Deloitte European CFO Survey 2017
Wien (deloitte) - Sinkende Unsicherheit und gute Wirtschaftsdaten sorgen bei europäischen CFOs für
Optimismus. Gerade in Österreich herrscht positive Stimmung. Laut Deloitte European CFO Survey fühlen
sich heimische Finanzchefs im Europavergleich am sichersten und ein Großteil rechnet mit steigenden Umsatzzahlen.
Kopfzerbrechen bereiten hingegen der Fachkräftemangel und die hohen Kosten im Personalbereich.
Zum sechsten Mal hat Deloitte die Stimmungslage der europäischen Finanzchefs abgefragt. Das erfreuliche Ergebnis
der Befragung von rund 1.550 CFOs: Die finanzielle und wirtschaftliche Sicherheit steigt kontinuierlich.
„Das Sicherheitsempfinden in den Unternehmen hat den besten Wert seit drei Jahren erreicht. In Europa ist die Unsicherheit
merklich gesunken – Österreich befindet sich hier am Spitzenplatz“, freut sich Gerhard Marterbauer, Partner
bei Deloitte Österreich. Im Frühjahr sah sich noch ein Drittel der österreichischen Befragten mit
einem hohen Grad an Unsicherheit konfrontiert. Diesen Herbst hat sich die als hoch empfundene Unsicherheit auf
null reduziert.
Am instabilsten wird die Lage derzeit erwartungsgemäß in Großbritannien wahrgenommen: Ganze 85
% der britischen CFOs sprechen von hoher finanzieller sowie wirtschaftlicher Unsicherheit. „Der bevorstehende Brexit
erschüttert das Sicherheitsgefühl der Briten. Fortschritte in den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien
wären notwendig, um mehr Planbarkeit für Unternehmen zu gewährleisten“, so Marterbauer.
Optimismus setzt sich durch
Das steigende Sicherheitsempfinden der CFOs im überwiegenden Teil Europas geht Hand in Hand mit zunehmendem
Optimismus und erfreulichen Wirtschaftsdaten. „Hierzulande blicken 62 % der Finanzvorstände zuversichtlich
in die Zukunft. Österreich liegt damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt“, erklärt
Gerhard Marterbauer.
Die größten Optimisten finden sich in Frankreich: 78 % der französischen CFOs rechnen mit positiven
Entwicklungen. Schlusslicht im Stimmungsbarometer bildet auch hier Großbritannien, wo über ein Vierteil
der Studienteilnehmer wenig zuversichtlich ist.
Gute Aussichten für Unternehmensfinanzen
Die positive Grundstimmung sorgt für erfreuliche Finanzprognosen. Über zwei Drittel der europäischen
CFOs rechnen in den nächsten 12 Monaten mit einer Umsatzsteigerung im Unternehmen. „Die Studie prognostiziert
in der Eurozone generell positivere Zukunftsperspektiven als in den Nicht-Euro-Ländern. Das bestätigt
sich bei den Umsatzerwartungen. In Österreich erwarten sich acht von zehn Finanzvorständen einen steigenden
Umsatz, in Großbritannien hingegen nur jeder zweite“, analysiert Marterbauer.
Risikofaktor Personal
Einziger Wermutstropfen der positiven Bestandsaufnahme ist das Personalthema. Nur 27 % der heimischen Finanzchefs
erwarten sich steigende Mitarbeiterzahlen. Damit liegt Österreich unter dem Europaschnitt von 38 %. Neben
dem Fachkräftemangel werden vor allem die hohen Lohnkosten als größter Risikofaktor genannt. Gleichzeitig
zählen aber organisches Wachstum und die Suche nach Talenten laut den österreichischen CFOs zu den strategischen
Prioritäten der Unternehmen.
„Den CFOs ist klar, dass eine Steigerung der wirtschaftlichen Leistung mit Aufnahme neuer Mitarbeiter einhergehen
muss. Dafür braucht es aber dringend eine Vereinfachung der Regularien, um Arbeitgeber zu entlasten. Eine
neue Regierung sollte hier Impulse setzen“, fordert Deloitte Partner Gerhard Marterbauer abschließend.
Über den Deloitte European CFO Survey
Für die europäische CFO Studie von Deloitte wurden zum sechsten Mal die Ergebnisse von Befragungen
aus 19 europäischen Ländern, einschließlich Österreich, zusammengefasst. Insgesamt wurden
im dritten Quartal 2017 die Einschätzungen von rund 1.550 Finanzvorständen analysiert. Der CFO Survey
erscheint zweimal jährlich.
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