Zusätzlicher Bedarf an Pflegepersonal ist
 für Vorarlberg "gut beherrschbar"

 

erstellt am
23. 11. 17
13:00 MEZ

Landesrat Bernhard und Landesrätin Wiesflecker: Zahl der Ausbildungsplätze erhöhen und Attraktivität der Arbeitsplätze steigern
Bregenz (vlk) -Vorarlberg benötigt in den kommenden zehn Jahren etwa 400 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeberufen. In den Spitälern ist der Personalbedarf bis 2028 gedeckt, aber in der Langzeitpflege und in der Hauskrankenpflege fehlen Mitarbeitende. Zu diesem Ergebnis kommt die "Pflegepersonalbedarfsprognose Vorarlberg", die Landesrat Christian Bernhard und Landesrätin Katharina Wiesflecker gemeinsam mit der Studienautorin Elisabeth Rappold (Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungs GmbH) am 23. November im Landhaus in Bregenz vorstellten.

Die Studie bestätige die Einschätzungen, sagte Landesrat Bernhard: "Viele Maßnahmen laufen bereits, weitere sind in Vorbereitung. Dass es mehr Ausbildungsplätze braucht, war schon bisher klar. Insgesamt ist der zusätzliche Bedarf von durchschnittlich 40 Personen pro Jahr gut beherrschbar."

Die schrittweise Ausweitung der Plätze in der Diplom- und der Pflegeassistenzausbildung sei in den bestehenden Klassen zu bewältigen, zusätzlich sei ein guter Übergang der Diplomausbildung von den bestehenden Gesundheits- und Krankenpflegeschulen an die Fachhochschule wichtig. Ab 2024 soll Diplompersonal nur mehr an der Fachhochschule ausgebildet werden. Offen zeigte sich Bernhard auch für neue schulische Modelle der Ausbildung, etwa in Kombination mit berufsbildenden höheren Schulen. Dazu gebe es derzeit erste Denkansätze. Auch die Überlegungen zu einer Pflegelehre werden gemäß Landtagsentschließung weiter verfolgt.

Für Landesrätin Wiesflecker ergibt sich aus der Studie vor allem die Notwendigkeit, die Arbeit in der Langzeitpflege und der Hauskrankenpflege attraktiver zu machen. Sie ortet dafür "eine Vielzahl an Stellschrauben". So gelte es junge Menschen vermehrt über attraktive Praktikumsplätze an die Pflege heranzuführen und ihnen die Langzeitpflege schon während ihrer Ausbildung positiv zu vermitteln. Ein weiterer Ansatzpunkt liege in der Ausbildung der Führungskräfte, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen und damit die Fluktuation zu senken. Fortgesetzt und bei entsprechender Nachfrage auch ausgebaut wird die erfolgreiche connexia Implacement-Stiftung zur Unterstützung von Wiedereinsteigerinnen, die im zweiten Bildungsweg eine Ausbildung in einem Sozialbetreuungs- oder Pflegeberuf machen möchten. Auch über stärkere Kommunikation will Wiesflecker die Arbeit in diesem Bereich besser positionieren. In den kommenden Wochen startet dazu die Imagekampagne "Pflege berührt".

Eine Chance sieht die Soziallandesrätin auch im neuen Berufsbild der Pflegefachassistenz: Das diplomierte Personal könne seine hohe Qualifikation auf komplexe Aufgaben konzentrieren. Der Einsatz von Pflegefachassistenten in den Krankenhäusern werde auch diplomiertes Personal für die Langzeitpflege freimachen.

 

 

 

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