Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im III.
Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent. Damit setzt sich die hohe konjunkturelle Dynamik aus
dem 1. Halbjahr fort. Das Wachstum steht auf breiter Basis, getragen sowohl von der Binnennachfrage als auch durch
die Außenwirtschaft. Der Aufschwung in der Industrie verstärkt sich abermals, die Sachgütererzeugung
expandiert kräftig.
Das österreichische Bruttoinlandsprodukt wuchs im III. Quartal um 0,9 Prozent gegenüber der Vorperiode
(Trend-Konjunktur-Komponente). Damit setzt die heimische Wirtschaft ihren Aufschwung fort (I. Quartal +0,9 Prozent,
II. Quartal +0,8 Prozent). Das unbereinigte BIP lag im III. Quartal um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Gegenüber der Schnellschätzung von Ende Oktober gab es Revisionsbedarf nach oben (+0,6 Prozentpunkte
im Vorjahresvergleich, +0,1 Prozentpunkt im Vorquartalsvergleich).
Ausschließlich saison- und arbeitstagsbereinigt (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug das Wachstum in Österreich
0,8 Prozent und lag damit leicht über jenem im Euro-Raum und der EU 28 (beide +0,6 Prozent).
Wie bereits im gesamten Jahresverlauf wird die starke wirtschaftliche Dynamik von allen Nachfragekomponenten getragen.
Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erhöht die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte, diese expandieren
mit 0,4 Prozent etwas stärker als zuletzt. Die öffentlichen Konsumausgaben wurden ebenfalls mit 0,4 Prozent
ausgeweitet.
Die Investitionstätigkeit der heimischen Unternehmen bleibt hoch, der Wachstumshöhepunkt dürfte
jedoch bereits im 1. Halbjahr überschritten worden sein. Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen im III.
Quartal um 1,2 Prozent (II. Quartal +2,1 Prozent); während die Nachfrage nach Maschinen- und IKT-Investitionen
ausgeweitet wurde, wurden die Fahrzeuginvestitionen etwas eingeschränkt. Die Bauinvestitionen nahmen mit 0,4
Prozent in leicht vermindertem Tempo zu (II. Quartal +0,9 Prozent).
Auch der Außenhandel leistete im III. Quartal abermals einen positiven Wachstumsbeitrag, wenngleich im Bereich
der Güter das Wachstumstempo im Jahresverlauf an Schwung verlor (+0,7 Prozent nach +1,4 Prozent im II. Quartal).
Auf Grund der kräftigeren Dynamik der Dienstleistungsexporte stiegen die Exporte im III. Quartal jedoch um
0,9 Prozent und damit stärker als die Importe (+0,8 Prozent).
In der Industriekonjunktur legte der Aufschwung zuletzt erneut an Tempo zu. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung
stieg im III. Quartal um 2,9 Prozent (II. Quartal +2,1 Prozent). In der Bauwirtschaft hält die positive Grunddynamik
weiterhin an (+0,6 Prozent nach +0,8 Prozent im II. Quartal). Ebenso unterstützen weiterhin die Marktdienstleistungen
den Konjunkturaufschwung. Die Wertschöpfung im Handel wurde um 0,9 Prozent ausgeweitet, im Bereich Beherbergung
und Gastronomie stieg sie ebenfalls robust (+0,5 Prozent).
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