LH-Stv. Pernkopf: Strom in Niederösterreich seit zwei Jahren zu 100 Prozent aus Erneuerbarer
Energie
St. Pölten (nlk) - Mit kleinen Schritten ging die Weltklimakonferenz in Bonn zu Ende. Einen weiteren
großen Schritt setzt Niederösterreich, gibt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bekannt: „Wir warten
nicht auf die Ergebnisse internationaler Konferenzen, sondern setzen auf konkrete Taten. Schon seit zwei Jahren
können wir in Niederösterreich 100 Prozent unseres Stroms aus Erneuerbarer Energie decken. Das hilft
dem Klima und erzeugt Wertschöpfung und tausende Arbeitsplätze in unseren Regionen. Jetzt soll ein neues
Klima- und Energieprogramm erarbeitet werden, das die Energiewende beschleunigt und uns weiterhin zum Vorreiter
im Umwelt-und Klimaschutz macht.“
Schon 2004 wurde das 1. Klima- und Energieprogramm erarbeitet, 2007 hat Niederösterreich als erstes Bundesland
den Klimaschutz in die Landesverfassung aufgenommen. Wenige Jahre später wurde ein konkreter Energiefahrplan
erarbeitet, die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich gegründet und die blau-gelbe Energiebewegung
als Mittmach-Plattform gestartet, bei der schon über 300.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher
mitgemacht haben. Durch große Anstrengungen und riesigem Engagement der Gemeinden, der Unternehmen und der
Bevölkerung ist es vor zwei Jahren schließlich gelungen, das große Energieziel zu erreichen. Seitdem
werden 100 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbarer Energie, aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse zu erzeugt.
Seither kam es zu einem weiteren Ausbau von 7.000 Photovoltaik-Anlagen und 150 Windrädern, mit denen zusätzliche
350.000 Haushalte mit sicherem und sauberem Strom versorgt werden können. Insgesamt erzeugen 31.000 PV-Anlagen,
654 Windkraftanlagen, fünf Groß- und 567 Kleinwasserkraftwerke und 107 Biomasse-Anlagen Erneuerbaren
Strom, der 104 Prozent des niederösterreichischen Bedarfs deckt. Pernkopf: „Mit jedem zusätzlichen Prozent
Erneuerbarer Energie drängen wir die Atomkraft, Öl und Gas zurück und erhöhen die Wertschöpfung
im eigenen Land.“
„Mit unserer Energiewende sind wir zum Vorreiter geworden, während wir 104 Prozent des Stroms aus Erneuerbarer
Energie erzeugen, liegt der EU-Schnitt erst bei 25 Prozent. Wir exportieren mittlerweile unser Know-how in Partnerregionen
wie etwa nach Sachsen oder Västernorrlands in Nordschweden. Mit Baden-Württemberg und Kalifornien verbindet
uns eine gemeinsame Klimaschutz-Initiative, die auch Arnold Schwarzenegger immer wieder betont und Niederösterreich
als internationales Vorbild vorzeigt.“
Das bestehende Klima- und Energieprogramm hat seine Laufzeit bis zum Jahr 2020 und die meisten Maßnahmen
wurden bereits umgesetzt. Als nächster Schritt soll nun gemeinsam mit Experten ein neues Klima- und Energieprogramm
erarbeitet werden, mit ganz klaren weiteren Initiativen zum Schutz des Klimas, zum Zurückdrängen der
Atomkraft und zum Ausbau der Erneuerbaren Energie. Darin wird auch ein Verbot für den Einbau von Ölkessel
in Neubauten ab 2019, der Ausbau der Elektromobilität, Unterstützung für die Gemeinden beim Umstieg
auf saubere Energie, der Einsatz und die Entwicklung von Speichertechnologien sowie Initiativen für mehr Green
Jobs in den Regionen enthalten sein.
|