Einkommensschere: Frauen*Volksbegehren fordert Transparenzausbau jetzt statt politischem Stillstand
bei Gehaltsfairness
Brüssel/Wien (frauenvolksbegehren) - "Bei der Einkommensschere ist Österreich verlässlich
auf den hinteren Plätzen in Europa, auch im Jahr 2017 wieder. Die veröffentliche Umfrage der EU-Kommission
zu Gehalttransparenz bestätigt unsere Forderung nach verpflichtendem Ausbau der Einkommenstransparenz in Unternehmen",
so die Sprecherin Schifteh Hashemi des Frauen*Volksbegehren anlässlich des am 20. November veröffentlichten
Rankings von Eurostat. Der Mangel an Vergleichbarkeit und Transparenz ist einer der Hauptgründe für 27%
Gehaltsunterschied bei Frauen* und Männern*.
Laut Einkommensbericht 2016 des Rechnungshofes gibt es nur eine Branche, in der Frauen* bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung
zumindest 99% des Gehalts der Männer* verdienen, nämlich im Bergbau. Bei den "sonstigen Dienstleistungen"
sind es nur 64% der vergleichbaren Männer*gehälter. Der “Gender Pay Gap” ist klar nachweisbar. "Der
Gehaltsunterschied liegt nicht nur daran, dass Frauen* aufgrund der vielen Gratis-Pflegearbeit oft nur Teilzeit
arbeiten gehen können. Er besteht auch bei gleichen Arbeitsstunden", fasst Andrea Hladky, Obfrau des
Vereins des Frauen*Volksbegehren die Lage zusammen. Dass die Politik hier Maßnahmen ergreifen muss, bestätigt
der gerade von der EU-Kommission veröffentlichte „Action Plan“ gegen den Gender Pay Gap, der die Forderung
nach mehr Transparenz für echte Gehaltsfairness bestätigt.
Umfrage: Klare Mehrheit für Transparenzausbau
Laut der präsentierten Eurobarometer-Umfrage sprechen sich 64% der Europäer*innen eindeutig für
mehr Gehaltstransparenz aus und unterstützen konkrete Gesetze zu Berichtspflichten. Die Aussage "Es ist
unakzeptabel, wenn eine Frau* für den gleichen Job weniger verdient als ein Mann*" beantworteten in Österreich
8 von 10 Menschen eindeutig mit Ja. "Österreich muss nicht auf den angekündigten Action Plan der
EU-Kommission warten. Die Entscheidungsträger*innen können heute aktiv werden. Dafür wird sich das
Frauen*Volksbegehren mit allem Nachdruck einsetzen", attestiert Sprecherin Schifteh Hashemi.
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