Landesrat Bernhard und Landesrätin Wiesflecker: Zahl der Ausbildungsplätze erhöhen
und Attraktivität der Arbeitsplätze steigern
Bregenz (vlk) -Vorarlberg benötigt in den kommenden zehn Jahren etwa 400 zusätzliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Pflegeberufen. In den Spitälern ist der Personalbedarf bis 2028 gedeckt, aber in der Langzeitpflege
und in der Hauskrankenpflege fehlen Mitarbeitende. Zu diesem Ergebnis kommt die "Pflegepersonalbedarfsprognose
Vorarlberg", die Landesrat Christian Bernhard und Landesrätin Katharina Wiesflecker gemeinsam mit der
Studienautorin Elisabeth Rappold (Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungs GmbH) am 23. November im
Landhaus in Bregenz vorstellten.
Die Studie bestätige die Einschätzungen, sagte Landesrat Bernhard: "Viele Maßnahmen laufen
bereits, weitere sind in Vorbereitung. Dass es mehr Ausbildungsplätze braucht, war schon bisher klar. Insgesamt
ist der zusätzliche Bedarf von durchschnittlich 40 Personen pro Jahr gut beherrschbar."
Die schrittweise Ausweitung der Plätze in der Diplom- und der Pflegeassistenzausbildung sei in den bestehenden
Klassen zu bewältigen, zusätzlich sei ein guter Übergang der Diplomausbildung von den bestehenden
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen an die Fachhochschule wichtig. Ab 2024 soll Diplompersonal nur mehr an der
Fachhochschule ausgebildet werden. Offen zeigte sich Bernhard auch für neue schulische Modelle der Ausbildung,
etwa in Kombination mit berufsbildenden höheren Schulen. Dazu gebe es derzeit erste Denkansätze. Auch
die Überlegungen zu einer Pflegelehre werden gemäß Landtagsentschließung weiter verfolgt.
Für Landesrätin Wiesflecker ergibt sich aus der Studie vor allem die Notwendigkeit, die Arbeit in der
Langzeitpflege und der Hauskrankenpflege attraktiver zu machen. Sie ortet dafür "eine Vielzahl an Stellschrauben".
So gelte es junge Menschen vermehrt über attraktive Praktikumsplätze an die Pflege heranzuführen
und ihnen die Langzeitpflege schon während ihrer Ausbildung positiv zu vermitteln. Ein weiterer Ansatzpunkt
liege in der Ausbildung der Führungskräfte, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen und
damit die Fluktuation zu senken. Fortgesetzt und bei entsprechender Nachfrage auch ausgebaut wird die erfolgreiche
connexia Implacement-Stiftung zur Unterstützung von Wiedereinsteigerinnen, die im zweiten Bildungsweg eine
Ausbildung in einem Sozialbetreuungs- oder Pflegeberuf machen möchten. Auch über stärkere Kommunikation
will Wiesflecker die Arbeit in diesem Bereich besser positionieren. In den kommenden Wochen startet dazu die Imagekampagne
"Pflege berührt".
Eine Chance sieht die Soziallandesrätin auch im neuen Berufsbild der Pflegefachassistenz: Das diplomierte
Personal könne seine hohe Qualifikation auf komplexe Aufgaben konzentrieren. Der Einsatz von Pflegefachassistenten
in den Krankenhäusern werde auch diplomiertes Personal für die Langzeitpflege freimachen.
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