LH Kaiser: Alpen-Adria-Allianz ist Kristallisationsraum europäischer Integration, hat
Perspektiven - Vorsitz im Alpen-Adria-Rat übernimmt bis 2019 Gespanschaft Varaždin – Neuer Beitrittskandidat
Gespanschaft Primorje Gorski kotar
Klagenfurt (lpd) - Die 3. Ordentliche Sitzung des Alpen-Adria-Rates (AAR) fand am 22. November im Klagenfurter
Konzerthaus statt. Landeshauptmann Peter Kaiser, er leitete als Vorsitzender der Alpen-Adria-Allianz die Sitzung,
begrüßte die Delegationsteilnehmer aus Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn sowie den Generalskonsul
der Republik Slowenien, Milan Predan.
In seinem Bericht erinnerte der Landeshauptmann daran, dass vor 40 Jahren in schwierigen Zeiten die Arbeitsgemeinschaft
Alpen-Adria aus der Taufe gehoben wurde. „2013 wurde aus einer technokratischen Organisation eine Allianz. Die
Transformation war wichtig und das Ziel, Menschen bzw. Organisationen zu unterstützen, ist durchaus gelungen.
Wir können nach vier Jahren eine erste, durchaus zufrieden stellende Bilanz ziehen“, betonte Kaiser. Seit
März 2014 wurden vom Lenkungsausschuss 177 gemeinsame Projekte, wovon mittlerweile 17 mit einer Ko-Finanzierung
der EU (durch die Programme „Erasmus +“, „Europe für Citiziens“, „Creative Europe“) unterstützt.
Dass die Zusammenarbeit zwischen Regionen funktioniert und den Menschen was bringt, stellte die Alpen-Adria-Allianz
in den letzten vier Jahren unter Beweis. Die Mitglieder aus den vier Staaten kooperieren in vielen Bereichen wie
Bildung, Sport, Kultur, Tourismus, Landwirtschaft, Europa bis hin zu Katastrophenschutz, Mobilität, Inklusion
und Volkskultur.
Als konkretes Beispiel hob der Landeshauptmann das Kulturprojekt „Echoes from invisible Landscapes“ der Steiermark
(Leadpartner), gemeinsam mit Partnern aus Kärnten, Slowenien und Istrien hervor. „Es wurde 2015 von der AAA
mit 3.000 Euro gefördert. 2016 förderte die EU das Projekt mit 200.000 Euro. Es ist nur ein Beispiel
von vielen und soll zeigen, dass die Kooperationen in der Allianz auch Hebelwirkung haben. Diese Hebelwirkung soll
in den nächsten Jahren ausgeweitet werden“, so Kaiser.
Als weitere markante Entwicklungen der letzten Jahre hob Kaiser die engen Kontakte mit der Alpen-Adria Rektorenkonferenz
(AARC) und die Sitzungen des Gemeinsames Komitee Kärnten - Slowenien/Skupni odbor Slovenija–Koroska hervor.
„Die 48 Universitäten aus neun Staaten sind wichtige intellektuelle Austauschpartner, welche die Bewerbung
Triests als Europäische Hauptstadt der Wissenschaft 2020 unterstützen“, teilte er den Anwesenden mit.
Dank der positiven Kontakte mit Sloweniendurch das gemeinsame Komitee konnte zudem die Öffnung der Paulitsch-Sattelstraße
im Winter erreicht werden.
Für das Jahr 2018 verwies der Landeshauptmann auf zwei Jubiläen. „Wir werden auf 40 Jahre institutionalisierte
Zusammenarbeit im Alpen-Adria-Raum ebenso zurückblicken wie auf 30 Jahre zentrale Evidenzstelle für die
Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria im Amt der Kärntner Landesregierung. Aus ihr wurde 2001 ein Generalsekretariat
als Servicestelle“, berichtete Kaiser.
Erfreut zeigten sich alle Allianzmitglieder über die Mitteilung, dass die Gespanschaft Karlovac die Allianz
doch nicht verlassen werde. Neuer Beitrittskandidat soll die Gespanschaft Primorje Gorski kotar mit der Hauptstadt
Rijeka werden. Rijeka wird 2020 Europäische Kulturhauptstadt.
Ein positives Resümee zog der Landeshauptmann über die letzten vier Jahre der Alpen-Adria-Allianz unter
seiner Vorsitzführung. „Wir haben mit überschaubaren finanziellen Mitteln durchaus Impulse gesetzt.“
In Bezug auf die Zukunft ist Kaiser ebenso optimistisch. „Es gibt neue Perspektiven. Die Allianz ist und bleibt
ein Kristallisationspunkt europäischer Integration. Zudem ist sie Begegnungsraum großer europäischer
Sprach- und Kulturkreise, in dem der Wandel von der Konfrontation zur Kooperation erfolgreich über die Bühnen
ging.“
Im Rahmen der heutigen Sitzung übergab der Landeshauptmann an den Präfekten der Gespanschaft Varaždin,
Radimir Cacic, den AAR-Vorsitz für die Jahre 2018/!9. Cacic, will die Marke der Alpen-Adria Allianz noch mehr
sichtbar machen, das vorhandene Budget optimal nützen und vermehrt EU-Gelder für Projekte lukrieren.
„Unsere Allianz soll in Europa wahrgenommen werden. Der wirtschaftliche Austausch und Zusammenhalt sind daher wichtig
und wir sollten sichtbare, positive Resultate aufweisen können“, lautete sein Statement.
Von AAA-Generalsekretär Thomas Pseiner wurden der Finanzbericht, und die Beschlussfassung für eine erste
Evaluierung der Alpen-Adria-Allianz den Anwesenden zur Kenntnis gebracht. Im Rahmen der Sitzung wurden auch die
fünf erfolgreichen Projekte das Landwirtschaftsprojekt „Alpen-Adria Golden Wines“, das Kunst- und Kulturprojekt
„Crowd“ (Steiermark), das Katastrophenschutzprojekt „SIGG 2017“ (Kroatien)“, das Kärntner Inklusionsprojekt
„INCLUSIA“ und „Youth in Europe“ (Kroatien) präsentiert.
Die Alpen-Adria-Allianz wurde am 22. November 2013 in Klagenfurt auf Initiative Kärntens gegründet. Mitglieder
sind die österreichischen Bundesländer Kärnten, Steiermark, Burgenland, die kroatischen Gespanschaften
Istrien, Karlovac Krapina-Zagorje, Koprivnica-Križevci, Medimurje und Varaždin, Slowenien (vertreten durch den
Verband der Städte und Gemeinden Sloweniens) sowie das ungarische Komitat Vas.
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