Experten diskutierten beim Vorarlberger Museumstag über digitalen Zugang zu den Beständen
Lustenau/Bregenz (vlk) - Die Vorarlberger Museen haben in den vergangenen zehn Jahren rund 100.000 Objekte
digital erfasst. Damit gehört Vorarlberg zu den führenden Bundesländern in Österreich. Beim
Vorarlberger Museumstag am 16. November in den Rhein-Schauen Lustenau diskutierten Experten darüber, wie die
aufwendig inventarisierten Objekte optimal digital zugänglich gemacht werden können.
Der Museumstag richtet sich an Museumsfachleute aus Vorarlberg und der erweiterten Region. "Ich freue mich,
dass sich die Museumsverantwortlichen trotz der arbeitsintensiven Prozesse für die Sicherung der Bestände
engagieren", erklärte Kulturlandesrat Christian Bernhard. Er betonte den Stellenwert des Museumstags
als ungezwungenes Forum mit dem Charakter einer Ideenbörse. Neben inhaltlichen Inputs steht der Erfahrungsaustausch
im Vordergrund.
100.000 Objekte landesweit
Barbara Motter, Projektleiterin für die Museumsdokumentation, zog beim Museumstag eine positive Bilanz. Allein
in den M-Box-Onlinearchiven sind in Vorarlberg seit 2007 über 73.000 Objekte erfasst worden. Landesweit und
mit anderen Systemen sind es insgesamt rund 100.000 Objekte, schätzt die Expertin. "Damit sind wir im
Bundesländervergleich in Vorarlberg auf einem sehr, sehr guten Stand", betonte Motter. Die Arbeit sei
noch lange nicht zu Ende.
Eine Lösung für jedes Haus
Abmessen, Fotografieren, Anbringen der Inventarnummer, Erfassen in der Datenbank: Digitale Inventarisierung
ist als nicht sichtbarer Teil der Museumsarbeit eine langsame, personalaufwendige Aufgabe. Das Land Vorarlberg
unterstützt die interessierten Institutionen deshalb intensiv bei der Umsetzung. So bildet das Land jedes
Jahr Ferialpraktikanten aus und bietet die M-Box-Software zu einem geringen Beitrag an. "Die Verantwortlichen
sind sich der Notwendigkeit der Bestandserfassung bewusst", sagte Barbara Motter.
Digitale Strategien
Fachleute diskutierten am Museumstag digitale Strategien und stellten wegweisende Projekte vor. Jedes Museum
und jede kleine Sammlung hat eine Dokumentation. Es gilt, in der Museumsvielfalt für jedes Haus eine maßgeschneiderte
Lösung zu finden. So konnte Harald Eberle von der Vorarlberger Landesbibliothek mit "volare" die
neue, benutzerfreundliche Bilddatenbank der Landesbibliothek präsentieren. Der deutsche Experte Christian
Gries erläuterte ganzheitliche Kommunikationsmaßnahmen, mit denen Museen ihren Auftritt im Netz verbessern
können.
Auf dem Programm des Vorarlberger Museumstags standen im Anschluss an die Vorträge und Projektvorstellungen
Führungen durch die neu gestaltete Halle ALPENRHEIN.GESCHICHTE der Rhein-Schauen, sowie Rauch’s Radiomuseum
und das Druckwerk Lustenau.
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