Haslauer/Berthold: Forschungsdurchbruch mit Salzburger Beteiligung / Land Salzburg unterstützt
EB-Forschung
Salzburg (lk) - Ein großer Durchbruch auf dem Weg zur Heilung der Schmetterlingskrankheit ist kürzlich
mit großer Beteiligung der Salzburger Forschung unter der Leitung von Primar Johann Bauer gelungen. Dank
einer neuartigen Gentherapie konnte erstmalig eine Haut zu 80 Prozent transplantiert werden. Landeshauptmann Wilfried
Haslauer und Landesrätin Martina Berthold besuchten Professor Bauer, um sich über neue wirksame Therapieansätze
zu informieren. Fixiert wurde außerdem, dass die Forschung für Schmetterlingskinder in den kommenden
Jahren aus dem Wissenschaftsressort des Landes finanziell unterstützt wird. Das neue Projekt knüpft damit
an bisherige Interreg-Förderungen an.
Die Erkrankung Epidermolysis bullosa - kurz EB genannt – ist bis heute unheilbar. Jene Kinder, die an dieser Krankheit
leiden, nennt man Schmetterlingskinder, denn ihre Haut ist so verletzlich wie Schmetterlingsflügel. Schon
kleinste Belastungen führen oft zu Blasenbildung oder zu Hautablösungen. Die Folge: Massive chronische
Wunden. Betroffene Kinder erkranken häufig an lebensgefährlichen Infektionen. Nun gibt es erstmals deutliche
Anzeichen dafür, wie Wege zur Heilung aussehen könnten. Mit großer Salzburger Beteiligung durch
Johann Bauer und seinem Team ist es erstmals gelungen, die Haut eines schwerkranken Jungen dank Gentherapie zu
80 Prozent zu reparieren. Die Forscher züchteten eine Ersatzhaut, die zuvor im Labor genetisch repariert wurde.
Die nachwachsende Haut wies den Gendefekt nicht auf und wurde von den Ärzten manuell neu aufgetragen.
Land Salzburg unterstützt Forschung
Haslauer und Berthold gratulierten Professor Bauer und seinem Team. "Die massiven Fortschritte bei der Versorgung
und Heilung von EB-Patientinnen und -Patienten geben den Betroffenen Hoffnung. Was seit Eröffnung des EB-Hauses
an den Salzburger Landeskliniken im Jahr 2005 erreicht wurde ist beeindruckend und zeigt, dass die Investitionen
des Landes hier mehr als gut angelegt sind", so Haslauer.
"Solche Durchbrüche in der Forschung machen Mut. Den betroffenen Kindern und den Eltern wird damit große
Zuversicht geschenkt. Mir ist wichtig, dass wir die Arbeit von Professor Johann Bauer und seinem Team weiterhin
kräftig unterstützen", betonte Landesrätin Martina Berthold.
Insgesamt unterstützt das Land Salzburg die EB-Forschung auf der Dermatologie des Uniklinikum Salzburg in
den kommenden zwei Jahren mit 200.000 Euro aus dem Wissenschaftsbudget. Das neue Projekt schließt an bisherige
Förderungen in Interreg-Projekten an.
Hintergrund
Der Junge Hassan kam 2015 mit sieben Jahren ins Brandverletztenzentrum der Bochumer Kinderklinik. 60 Prozent seiner
Hautoberfläche waren bereits durch eine Infektion zerstört. Die üblichen Behandlungen waren nicht
mehr erfolgreich. Gemeinsam mit dem Kollegen Professor Michele De Luca vom Zentrum für regenerative Medizin
der Universität Modena reiste Professor Bauer nach Bochum, um dort die Transplantation der neuen Haut durchzuführen.
Heute ist Hassans Haut stabil, er geht zur Schule, spielt sogar Fußball und kann ein normales Leben führen.
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