Kräftige Unterstützung für die
 Forschung für Schmetterlingskinder

 

erstellt am
27. 11. 17
13:00 MEZ

Haslauer/Berthold: Forschungsdurchbruch mit Salzburger Beteiligung / Land Salzburg unterstützt EB-Forschung
Salzburg (lk) - Ein großer Durchbruch auf dem Weg zur Heilung der Schmetterlingskrankheit ist kürzlich mit großer Beteiligung der Salzburger Forschung unter der Leitung von Primar Johann Bauer gelungen. Dank einer neuartigen Gentherapie konnte erstmalig eine Haut zu 80 Prozent transplantiert werden. Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrätin Martina Berthold besuchten Professor Bauer, um sich über neue wirksame Therapieansätze zu informieren. Fixiert wurde außerdem, dass die Forschung für Schmetterlingskinder in den kommenden Jahren aus dem Wissenschaftsressort des Landes finanziell unterstützt wird. Das neue Projekt knüpft damit an bisherige Interreg-Förderungen an.

Die Erkrankung Epidermolysis bullosa - kurz EB genannt – ist bis heute unheilbar. Jene Kinder, die an dieser Krankheit leiden, nennt man Schmetterlingskinder, denn ihre Haut ist so verletzlich wie Schmetterlingsflügel. Schon kleinste Belastungen führen oft zu Blasenbildung oder zu Hautablösungen. Die Folge: Massive chronische Wunden. Betroffene Kinder erkranken häufig an lebensgefährlichen Infektionen. Nun gibt es erstmals deutliche Anzeichen dafür, wie Wege zur Heilung aussehen könnten. Mit großer Salzburger Beteiligung durch Johann Bauer und seinem Team ist es erstmals gelungen, die Haut eines schwerkranken Jungen dank Gentherapie zu 80 Prozent zu reparieren. Die Forscher züchteten eine Ersatzhaut, die zuvor im Labor genetisch repariert wurde. Die nachwachsende Haut wies den Gendefekt nicht auf und wurde von den Ärzten manuell neu aufgetragen.

Land Salzburg unterstützt Forschung
Haslauer und Berthold gratulierten Professor Bauer und seinem Team. "Die massiven Fortschritte bei der Versorgung und Heilung von EB-Patientinnen und -Patienten geben den Betroffenen Hoffnung. Was seit Eröffnung des EB-Hauses an den Salzburger Landeskliniken im Jahr 2005 erreicht wurde ist beeindruckend und zeigt, dass die Investitionen des Landes hier mehr als gut angelegt sind", so Haslauer.

"Solche Durchbrüche in der Forschung machen Mut. Den betroffenen Kindern und den Eltern wird damit große Zuversicht geschenkt. Mir ist wichtig, dass wir die Arbeit von Professor Johann Bauer und seinem Team weiterhin kräftig unterstützen", betonte Landesrätin Martina Berthold.

Insgesamt unterstützt das Land Salzburg die EB-Forschung auf der Dermatologie des Uniklinikum Salzburg in den kommenden zwei Jahren mit 200.000 Euro aus dem Wissenschaftsbudget. Das neue Projekt schließt an bisherige Förderungen in Interreg-Projekten an.

Hintergrund
Der Junge Hassan kam 2015 mit sieben Jahren ins Brandverletztenzentrum der Bochumer Kinderklinik. 60 Prozent seiner Hautoberfläche waren bereits durch eine Infektion zerstört. Die üblichen Behandlungen waren nicht mehr erfolgreich. Gemeinsam mit dem Kollegen Professor Michele De Luca vom Zentrum für regenerative Medizin der Universität Modena reiste Professor Bauer nach Bochum, um dort die Transplantation der neuen Haut durchzuführen. Heute ist Hassans Haut stabil, er geht zur Schule, spielt sogar Fußball und kann ein normales Leben führen.

 

 

 

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