Schausberger fordert bei Plenarsitzung des Ausschusses der Regionen möglichst einfachen
Zugang zu Fördergeldern
Brüssel/Salzburg (lk) - Eine eigene EU-Aktion für "digitale Dörfer" bzw. "digitale
ländliche Gebiete" sei sehr zu begrüßen, um die ländlichen Gebiete als Wohn- und Arbeitsort
dauerhaft neu zu beleben bzw. das europaweite Problem der Landflucht in den Griff zu bekommen, erklärte der
Salzburger Vertreter Franz Schausberger in der jüngsten Plenartagung des Europäischen Ausschusses der
Regionen (AdR) in Brüssel. Durch die Einhaltung des Ziels der Digitalen Agenda der EU, europaweit – also vor
allem auch in ländlichen und entlegenen Gebieten – bis 2020 Internet-Verbindungen anzubieten, die schneller
als 30 Megabit pro Sekunde sind, sollen die immer noch vorhandenen großen Unterschiede zwischen städtischen
und ländlichen Gebieten ausgeglichen werden.
Im Zusammenhang mit einer Stellungnahme zum Thema "Neue Perspektiven für ländliche Räume durch
digitale Dörfer" forderte Schausberger auch eine Vereinfachung der Beantragung europäischer Förderungen,
da es im laufenden Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums auf Grund der vorgeschriebenen komplizierten
Anforderungen nur wenige Projekte von der Bekundung ihres Interesses bis zu einem vollständigen Förderantrag
schaffen. Deshalb sollte vor allem der Zugang zu Geldern für kleinere innovative Projekte, die auf kommunaler
Ebene genutzt werden können, entbürokratisiert werden.
"Der Zugang zum starken Internet sollte auf EU-Ebene zu einer Leistung der Daseinsvorsorge erklärt werden,
da die Informations- und Telekommunikationsinfrastruktur ein entscheidender Faktor für das Entwicklungspotential
der Regionen sei", so Schausberger.
Tanya Hristova, Leiterin der bulgarischen Delegation im AdR und Bürgermeisterin von Gabrovo, berichtete, dass
der digitale Binnenmarkt und der Ausbau des digitalen Netzes zu den Prioritäten der bulgarischen EU-Präsidentschaft
vom 1. Januar bis 30. Juni 2018 zählen.
Im Zentrum der 126. Plenartagung standen der Austausch mit dem EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici und der
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sowie unter anderem die Themen Brexit, die Umsetzung der makroregionalen
Strategien, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige, ein Bericht
zur Unionsbürgerschaft, die Modernisierung der Schul- und Hochschulbildung sowie die Revitalisierung ländlicher
Gebiete durch digitale Dörfer.
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