Wien (statistik austria) Die Inflationsrate für Oktober 2017 lag nach Berechnungen von Statistik Austria
bei 2,2% (September +2,4%). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war ein schwächerer Preisauftrieb
insbesondere bei Treibstoffen sowie bei Flugtickets ins Ausland. Die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie
erwiesen sich als der bedeutendste Preistreiber, gefolgt von jenen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Oktober bei 103,7. Gegenüber
dem Vormonat September stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Ohne Wohnung, Wasser, Energie sowie Nahrungsmittel hätte die Inflation 1,5% betragen
Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen im Jahresabstand um durchschnittlich 1,9% und beeinflussten
die allgemeine Teuerung mit +0,38 Prozentpunkten. Dazu trugen vor allem Wohnungsmieten bei, die um 4,5% über
Vorjahresniveau lagen (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich
um 2,0% (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen insgesamt um 0,9%. Ausschlaggebend
für diesen Rückgang waren die um 5,2% niedrigeren Strompreise (Einfluss: -0,11 Prozentpunkte). Die Preise
für Gas stiegen um 0,6%, für Fernwärme um 1,5%, für feste Brennstoffe um 4,5% und für
Heizöl um 5,1%.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten um durchschnittlich 3,2% mehr (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte),
was hauptsächlich an den Nahrungsmitteln lag, die sich um insgesamt 3,4% verteuerten (Einfluss: +0,35 Prozentpunkte;
Milch, Käse und Eier insgesamt +6,1%, Öle und Fette insgesamt +19,7%, davon Butter +42,5%, Fleisch +2,1%,
Brot und Getreideerzeugnisse +1,6%, Fisch +8,9%, Gemüse +3,1%, jedoch Obst 0,0%). Alkoholfreie Getränke
kosteten um 2,0% mehr.
Ausgaben für Freizeit und Kultur erhöhten sich um durchschnittlich 3,3% (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte).
Hauptverantwortlich dafür waren Freizeit- und Kulturdienstleistungen (insgesamt +2,4%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte)
sowie Geräte für Audiovision, Fotografie und EDV (insgesamt +6,9%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Pauschalreisen
verteuerten sich um durchschnittlich 3,5%, Zeitungen und Zeitschriften um 9,6% und Pflanzen um 7,3%.
Restaurants und Hotels verteuerten sich um durchschnittlich 2,9% (Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Dazu trugen fast
ausschließlich teurere Bewirtungsdienstleistungen bei (insgesamt +3,1%; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen
kosteten um 0,6% mehr.
Die Preise für Verkehr stiegen um durchschnittlich 1,7% (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Treibstoffe, verteuerten
sich insgesamt um 3,3% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte), deutlich weniger als im September mit +5,1% (Einfluss:
+0,18 Prozentpunkte). Flugtickets ins Ausland kosteten um 9,4% mehr (Einfluss: +0,03 Prozentpunkte). Im September
hatten sie noch um 16,9% zugelegt (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte). Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel
stiegen um 2,1%.
Ausgaben für Nachrichtenübermittlung gingen um durchschnittlich 3,1% zurück (Einfluss: -0,07 Prozentpunkte).
Ausschlaggebend dafür waren billigere Telefon- und Telefaxdienste (insgesamt -3,2%).
Inflation Oktober 2017 gegenüber September 2017: +0,1%
Die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte) erwiesen
sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür war der nun vollständige Umstieg
auf die neuen Herbst- und Winterkollektionen. Bekleidungsartikel verteuerten sich dadurch gegenüber September
2017 insgesamt um 2,3%, Schuhe um 1,0%.
Die Preise für Freizeit und Kultur verzeichneten durchschnittliche Rückgänge von 0,8% (Einfluss:
-0,09 Prozentpunkte) und waren damit Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Vor allem saisonbedingt verbilligte
Pauschalreisen (insgesamt -6,1%) schlugen hier durch.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Oktober 2017: +2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Oktober
bei 104,10 (September 103,90 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,3% (September +2,5% revidiert);
der Unterschied zum VPI von +0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe
methodische Informationen). Merkliche Preisanstiege für Restaurants und Hotels, für Flugtickets ins Ausland
sowie für Bekleidungsartikel (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI
gegenüber dem VPI deutlich. Teuerungen für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen, für Mieten
sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften
hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Inflation für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den
Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand
um 5,7% (September +5,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und
neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 3,4% (September
+3,6%).
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