LH Mikl-Leitner: „Wir in NÖ leben das Miteinander – am Tag der Katastrophe und am Tag
danach“
St. Pölten (nlk) - Das Jahr 2002 brachte für Niederösterreich eine dramatische Hochwasserkatastrophe,
die auch enorme Schäden verursacht hat. In Niederösterreich hat man darauf reagiert und ein umfassendes
Maßnahmenpaket geschnürt: In einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund, Land und Gemeinden konnten
seither 500 Hochwasserschutzprojekte fertiggestellt und damit 270 Gemeinden sicherer gemacht werden. 870 Millionen
Euro wurden dafür von Bund, Land und Gemeinden gemeinsam investiert. Diese Erfolgsbilanz hat man am 22. November
zum Anlass genommen, um unter dem Motto „Niederösterreich sagt Danke“ ein „Fest des Dankesagens“ zu veranstalten.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte in ihrer Stellungnahme den niederösterreichischen Familiensinn, der sich
gerade in den Hochwasserkatastrophen bewährt habe: „Wir in Niederösterreich leben das Miteinander – nicht
nur in der Katastrophe, sondern auch am Tag danach.“ Dieses Miteinander brauche es auch in der Umsetzung der Hochwasserschutzprojekte,
und dafür sage sie heute „ein großes und herzliches Dankeschön“, so die Landeshauptfrau. Land,
Bund und Gemeinden arbeiteten „Seite an Seite“, betonte sie: „Die Zusammenarbeit funktioniert.“
Niederösterreich habe eine „Vorbildwirkung auf andere europäische Länder“, sagte LH-Stellvertreter
Stephan Pernkopf. Bis 2023 habe man noch 160 weitere Projekte in Planung, gab er einen Ausblick: „Derzeit sind
70 Projekte in Bau, 25 schließen wir heuer ab und 25 beginnen wir wieder neu.“ Im Blick nach vorn sei es
auch besonders wichtig, „den Zusammenhalt der Familie Niederösterreich auch in Zukunft beizubehalten“, betonte
er.
„Ein großes Danke“ sagte auch Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, Bürgermeister von Grafenwörth
und Präsident des niederösterreichischen und des österreichischen Gemeindebundes. Er hob in seinen
Worten vor allem auch die Rolle der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als „perfekte Krisenmanager
und perfekte Projektmanager“ hervor.
In den vergangenen 15 Jahren habe man bei den Hochwässern in Niederösterreich „sehr viel Leid, aber auch
sehr viel Dankbarkeit und sehr viel Unterstützung“ erlebt, resümierte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar
Fahrafellner. 2002 seien beim Hochwasser 20.000, beim Hochwasser 2013 sogar 30.000 Feuerwehrleute eingesetzt gewesen.
Über die Vorarbeiten, die Umsetzung und den Nutzen von Hochwasserschutzprojekten in ihren Gemeinden sprachen
Bürgermeister a. D. Anton Bodenstein (Weißenkirchen), Bürgermeister Rudolf Mayer (Raabs/Thaya),
Bürgermeister Robert Meißl (Angern/March) und Bürgermeister Anton Gonaus (Kirchberg/Pielach) mit
dem Moderator der Veranstaltung Tom Bläumauer.
Das Bundesland Niederösterreich war in den vergangenen 15 Jahren von mehreren katastrophalen Hochwässern
betroffen. Die Hochwasserschäden dieses Zeitraumes belaufen sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. Besonders dramatisch
war die Hochwasserkatastrophe 2002, die eine grundlegende Neuausrichtung der niederösterreichischen Hochwasserstrategie
bewirkte. Es wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, das in den Folgejahren konsequent umgesetzt
wurde.
Mit dem Donau-Hochwasserschutz in Korneuburg konnte im September dieses Jahres das 500. Hochwasserschutzprojekt
seit 2002 eröffnet werden. Wie sinnvoll Investitionen in den Hochwasserschutz sind, hat sich bei Hochwässern
der letzten Jahre bereits eindrucksvoll gezeigt, etwa am Beispiel Ybbs an der Donau: Während das Hochwasser
2002 noch Schäden von rund 39 Millionen Euro verursacht hatte, konnte der um rund 24 Millionen Euro errichtete
Hochwasserschutz seine Funktion beim Donauhochwasser 2013 voll erfüllen.
In den kommenden Jahren wird der Ausbau des Hochwasserschutzes in Niederösterreich konsequent fortgesetzt.
Eine Erhebung in allen 573 Gemeinden hat ergeben, dass noch rund 1,4 Milliarden Euro erforderlich sein werden.
Für etwa 160 Projekte liegen bereits konkrete Planungen vor, die bis 2023 fertiggestellt werden sollen. Dafür
sind rund 360 Millionen Euro an Baukosten veranschlagt.
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