3-Jahresverträge für 13 Wiener Frauenvereine – Frauenberger betont dichtes Netz an
Frauenförderung in Wien
Wien (rk) - Im Gemeinderatsausschuss für Soziales, Gesundheit und Frauen wurden am 30. November
Förderungen für 13 Wiener Frauenvereine mehrheitlich beschlossen. Die Förderungen haben eine dreijährige
Laufzeit, um den frauenfördernden Initiativen eine möglichst hohe Planungssicherheit zu geben. „Das ist
gerade in Zeiten wie diesen besonders wichtig, damit sich die Vereine auf ihre Kernarbeit – der Förderung
und Beratung von Frauen – fokussieren können. Wien ist deswegen die Stadt mit der niedrigsten Lohnschere,
dem engsten Gewaltschutznetz und der besten Vereinbarkeit von Beruf und Familie, weil wir Frauenförderung
aktiv betreiben“, so Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.
Auf der Tagesordnung war heute außerdem der „Feministische Kleinprojektetopf“ in der Höhe von 120.000
Euro für aktuelle Initiativen. Im letzten Jahr konnten dadurch 33 innovative Projekte gefördert werden.
Vorbehaltlich des im Dezember zu erfolgenden Gemeinderatsbeschluss erhalten Vereine mit unterschiedlichsten Aufgaben
Förderungen in der Höhe von rund 1,32 Millionen Euro für das Jahr 2018. Die Bandbreite umfasst dabei
frauen- und mädchenspezifische Beratung, migrantinnenspezifische Beratung, Gewaltprävention, rechtliche
Unterstützung, Bildungsarbeit und Erwachsenenbildung, Gesundheitsberatung und Berufsberatung sowie Beratung
für Sexarbeiterinnen.
Von Sprungbrett bis zum Frauenrechtsschutz
„Sprungbrett“ berät Mädchen, die sich für nicht-traditionelle Berufe entscheiden. Sie können
bei Sprungbrett neue Berufswege kennenlernen und werden dabei unterstützt einen Ausbildungsplatz zu finden.
Begleitet werden sie durch eine allgemeine Mädchenberatung, die alle relevanten Themen des Jugendalters abdeckt.
Mit „Stichwort“ wird ein Verein gefördert, der seit Jahrzehnten Frauenforschung unterstützt, das wichtigste
frauenpolitische Archiv Österreichs betreibt und damit feministische WissenschaftlerInnen und eine interessierte
Öffentlichkeit vernetzt.
„EfEU“ arbeitet seit vielen Jahrzehnten an der Schnittstelle zwischen nationalen und regionalen Bildungsexpertinnen
und den PraktikerInnen in Bildungseinrichtungen von Kindergärten bis zu Hochschulen.
Der Verein „CheckART“ gibt seit 1983 das Magazin „an.schläge“ heraus, das als Monatsmagazin einen feministischen
Blick auf die Bereiche Politik, Arbeit, Wissenschaft, Kultur und Alltag legt.
„Peregrina“, „Orient Express“, „LEFÖ“ und „Schwarze Frauen Community“ stärken Migrantinnen und Frauen
mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrung und bieten ein erstsprachliches Beratungsangebot für diese
Zielgruppe.
Im Gewaltschutz, der Gewaltprävention und der Prozessbegleitung sind die Vereine „Selbstlaut“, „Mädchenberatung“
und „Autonomer Notruf“ wichtige Anlaufstellen für Frauen, die Hilfe brauchen.
„Ninlil“ wird für den Arbeitsbereich „Kraftwerk“ gefördert, der vor allem in der Bekämpfung sexualisierter
Gewalt gegen Frauen mit Lernschwierigkeiten oder Mehrfachbeeinträchtigungen aktiv tätig ist. Ninlil bietet
Betroffenen und Angehörigen Beratung und Unterstützung.
„Frauenrechtsschutz“ hat ein Alleinstellungsmerkmal bei der Unterstützung von Frauen, die ohne finanzielle
Hilfe keine Möglichkeit hätten, ihre Rechte durchzusetzen.
Die 3-Jahresverträge wurden erstmals auf Initiative von der damaligen Frauenstadträtin Renate Brauner
von der Frauenabteilung 2003 vergeben und haben sich seither als hervorragendes Instrument bewährt, das einerseits
eine Verwaltungsvereinfachung für die fördergebende Stelle und andererseits ein großes Plus an
Planbarkeit und Sicherheit für die geförderten Vereine darstellt.
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