Kindergarten, Volksschule und neue Mittelschule unter einem Dach
Wien (rk) - Im Stadtteil Atzgersdorf im 23. Wiener Gemeindebezirk entsteht in der Breitenfurter Straße
170 bis September 2022 ein neuer Bildungscampus für rund 1.100 Kinder und Jugendliche. Die Planentwürfe
dafür sind derzeit in der Planungswerkstatt beim Rathaus zu sehen. Der Bauplatz neben dem Areal der ehemaligen
Sargfabrik umfasst circa 11.200 Quadratmeter und wird durch die Breitenfurter Straße, die Gastgebgasse, die
Wiegelestraße und die Walter-Jurmann-Gasse begrenzt. „Auch diese Bildungseinrichtung wird als Campus plus
konzipiert, das heißt dass Kindergartenkinder und Schulkinder in sogenannten Bildungsbereichen miteinander
den Tag verbringen“, betont Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. In Atzgersdorf werden nicht nur eine Volksschule
und ein Kindergarten, sondern auch eine neue Mittelschule Teil des neuen Bildungscampus sein.
„Mit dem Bau des neuen Bildungscampus wird die soziale Infrastruktur im Stadtentwicklungsgebiet entlang der Breitenfurter
Straße in Atzgersdorf sichergestellt. Mir ist es wichtig, neben neuen modernen Wohnungen auch höchste
Qualität bei Schulen und Kindergärten zu gewährleisten. Das Siegerprojekt schafft die Rahmenbedingungen
dafür“, freut sich Bezirksvorsteher Gerald Bischof.
Projekt von „ARGE Baumschlager Eberle + ILF“
Von der Stadt Wien wurde ein EU-weites zweistufiges Verhandlungsverfahren zur Findung eines GeneralplanerInnenteams
durchgeführt. Aus den Planungskonzepten wurde von der Beurteilungskommission das Projekt des Teams der „ARGE
Baumschlager Eberle + ILF“ zur Realisierung empfohlen. Im Rahmen des Wettbewerbs zielte die Stadt auf ein Low-Tech-Gebäude
mit hoher Energieeffizienz und dadurch eine hohe Wirtschaftlichkeit in Erhaltung und Betrieb ab.
Das Projekt zeigt eine präzise Einbettung in die Umgebung und passt sich auch gut an die städtebaulichen
Rahmenbedingungen an: So wurde beispielsweise der Haupteingangsbereich mit Bezugnahme auf den Hof der benachbarten
Sargfabrik gestaltet. Die Struktur des Baukörpers zeichnet sich durch Zäsuren und Kleinteiligkeit vertikaler
Fassadenelemente aus, die Anordnung und die geringe bebaute Fläche ermöglichen einen großen, gut
abgeschirmten Garten auf gewachsenem Grund, der sich optimal zu dem Freiraum des gesamten Quartiers öffnet.
Im Inneren beeindruckt eine Aula mit Durchblick vom Haupteingang in den Garten.
Die Bildungsbereiche sind mit flexibel nutzbaren Räumen und Terrassen ausgestattet, vorgesehen sind weiters
auch Freiluftklassen auf den Dachflächen. Im ersten Stock wird auch eine allgemein zugängliche Dachterrasse
errichtet.
„Die Stadt Wien stellt nicht nur ausreichend Wohnbau sicher, sondern schafft gleichermaßen auch wichtige
Infrastruktur, wie neue Schulen. Neues Lernen braucht neue Räume und neue Raumkonzepte. Dieses Projekt zeigt
auf eindrucksvolle Art und Weise, wie moderne Bildungsbauten aussehen können“, so der Bildungssprecher und
Klubobmann der Wiener Grünen David Ellensohn.
Ausstellung in der Planungswerkstatt
In der Planungswerksatt, Friedrich-Schmidt Platz 9, 1010 Wien, sind von 13. bis 17. November 2017 die Planungskonzepte
der TeilnehmerInnen der 2.Verhandlungsstufe zum neuen Bildungscampus zu sehen.
14 Campus-Standorte bis 2023 fertig
Wien hat derzeit sechs Bildungscampus-Standorte (Monte Laa in Favoriten, Gertrude Fröhlich-Sandner in
der Leopoldstadt, Donaufeld in Floridsdorf, Sonnwendviertel in Favoriten sowie den Campus Seestadt und Campus Plus
Attemsgasse in der Donaustadt), fünf weitere sind derzeit in Bau bzw. Planung (Berresgasse, Nordbahnhof, Aron
Meczer, Aspern Nord und Atzgersdorf).
Darüber hinaus sind weitere drei neue Bildungsbauten in den Gebieten Inner-Favoriten (Landgutgasse), Gasometerumfeld
in Wien-Simmering (Rappachgasse) und West Wien (Deutschordenstraße) vorgesehen. Alle diese Projekte sollen
bis zum Jahr 2023 realisiert werden.
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