Fakten statt Fake News

 

erstellt am
17. 11. 17
13:00 MEZ

Wirtschaftsparlament in Eisenstadt – EuroSkills 2020 in Österreich
Eisenstadt (wkbgld) - Am 16. November trafen sich die Delegierten zum Burgenländischen Wirtschaftsparlament in der Wirtschaftskammer in Eisenstadt. Im Fokus: Fakten anstatt Fake News in Bezug auf die gesetzlich geregelte Mitgliedschaft und die Interessenvertretung für alle Unternehmer.

Schwerpunktthemen des heutigen Wirtschaftsparlaments in der Wirtschaftskammer in Eisenstadt waren die Herausforderungen der Wirtschaft in den kommenden Zeiten und ein klarer Standpunkt von Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth zur Diskussion über die Pflichtmitgliedschaft in den Kammern.

Wer schaut auf die Wirtschaft auch nach der Wahl?
Präsident Ing. Peter Nemeth nahm zu den jüngsten Diskussionen zur Pflichtmitgliedschaft Stellung und nutzte die Gelegenheit, um mit einigen Missverständnissen aufzuräumen. „Die Wirtschaftskammer vertritt die Interessen aller Unternehmen. Wir repräsentieren eine Wirtschaft, die mit einer Stimme spricht und sich nicht auseinanderdividieren lässt“, erläutert der Wirtschaftskammerpräsident. Neben einem umfangreichen Serviceangebot biete die Wirtschaftskammer auch Leistungen für den gesamten Standort, so zum Beispiel auf Branchenebene beim Abschluss von Kollektivverträgen oder bei der dualen Ausbildung.

Laut dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Burgenland sei es notwendig, für die Wirtschaft wichtige Themen selbst zu regeln. Auch das Thema der Finanzierung wurde thematisiert: „Die Mitgliedschaft in freiwilligen Interessenverbänden kostet viel Geld. Das können sich nur große, ertragsstarke Unternehmen leisten, die dann ihre Eigeninteressen entsprechend durchsetzen werden.“ Die Wirtschaftskammer sei jedoch die garantierte Stimme aller Unternehmen, der Großbetriebe und der vielen Klein- und Mittelbetriebe sowie der Ein-Personen-Unternehmen. Auch beim Thema Regionalität fand Nemeth klare Worte: „Je näher wir bei unseren Mitgliedern sind, umso besser können wir ihre Interessen vertreten und umso punktgenauer können wir mit unserem Serviceangebot landen.“

Eigenständig und stark gegenüber der Politik
Eine klare Absage erteilte der Wirtschaftskammerpräsident all jenen, die ein funktionierendes System in Frage stellen, ohne echte Alternativen zu nennen bzw. die Konsequenzen abzuschätzen: „Denken wir uns die Kammern weg, würde ein ungezügeltes Lobbyistentum, ähnlich wie in den USA, auch bei uns Einzug halten. Auffassungsunterschiede, die es zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern naturgemäß gibt, würden auf der Straße landen. Wir schauen, gemeinsam mit den burgenländischen Unternehmerinnen und Unternehmern auf die Wirtschaft. Wer etwas anderes behauptet, liegt falsch!“

Herausforderungen der Wirtschaft
In Zeiten, in denen die Konjunktur einen Aufschwung erlebt, wird das Problem der fehlenden qualifizierten Fachkräfte immer sichtbarer. Dreiviertel der österreichischen Betriebe haben Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden. Deshalb forderte Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth beim diesjährigem Wirtschaftsparlament: „Wir brauchen ein modernes Arbeitsrecht, das Flexibilität ermöglicht und die betriebliche Ebene stärkt. Es muss ein System sein, das Arbeit und nicht die Arbeitslosigkeit fördert.“ Auch die überbordenden bürokratischen Belastungen seien laut Präsident Nemeth inakzeptabel. Form- und Meldepflichten für Unternehmen haben mittlerweile unüberschaubare Ausmaße angenommen.“

Bestimmendes Thema der nächsten Jahre ist die Digitalisierung. Hier stellt Nemeth die entsprechende Qualifikation und Aufrüstung der digitalen Infrastruktur in den Fokus: „Wir diskutieren im Burgenland bereits seit Jahren über den Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Hier braucht es mehr Dynamik.“

   

EuroSkills 2020 in Österreich
Die Europameisterschaft der Berufe findet im September 2020 erstmals in Österreich statt. Während der Bewerbe stehen nicht nur die Spitzenleistungen der Fachkräfte im Rampenlicht, sondern auch Österreich als Wirtschaftsstandort. Der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, Ing. Josef Herk, war zu Gast beim Wirtschaftsparlament in der Wirtschaftskammer Burgenland und stimmte die Delegierten auf die EuroSkills 2020 ein.

Bei EuroSkills handelt es sich um einen europäischen Berufswettbewerb, der alle zwei Jahre ausgetragen wird. Die EuroSkills 2020 werden von 16. - 20. September 2020 im Messe Congress Graz abgehalten. Bei der Berufs-Europa-meisterschaft stellen junge Menschen aus ganz Europa, aus unterschiedlichsten Berufsbildungssystemen, ihr fachliches Können in ca. 40 typisch europäischen Berufen unter Beweis.

„Rund 500 junge, ausgebildete Fachkräfte aus ganz Europa gehen bei den EuroSkills 2020 in den Berufsfeldern Handwerk, Industrie und Dienstleistung an den Start, um in einem dreitägigen Wettbewerb ihr herausragendes Können unter Beweis zu stellen“, erklärt Ing. Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark und Vorsitzender des Aufsichtsrates der EuroSkills 2020 GmbH.

Seit 2008 waren 154 österreichische Teilnehmer am Start, die 90 Medaillen und 24 Leistungsdiplome „Medallion for Excellence“ gewinnen konnten. „Ziel der EuroSkills ist es, die berufliche Bildung und Ausbildung in Europa aufzuwerten und das Bewusstsein für die Bedeutung gut ausgebildeter Fachkräfte zu steigern“, so Herk.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde Rudolf Weisz, Fliesenleger und ehemaliger Landesinnungsmeister der Hafner, Platten- und Fliesenleger, für seine außerordentlichen Verdienste um die burgenländische Wirtschaft und als Trainer für die Teilnehmer der

EuroSkills und WorldSkills von Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth die höchste Auszeichnung der Wirtschaftskammer Burgenland, die Goldene Ehrenmedaille, verliehen. Seit 2003 ist er nationaler Experte bei den Berufs-Weltmeisterschaften WorldSkills im Beruf Fliesenleger. In seiner 14-jährigen Laufbahn als Betreuer hat er bereits 12 Wettbewerbe bestritten. Dank seines Knowhows, seiner Erfahrung und dem intensiven Training konnten seine Teilnehmer bisher insgesamt 10 Medaillen sowie drei Leistungsdiplome erkämpfen.

 

 

 

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