|
||
Rueland Frueauf d. Ä. und sein Kreis |
|
erstellt am |
Ausstellung im Oberen Belvedere von 23. November 2017 bis 11. März 2018 Rueland Frueauf der Ältere dürfte um 1440/50 geboren worden sein. Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Malers war anfangs Salzburg und ab den 1480er Jahren Passau, wo er vom dortigen Stadtmaler den Auftrag zur Bemalung des Rathauses übernahm. Rueland Frueauf d. Ä., der 1507 in Passau starb, zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Malern des deutschsprachigen Raums. Acht Altartafeln des Künstlers stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die um 1490/91 vermutlich für die Kirche St. Peter in Salzburg entstandenen Darstellungen von Passions- und Marienszenen stellen den Ausgangspunkt für die zahlreichen mit dem Frueauf-Kreis im Zusammenhang stehenden Zuschreibungsfragen dar. Ein weiteres Hauptwerk von ihm ist das ebenfalls im Belvedere befindliche Portrait eines Mannes, der durch neue Archivfunde als der Passauer Maler Jobst Seyfrid identifiziert werden konnte. "Für diese Ausstellung konnten wir so viele Werke der Frueauf-Gruppe an einem Ort versammeln wie noch nie zuvor. Dadurch wird ein neuer Blick auf die überaus wertvollen Bilder möglich, die seit langem die kunsthistorische Forschung und das interessierte Museumspublikum beschäftigen", so Björn Blauensteiner, Kurator der Ausstellung. Neben dem Œuvre von Frueauf d. Ä. werden im Rahmen der Ausstellung auch ausgewählte Werke von Künstlern
aus Frueaufs Umkreis präsentiert. Unter anderem sind einige Arbeiten des Meisters von Großgmain zu sehen,
die sich durch eine besonders exquisite Maltechnik auszeichnen. Dank großzügiger Leihgaben der Kunstsammlungen
des Stifts Klosterneuburg werden außerdem sämtliche Werke von Frueaufs Sohn Rueland Frueauf d. J. gezeigt,
darunter auch die berühmte Leopoldlegende. Diese erstmalige Gegenüberstellung des Gesamtwerks des jüngeren
Frueauf mit dem Schaffen seines Vaters ermöglicht einen eingehenden Vergleich der beiden Maler, der neue Denkanstöße
für Fragen zum Frueauf-Kreis verspricht. Die aus Salzburg stammenden Altartafeln mit Passions- und Marienszenen befinden sich im Besitz des Belvedere
und wurden hier in den letzten Jahren aufwendig restauriert. Neu war in diesem Zusammenhang, dass die Restaurierungsarbeiten
teilweise im Rahmen einer sogenannten "Schaurestaurierung" im Oberen Belvedere stattfanden und daher
öffentlich zugänglich gemacht wurden. Eine besondere Herausforderung für die Restauratorinnen stellte
dabei der Umstand dar, dass die ursprünglich beidseitig bemalten Tafeln in den 1920er- und 1930er-Jahren gespalten
worden waren. Dies war lange Zeit gängige Praxis, um beide Tafelseiten gleichzeitig präsentieren zu können.
Die Bilder wurden dadurch jedoch besonders fragil, weshalb ein Hauptanliegen der Restaurierungsarbeiten auch darin
bestand, die Stabilität der Gemälde zu verbessern und die Malschichten zu sichern. Daneben galt es, auf
respektvolle Weise das ästhetische Erscheinungsbild der einzigartigen Kunst von Rueland Frueauf d. Ä.
wieder besser zur Geltung zu bringen. Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere, meint dazu: "Die Altartafeln
von Rueland Frueauf d.Ä. stehen exemplarisch für die hervorragende Leistung der Restaurierung im Belvedere.
Die Ausstellung ist Output einer jahrelangen akribischen, fast detektivischen Arbeit, die den Meisterstücken
aus der Spätgotik das Weiterbestehen gesichert haben." Ausstellungen der Reihe Meisterwerke im Fokus werden mit freundlicher Unterstützung des Dorotheum ermöglicht. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. |
||
|
|
|
Weitere Informationen: |
|
|
|
|
|
|
||
|
|
|
Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at |
||
|
|
|