Operation Triest: 35 Kilogramm Heroin sichergestellt, 76 Personen festgenommen.
Triest/Wien (bmi) - „Durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den österreichischen und internationalen
Ermittlungsbehörden gelang dem Landeskriminalamt Burgenland ein großer Erfolg gegen den internationalen
Drogenhandel. Die Operation Triest beweist, dass sich langjährige Ermittlungsarbeit auszahlt. Wir müssen
als Sicherheitsbehörden auf Trends reagieren, um weiterhin Schritt halten zu können“, sagte Innenminister
Mag. Wolfgang Sobotka im Rahmen einer Pressekonferenz am 28. November, bei der er gemeinsam mit dem burgenländischen
Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber die Ergebnisse der Operation Triest präsentierte.
Die Ermittlungen wurden im Oktober 2013 vom LKA Burgenland eingeleitet und konnten im August 2017 abgeschlossen
werden. In diesem Zeitraum wurden 76 Personen, darunter 75 Männer im Alter zwischen 22 und 55 Jahren, festgenommen
und an die zuständigen Staatsanwaltschaften in Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz überstellt.
Insgesamt wurden 35 Kilogramm Heroin, 0,5 Kilogramm Kokain sowie 22 Kilogramm Streckmittel und 4 Kilogramm Cannabis
sichergestellt. Weiters wurden rund 165.000 Euro in bar, mehrere verbotene Waffen und gefälschte deutsche
und bulgarische Dokumente beschlagnahmt. Gegen die Täter wurden zahlreiche Anzeigen wegen Verbrechens des
Suchtmittelhandels, der Geldwäsche und der Urkundenfälschung erstattet. Weitergehend wurden Anzeigen
nach dem Waffengesetz und Tatbeständen gegen Leib und Leben (Gefährliche Drohung, Erpressung, Schwere
Körperverletzung) erstattet.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Festnahme eines kurdisch-stämmigen Türken mit Wohnsitz im Burgenland
am Hafen von Triest mit beinahe 2 Kilogramm Heroin. Nach Ersuchen der italienischen Ermittlungsbehörden wurden
durch das LKA Burgenland weitere Ermittlungen gegen den Festgenommenen, dessen Auftraggeber und weitere Mittäter
initiiert. Im Laufe der Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass der Beschuldigte Teil einer kurdisch-türkischen
Organisation namens „Familien-Clan“ war, deren Mitglieder zumeist als Asylwerber oder illegal im Land aufhältig
waren. Die weiteren Mittäter waren in der Türkei, Italien, der Schweiz, Deutschland und Polen aufhältig,
bei denen es sich hauptsächlich um Kurden mit Herkunft aus dem Raum Bingöl in der Türkei handelt.
Der „Familien-Clan“ beschäftigte sich mit dem internationalen Handel mit Heroin und Kokain samt Streckmitteln
sowie in geringerem Ausmaß mit Cannabishandel. Die weitere Fallbearbeitung erfolgte durch das Bundeskriminalamt,
die Suchtmittelkriminalität-Zentralstelle und das Büro für organisierte Kriminalität zusammen
mit den Landeskriminalämtern Wien und Niederösterreich. Die Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden
in Italien, der Schweiz, Polen und Deutschland wurde intensiviert.
Beinahe alle Täter nutzten mehrere Telefone unter Verwendung zahlreicher SIM-Karten und kommunizierten über
das Internet per WhatsApp, Viper, Facebook und andere Messenger-Dienste. Dadurch wurden Überwachungsmaßnahmen
massiv erschwert und teilweise unmöglich gemacht. Der Großteil der Mitglieder des „Familien-Clans“ war
observationserfahren, was sich durch gut geplante Übergaben zeigte, die meist unter Anwendung von Gegenobservationen
stattfanden.
„Einige der Verfahren wurden bereits mit der Konsequenz mehrjähriger Haftstrafen abgeschlossen, andere sind
noch bei den Staatsanwaltschaften Wien, Wiener Neustadt und Eisenstadt sowie Mannheim im Laufen“, erklärte
Huber
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