Schleritzko, Pazourek, Gamsjäger: Wichtige Vereinbarung zur besseren und präziseren
Gesundheitsversorgung
St. Pölten (nlk) - Mit dem neuen NÖ Landes-Zielsteuerungsübereinkommen wurde die Basis für
die Steuerung der Gesundheitsversorgung in Niederösterreich durch das Land Niederösterreich und die NÖ
Gebietskrankenkasse bis zum Jahr 2021 gelegt. Im Zuge eines Pressegespräches in St. Pölten stellten Landesrat
Ludwig Schleritzko, NÖGKK- Generaldirektor Jan Pazourek und Landeszielsteuerungskoordinator Thomas Gamsjäger
am 27. November das neue Arbeitsprogramm vor.
„Niederösterreich ist im Gesundheitsbereich gut aufgestellt, dafür nimmt das Bundesland viel Geld in
die Hand und investiert in den Ausbau und in die Qualität der Gesundheitsversorgung“, sprach der Landesrat.
„Wenn wir heute einen Blick in die Zukunft werfen, dann sehen wir uns mit vielen Herausforderungen konfrontiert.
Bis zum Jahr 2050 wird ein Anstieg der niederösterreichischen Bevölkerung auf 1,9 Millionen Menschen
prognostiziert“, betonte Schleritzko. „Wir müssen zukünftig mehr Menschen über einen längeren
Zeitraum medizinisch betreuen. Mit der Gesundheitsreform wollen wir unser Gesundheitssystem fit für die Zukunft
machen“, fuhr er fort.
„Seit der ersten Zielsteuerungsperiode haben wir gemeinsam mit der Sozialversicherung viele Projekte ins Leben
gerufen“, sagte der Landesrat und erinnerte er u. a. an die telefonische Gesundheitsberatung 1450. „Außerdem
können Patienten vor der Entlassung aus dem Spital nun sicher sein, dass die Kosten, die im Klinikum empfohlen
werden, zur Gänze von der Sozialversicherung übernommen werden“, unterstrich er.
Das Land verantworte die Versorgung in den niederösterreichischen Kliniken, die Sozialversicherung sei für
die niedergelassenen Ärzte und Fachärzte zuständig, sagte der Landesrat. „Gemeinsam haben wir einen
umfassenden Blick auf die gesamte Versorgungslandschaft Niederösterreichs. Damit konnten wir für die
nächsten fünf Jahre ein engagiertes Paket mit insgesamt 35 Maßnahmen erstellen“, meinte er. „Dabei
stehen immer die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Sie sollen am ‚Best Point of Service‘ behandelt werden,
am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, kosteneffizient und mit höchster Qualität. Das erreichen wir mit
einer abgestuften Gesundheitsversorgung zwischen dem stationären Bereich in den Kliniken und dem Bereich der
niedergelassenen Hausärzte und Fachärzte. Wir müssen die richtigen Gesundheitsangebote zu den Menschen
bringen“, hielt Schleritzko fest.
Thomas Gamsjäger, Landeszielsteuerungskoordinator, sagte: „In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Patienten
in den Spitalsambulanzen verdoppelt. Dabei können bis zu zwei Drittel der Patienten von Hausärzten bzw.
Fachärzten wohnortnäher und günstiger versorgt werden. Die Primär-Versorgungszentren tragen
in Zukunft ganz wesentlich zur Entlastung der teuren Spitalsambulanzen bei. Der Bund ist gefordert, zukünftig
genügend Medizin-Studienplätze zur Verfügung zu stellen.“
„Wir haben in den letzten vier Jahren 65 Arztstellen neu geschaffen, mit aktuell rund 111 Gruppenpraxen sind wir
Spitzenreiter in Österreich“, meinte Jan Pazourek von der NÖGKK. Die Gesundheitsreform verfolge das Ziel,
eine Entlastung der Ambulanzen in den Spitälern zu erreichen, so der Generaldirektor. Die Zusammenarbeit zwischen
Land Niederösterreich und Sozialversicherung hätte schon bisher bei verschiedensten Projekten sehr gut
funktioniert, betonte er und erinnerte u. a. an die Kinderrehabilitation, das Screening-Programm zur Brustkrebs-Früherkennung
und die Lösung der Wartezeiten-Problematik bei CT- und MRT-Untersuchungen.
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