„Health on wheels“: Mobile Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge im Libanon
Wien (volkshilfe) - In den letzten Jahren war der Libanon aufgrund des Konflikts in Syrien von einer der
schlimmsten humanitären Krisen betroffen. Neben den syrischen Schutzsuchenden leben seit Jahrzenten auch palästinensische
Flüchtende im Land. Offizielle Schätzungen gehen von rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus. Ein Viertel
der Bevölkerung. Kein Land hat in Relation zur eigenen Bevölkerung mehr syrische Flüchtlinge aufgenommen
als der Libanon.
„Der Libanon stellt sich seit Ausbruch des Krieges in Syrien einer gewaltigen Aufgabe. Das Mitgefühl und die
Hilfsbereitschaft der libanesischen Bevölkerung ist groß. Das hängt auch mit der Geschichte des
Libanons zusammen: Hier wissen alle, was es bedeutet, wenn ein Bürgerkrieg das Land zerstört.“, sagt
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. Nichtsdestotrotz würde die enorme Hilfsbereitschaft
auf eine harte Probe gestellt. Fenninger: „Gerade deshalb ist es so wichtig, zu unterstützen.“
Im Oktober hat die Volkshilfe gemeinsam mit der lokalen NGO Mousawat das Projekt „Health on Wheels“, gefördert
von Mitteln von Nachbar in Not gestartet. Ziel ist es, den Zugang zu primärer Gesundheitsversorgung für
besonders vulnerable Personen mittels einer mobilen Klinik zu verbessern. Julia Webinger, Projektleiterin von „Health
on Wheels“ berichtet nach ihrem Besuch im Libanon von den ersten Projektergebnissen: „Unsere mobile Klinik macht
pro Woche an vier verschiedenen Stationen in der Bekaa-Ebene halt. Es werden ärztliche Konsultationen, Medikamente
und Hilfsmitteln wie Prothesen, orthopädische Schuhe, Krücken und Rollstühle für Menschen mit
Behinderungen zur Verfügung gestellt – in der mobilen Klinik und im Rahmen von Hausbesuchen.“
Zielgruppe seien insbesondere Menschen mit Behinderungen, Frauen und Kinder aus der Gruppe syrischer und palästinensischer
Flüchtlinge sowie Personen aus der lokalen Bevölkerung, die keinen anderen Zugang zu Gesundheitsversorgung
haben. Die mobile Klinik umfasst eineN ÄrztIn, KrankenpflegerIn, Case ManagerIn bzw. SozialarbeiterIn, PsychologIn
und PhysiotherapeutIn.
Die Volkshilfe leistet seit 1951 internationale Hilfe. Im Rahmen von internationalen Kooperationen wurden zahlreiche
Projekte und Programme in nahezu 30 Ländern umgesetzt. Im Zentrum der Arbeit stehen Nachhaltigkeit und Hilfe
zur Selbsthilfe. Zielsetzungen aller Projekte ist zugleich rasche und unbürokratische Hilfe in Krisensituationen
und vorrangiger Schutz und Unterstützung von besonders gefährdeten Personengruppen. Die internationale
Hilfe der Volkshilfe beruht auf internationalen Qualitätsstandards der humanitären Hilfe.
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