3.100 Absolventinnen und Absolventen jährlich
Wien (bundesheer) - Am 15. November fanden in der Stiftskaserne in Wien die Feierlichkeiten zum 50-jährigen
Bestehen der Landesverteidigungsakademie (LVAk) statt. Rund 200 Festgäste aus den Bereichen Verteidigung,
Wissenschaft und Wirtschaft feierten das Jubiläum in der Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie. Höhepunkt
der Veranstaltung bildete der Vortrag von Jürgen Mittelstraß von der Universität Konstanz zum Thema
„Bildung und Militär im 21. Jahrhundert“ und die Vorstellung des Jubiläumsbandes „Viribus Unitis – 50
Jahre Landesverteidigungsakademie“.
Die Landesverteidigungsakademie ist die höchste Ausbildungs- und Forschungsstätte des Österreichischen
Bundesheeres. Ihr Sitz ist das Amtsgebäude Stiftgasse 2a im 7. Wiener Gemeindebezirk. Seit 1967 steht sie
für verteidigungs- und militärwissenschaftliche Forschung und akademische Bildung. Die Ausbildung richtet
sich an Führungskräfte aus dem militärischen und zivilen Bereich. Jährlich bringt sie rund
3.100 Absolventinnen und Absolventen aus dem In- und Ausland hervor.
Die Akademie gilt als intellektuelles Zentrum des Verteidigungsressorts und ist Teil des „Wirkungsverbundes Militärhochschule“,
dem außerdem die Theresianische Militärakademie sowie die Heeresunteroffiziersakademie angehören.
Der Wirkungsverbund der Akademien dient einer stärkeren Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien. Als Kommandant
der Landesverteidigungsakademie ist Generalleutnant Erich Csitkovits für die Koordinierung in den Bereichen
Forschung, Lehre, Grundlagenarbeit und Entwicklung zwischen den Einrichtungen verantwortlich.
Insbesondere auf den Gebieten der sicherheitspolitischen Forschung und des Fremdsprachenwesens ist die Landesverteidigungsakademie
führend. Insgesamt werden zehn Sprachen, wie beispielsweise Arabisch, Kroatisch und Bosnisch gelehrt und Soldaten
für Auslandseinsätze vorbereitet. Zahlreiche Forschungsprojekte mit Universitäten im In- und Ausland
bilden die Grundlage für die Lehrtätigkeit. Insgesamt werden rund 350 Kurse und Lehrgänge im Jahr
angeboten.
Eine wesentliche Aufgabe der Akademie ist auch die Gestaltung sicherheitspolitischer Symposien und Tagungen auf
internationalem Niveau. Sie führt außerdem Lehr-, Forschungs- und Vortragstätigkeiten in Angelegenheiten
der Sicherheitspolitik, Verteidigungspolitik, Wehrpolitik sowie Friedens- und Konfliktforschung im Auftrag des
Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport durch.
Im Auftrag der Bundesregierung wird der Strategische Führungslehrgang angeboten. Dort werden objektive und
subjektive Bedrohungen sowie sicherheitspolitische Risiken für Gesellschaft, Wirtschaft und Privatleben im
21. Jahrhundert behandelt. Damit wird ein Bewusstsein für die vielfältigen Aspekte von Sicherheit und
die Grundlage für gezieltes Handeln, speziell in Krisensituationen, geschaffen. Der Lehrgang richtet sich
an militärische und zivile Führungspersonen. Jährlich haben seit 2004 rund 20 Personen den Führungslehrgang
absolviert. Darunter Personen, die wichtige Positionen in der Republik Österreich, in NGOs und Medien innehaben.
Die militärtechnische Ausbildung spielt bereits seit 300 Jahren eine große Rolle in Österreich.
1710 beantragte Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) bei Kaiser Karl VI. die Errichtung einer Ingenieursakademie,
welche 1717 schließlich begründet wurde. Errichtet wurde sie dort, wo die heutige Landesverteidigungsakademie
steht.
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