LHStv.in Prettner präsentierte gemeinsam mit Politikerinnen von Bundes-, Landes- und Gemeindeebene
gesellschaftspolitische Sensibilisierungskampagne für einen respektvolleren Umgang miteinander
Klagenfurt (lpd) - Ausgelöst von diversen Zwischenrufen in Landtagssitzungen einerseits und andererseits
angeheizt durch die #metoo-Debatte hat LHStv.in Beate Prettner als Frauenreferentin bereits vor Wochen Kärntner
Politikerinnen aller Parteien zu mehreren Treffen gebeten, um über eine parteienübergreifende Initiative
nachzudenken. Eine Initiative, die von Politikerinnen ausgeht, die aber die gesamte Gesellschaft meint – und die
zum Ziel hat, „Bewusstsein zu schaffen und zu sensibilisieren, und zwar für das, was nicht mehr stimmt im
Umgang miteinander“, erklärte Prettner am 23. November im Rahmen der Präsentation der Kampagne.
Die Initiative will mit dem Namen „Respekt leben“ durchstarten und mit den Slogans „Für ein erfolgreiches
Miteinander“, „Für ein bedachtes Miteinander“, „Für ein tolerantes Miteinander“, „Für ein gutes
Miteinander“ Aufmerksamkeit schaffen. Wie Prettner betonte, gehe es „nicht um generalverdächtige Männer,
nicht um Feminismus, nicht um alte weiße Männer, nicht um Vergangenheitsbewältigung. Vielmehr geht
es um Zukunft, um ein respektvolles Miteinander in einem breiten Kontext, um einen Anstoß für eine gesellschaftliche
Generalüberholung“.
Man habe nämlich das Gefühl, dass die Zeiten wieder rauer geworden seien: Vielleicht in der Politik bedingt
durch viele Wahlkämpfe; vielleicht in der Gesellschaft bedingt durch soziale Plattformen, auf denen man anonym
verbale Mistkübel ausleeren könne; vielleicht dadurch bedingt, dass man nicht mehr genug darüber
nachdenke, mit welchen Worten wir unser Gegenüber verletzten können. „Und genau dem wollen wir mit unserer
Initiative entgegenwirken“, so die Frauenreferentin.
Aktuell sei die Initiative dabei, mit entsprechenden Plakaten die Sensibilisierungskampagne in die Öffentlichkeit
zu tragen. Gesucht werden nun Partner und Botschafter des Respekts - „Firmen, Schulen, Organisationen, Gemeinden,
Zivilpersonen, die diesen „Respekt leben“-Gedanken mittragen wollen. Sie sind eigeladen, sich beim Frauenreferat
zu melden, Buttons und Plakate anzufordern und in ihrem Umfeld ein Zeichen zu setzen“, erläuterte Michaela
Slamanig, Frauenbeauftragte des Landes Kärnten.
„Um der Initiative eine Homebase zu geben, werde gerade an der Website www.respektleben.at gearbeitet. Diese Website
ist die Basis, von der alles ausgeht und sie ist der Anziehungspunkt, bei dem alles zusammenläuft“, so die
Frauenreferentin. Diese Website werde einerseits Partner und Botschafter mit ihren Aktionen und Veranstaltungen
vorstellen, andererseits eine Anlaufstelle für jene Menschen sein, die respektlos oder diskriminierend behandelt
worden sind - ob am Arbeitsplatz, in der Schule, als Frau, als Mann, Mobbingopfer, Opfer von sexueller oder physischer
Gewalt.
Die Kärntner Politikerinnen haben bereits Visionen für die Zukunft der Initiative formuliert: So soll
etwa ein Gütesiegel „Respekt leben“ entwickelt werden, das an Firmen, Institutionen, Schulen etc. vergeben
wird, die mit positivem Beispiel vorangehen. Zudem möchte man einen Respektleben-Ball ins Leben rufen, der
als Charity-Event Spenden sammelt für entsprechende Hilfestellen. „Unser großes Ziel ist es, „Respekt
leben“ als eine Initiative zu positionieren, die größer und bekannter und nicht mehr wegzudenken sein
wird“, so LHStv.in Prettner.
Statements von Politikerinnen
LAbg. Isabella Theuermann (Team Kärnten): „Respekt bedeutet Umgang auf Augenhöhe. Vor allem Menschen
in der Politik haben eine Vorbildwirkung.“
LAbg. Sabina Schautzer (Grüne): „In einer Arbeitswelt, die zusehends alles dem Leistungsgedanken unterordnet,
wird es Zeit, wieder an den Respekt für die Individualität zu erinnern.“
Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ): „Es geht um die tagtäglichen Begegnungen – mit Wertschätzung
und Toleranz.“
Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP): „Leben wir wieder Anteilnahme! Und beginnen wir bei uns
selbst …“
Stadträtin Ruth Feistritzer (SPÖ): „Wir laufen Gefahr, unseren Frust über soziale Medien zu verbreiten
und damit andere zu verletzen.“
Bundesrätin Jutta Arztmann (FPÖ bzw. parteifrei): „Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig,
Grenzen zu setzen, die wir ob dieser Schnelllebigkeit bewusst oder unbewusst überschritten haben.“
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