Büchlein „Auf hoher See – Kinder als Opfer häuslicher Gewalt“ der Österreichischen
Kinderschutzzentren mit Hedwig Wölfl und Martina Wolf präsentiert
Wien (bmfj) - „Jedes Kind hat das Recht auf absolute Gewaltfreiheit. Leider ist das noch immer nicht die
Realität für viele Kinder. Dabei sollte eines selbstverständlich sein: Gewalt in der Familie geht
gar nicht!“, betont Familienministerin Sophie Karmasin bei der gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich des
Welttages der Kinderrechte am 20. November mit Hedwig Wölfl und Martina Wolf von den Österreichischen
Kinderschutzzentren. Neben dem Verbot jeglicher Art von körperlichen Bestrafungen und anderen herabwürdigenden
Erziehungsmaßnahmen, gilt das Recht auf gewaltfreie Erziehung auch für den Schutz davor, Gewaltübergriffe
an wichtigen Bezugspersonen miterleben zu müssen. „An den psychischen Folgen von miterlebter häuslicher
Gewalt leiden Kinder nachhaltig und spüren die negativen Auswirkungen auch ihn ihrem späteren Erwachsenenleben“,
so Karmasin.
Weltweit werden laut Schätzungen der UNO zwischen 133 und 275 Millionen Kinder Zeugen von häuslicher
Gewalt. Zwischen 10 und 30 Prozent der schulpflichtigen Kinder sind mit Gewalt in der Elternbeziehung konfrontiert.
„Beziehungsgewalt zwischen nahen Bezugspersonen verunsichert, schreckt und belastet Kinder enorm. Das Zuhause,
das ein Ort für Sicherheit und Geborgenheit sein sollte, wird zum Ort der Bedrohung“, unterstreicht Hedwig
Wölfl, Vorstandsmitglied der Österreichischen Kinderschutzzentren und Geschäftsführerin im
Kinderschutzzentrum „die möwe“.
Anlässlich des Welttages der Kinderrechte 2017 haben die Österreichischen Kinderschutzzentren in Kooperation
mit dem Bundesministerium für Familien und Jugend und mit Unterstützung von Schülerinnen und Schülern
der Volksschule Novarragasse im 2. Wiener Gemeindebezirk das Büchlein „Auf hoher See“ entwickelt. Das Büchlein
ist ein Beispiel dafür, wie es gelingen kann, in kindgerechter Sprache auf die Problematik aufmerksam zu machen,
wenn Kinder Gewaltübergriffe in der Elternbeziehung miterleben. „Mit dem Büchlein möchten wir auf
die seelische Not der Kinder bei häuslicher Gewalt aufmerksam machen und Mut machen, den Weg aus der Gewaltspirale
zu finden“, betont Martina Wolf, Geschäftsführerin der Österreichischen Kinderschutzzentren.
Das Büchlein „Auf hoher See“ wird in einer Druckauflage von rund 20.000 Stück produziert und in den Österreichischen
Kinderschutzzentren, der Kinder- und Jugendhilfe, den Kinder- und Jugendanwaltschaften und Familienberatungsstellen
aufliegen. Zudem ist das Büchlein über das Broschürenservice (LINK) des Bundesministeriums für
Familien und Jugend bestellbar.
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