskrepanzen abmildern oder verstärken.
Eröffnet wurde der Diskussionsnachmittag von Mag. Irene Fitzka, die einen historischen Abriss über das
Thema lieferte und über die Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming im BMF sowie deren Unterstützung bei der
Implementierung von Gender Mainstreaming und Gender Budgeting im Finanzministerium sprach.
In den daran anschließenden Vorträgen und Diskussionen präsentierten Dr. Edeltraud Lachmayer, Dr.
Margit Schratzenstaller, Fanny Dellinger, MSc und Mag. Martin Eder unter der Moderationsleitung von Dr. Christa
Lattner, interessante Fakten und Lösungsansätze.
Dabei waren Gleichstellungsziele im Steuersystem Hauptthema der Veranstaltung. Beleuchtet wurden aber auch Herausforderungen
wie überproportionale Teilzeitbeschäftigung von Frauen oder der immer noch bestehende Gender Pay Gap.
Dr. Margit Schratzenstaller und Fanny Dellinger, MSc stellten die Ergebnisse der Studie „Genderdifferenzierte Lenkungswirkungen
des Abgabensystems“ vor und verwiesen einmal mehr darauf, negative Erwerbsanreize im Abgabensystem im Sinne der
tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern abzubauen.
Die Erwerbstätigkeit von Frauen zu fördern, unbezahlte Arbeit besser zu verteilen und gezielte Lenkungsmaßnahme
zu setzen, waren auch für Dr. Edeltraud Lachmayer zentral, die einige statistische Daten präsentierte,
um noch immer bestehende Unterschiede hervorzuheben.
Auf bestehende Einkommensunterschiede machte auch Mag. Martin Eder aufmerksam, der geschlechtsbezogene Wirkungen
des österreichischen Einkommensteuersystems vorstellte.
Einig waren sich die Diskutantinnen und Diskutanten, dass bei diesen Themen vermehrt die weibliche Sichtweise berücksichtigt
werden muss. In diesem Zusammenhang bedürfe es auch einer Sensibilisierung der Entscheidungsträgerinnen
und Entscheidungsträger.
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