Neue Lernwebsite mit Video-Interviews mit Holocaust-Überlebenden online
Wien (bmb) - Die Zahl der Menschen, die über ihre Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Verfolgungs-
und Vertreibungspolitik berichten können, wird immer kleiner. Die Kinder und Jugendlichen von damals sind
heute zwischen 80 und 95 Jahre alt. Video-Zeitzeugnisse können Zeitzeugengespräche nicht ersetzen, doch
sichern sie die persönlichen Geschichten von Überlebenden des Holocaust für die Nachwelt. Zehn ZeitzeugInnen
mit Innsbrucker Wurzeln erzählen auf der Lernplattform alte-neue-heimat.at über ihre Kindheit und Jugend
in Österreich vor 1938, über Verfolgung und Vertreibung im Nationalsozialismus, ihre Flucht und ihr Leben
in der neuen Heimat England und Israel. Die Lernwebsite für SchülerInnen wurde von _erinnern.at_, dem
Institut für historisch-politische Bildung des BMB, entwickelt.
Durch die Erzählung der ZeitzeugInnen werden abstrakte Begriffe wie, Antisemitismus, Vertreibung, Flucht oder
Novemberpogrom fassbar. Die persönliche Geschichte, die schwierige Flucht aus der Heimat, macht die grausame
Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten deutlich. Die Opfer werden aus der Anonymität geholt und bekommen
ein Gesicht. alte-neue-heimat.at konfrontiert SchülerInnen mit den persönlichen Geschichten der Opfer
und macht so die Dimension und die Nachwirkungen des Holocaust verständlich.
Über den regionalgeschichtlichen Bezug wird Geschichte noch leichter verständlich. SchülerInnen
aus Tirol kennen die Orte, von denen die ZeitzeugInnen berichten. So können sie einen Bezug zur eigenen Lebenswelt
herstellen. alte-neue-heimat.at ist aber auch überregional in Klassenräumen in ganz Österreich einsetzbar.
Die Lernwebsite berücksichtigt die zeitlichen Rahmenbedingungen der Schule, Videos wurden so geschnitten,
dass sie in einer Schulstunde einsetzbar sind. Die E-Learning Plattform ermöglicht einen Einstieg in das Thema
Holocaust und NS, ist aber auch für eine Vertiefungseinheit oder eine Projektwoche geeignet.
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