LH Kaiser, LR Benger, LR Holub: Zukunftskomitee Görtschitztal entwickelte selbst Vorwärtsstrategie
- Land unterstützt Umsetzung aus Mitteln des HCB-Fonds
Klagenfurt (lpd) - In der Regierungssitzung soll am 20. November eine direkte Unterstützung für
das Görtschitztal aus dem gleichnamigen Fonds beschlossen werden. Das Zukunftskomitee Görtschitztal hat
das Projekt „Tourismus Görtschitztal“ erarbeitet, in den Gremien beschlossen und ist mit einem Förderantrag
an die Landesregierung getreten.
„Nach entsprechenden Prüfungen durch die Landesamtsdirektion und die Abteilung Tourismus können wir die
Görtschitztaler bei ihrer Vorwärtsstrategie mit 235.000 Euro aus dem Fonds unterstützen“, erklärte
heute, Samstag, Landeshauptmann Peter Kaiser. Die Finanzierung der Projekte erfolgt aus den Restmitteln des HCB-Fonds.
Zu diesem Zweck wurde von der Kärntner Landesregierung eine Umbenennung des „HCB-Fonds“ in „Görtschitztalfonds“
sowie die Richtlinie zur Gewährung von Förderungen aus Mitteln des Görtschitztalfonds beschlossen.
Für Tourismusreferent LR Christian Benger ist wichtig, „dass das Projekt aus der Region kommt, dort erarbeitet
wurde, eine breite Zustimmung hat und klare Maßnahmen zur Umsetzung beinhaltet. Das ist nachhaltige Selbsthilfe.“
Ziel des Projekts „Tourismus Görtschitztal“ ist es, in den nächsten zwei Jahren (Start Herbst 2017) durch
Sofortmaßnahmen erste sichtbare Zeichen einer Vorwärtsstrategie zu setzen und parallel dazu eine zukunftsorientierte
Strategie für den Tourismus in der Region zu entwickeln. Gleichzeitig soll das Selbstvertrauen der Wirtschaftstreibenden
und der Bevölkerung wieder einen starken Impuls bekommen. „Wir wissen, dass die Region keine tourismusintensive
Destination ist, aber in einigen Bereichen können nachhaltige Akzente gesetzt werden, mit entsprechender Wertschöpfungskomponente
für die Region“, betonte Benger. Der Tourismus sei ein wesentliches Standbein in den Tälern und Regionen
und stark vernetzt mit der Landwirtschaft. „Mit diesem Projekt erfolgt eine verstärkte Vernetzung der beiden
Bereiche von dem alle profitieren“, so Benger. Neben den gezielten Infrastrukturmaßnahmen, sollen vor allem
Marketingmaßnahmen nach neue Impulse setzen. Zudem sollen die regionalen Wertschöpfungskreisläufe
verbessert und gestärkt werden.
Umweltreferent LR Rolf Holub sieht großes Synergiepotential zwischen Naturschutz und Tourismus: „Der Naturraum
soll erfahrbar gemacht werden und der sanfte Tourismus und das Erwandern stehen im Mittelpunkt. Hier wurde bereits
eine wichtige Vorarbeit geleistet und ein Schritt durch die Unterstützung des Informationscenters im Europaschutzgebiet
„Mannsbergboden“, erklärt er.
Das Projekt besteht aus fünf Modulen
Modul Grundlagen: Bereits bei der Entwicklung des Masterplans Görtschitztal 2015+ hat sich gezeigt,
wie engagiert sich die Bevölkerung für ihr Tal einsetzt und das Angebot eines Bürgerbeteiligungsprozesses
annimmt. Nach den Weichenstellungen für die weitere touristische Entwicklung solenl die lokale Bevölkerung
und Betriebe befragt werden und eine Grundlagenarbeit zu den bestehenden Strukturen entstehen,. Sie soll als Zielformulierung
und strategische Ausrichtung dienen.
Modul Eingangstore: Das Görtschitztal wird nicht hinreichend als Ausflugsziel vermittelt. Um dem Gast
die “Eingangstore” des Görtschitztals sichtbar zu machen, sollen Eingangssituationen durch Interventionen
im öffentlichen Raum geschaffen werden. Ziel ist es, diese vorhandene Infrastruktur an die aktuellen Gegebenheiten
als “Eingangstore” zu adaptieren, die Standorte zu prüfen und bei Bedarf um weitere Standorte zu ergänzen.
Die (Um-) Gestaltung soll mit regionalen Künstlern erfolgen.
Modul Slowtrails: Das Görtschitztal ist vor allem durch seine Wehrkirchen und durch viele Geheimtipps
bekannt. Die dahinterliegenden Geschichten und POIs sollen in Form von „Slowtrails“ kommuniziert werden, Ausgehend
von Infopunkten in den Gemeinden, sollen die die relevanten POIs (Gastronomie, Kultur, Aussichtspunkte, ...) in
Form einer Geschichte dargestellt werden, die der Gast ohne spezielle Wegvorgaben besuchen kann. Dabei sollen auch
Verbindungen zwischen den Talorten und den Wehrkirchen kommuniziert werden. Im Rahmen des Projekts sollen keine
Beschilderungsmaßnahmen oder Qualitätssicherungsmaßnahmen für Wegführungen etc. umgesetzt
werden, sondern nur die POIs in einer „Geschichte“ verpackt und mit einer Wegbeschreibung (zu Fuß, per Rad,
mit PKW) versehen werden.
Modul Werbemittel/Marketing: Ein Kernelement des Projekts sind Marketingmaßnahmen und die Herstellung
von Werbemitteln. Dabei soll das Görtschitztal sowohl nach außen als auch nach innen präsentiert
werden.
Modul Social Media: Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, WhatsApp sollen vor allem dem Innenmarketing,
aber auch der externen Kommunikation dienen- Sie sollen den laufenden Projektstand dokumentieren, für diverse
Aktionen genutzt werden und fertige Angebote bewerben.
In der Regierungssitzung am 14. Juli 2015 wurde der Kärntner Landesregierung der vom Zukunftskomitee Görtschitztal
beschlossene Masterplan Görtschitztal 2015+ vorgelegt. Er definiert einen Rahmen für die Neupositionierung
des Görtschitztales und sieht eine weitreichende Maßnahmen- und Projektliste zu dessen Verwirklichung
vor. Auf Basis des „Masterplan Görtschitztal 2015+“ wurden vom Zukunftskomitee Görtschitztal sogenannte.
„Görtschitztalkriterien“ erarbeitet. Projektideen und Projektanträge müssen einen Beitrag zu diesen
strategischen Zielen leisten und den Leitthemen des „Masterplan Görtschitztal 2015+“ zugeordnet werden können.
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