Treffen mit hochrangigen Vertretern des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission
im Rahmen der Studienexkursion der Katholischen Bildungswerke Salzburg und Eisenstadt nach Brüssel
Brüssel/Eisenstadt (martinus) - Es war eine Reise in die Schaltzentrale Europas und zu den darin zentral
Schaltenden und Waltenden: Die Katholischen Bildungswerke Salzburg und Eisenstadt unternahmen von 22. bis 24. November
eine Studienreise nach Brüssel, wo sie mit hochrangigen Vertretern des Europäischen Parlaments, der EU-Kommission
und der Europäischen Bischofskonferenz zusammentrafen. So konnte die Gruppe mit Johann Artner, Leiter des
Katholischen Bildungswerkes der Diözese Eisenstadt, unter anderem mit dem Generalsekretär der Europäischen
Bischofskonferenz COMECE, P. Olivier Poquillon OP, mit den Parlamentariern Michel Reimon und Othmar Karas sowie
mit David Müller vom Kabinett von EU-Kommissar Johannes Hahn ins Gespräch kommen.
Einblicke in das demokratische Herz der EU
Die Gruppe kam am Mittwochvormittag in Brüssel an, wo der erste Besuch dem Europäischen Parlament
galt. Erster Gesprächspartner war der Burgenländer Michel Reimon, der seit Juli 2014 Mitglied des Europäischen
Parlaments ist. Der Autor und ehemalige Journalist besuchte im Sommer 2014 als grüner Abgeordneter des EU-Parlaments
den Nordirak und dokumentierte das Leid der Jesiden, die als religiöse Minderheit Opfer eines bis heute andauernden
Genozids sind und vor Verfolgung, Versklavung und brutaler Gewalt durch die fundamentalistische Terrormiliz "Islamischer
Staat" flohen.
Unmittelbar auf dieses Treffen folgte ein Gespräch mit Othmar Karas, ehemaliger Vizepräsident des Europäischen
Parlaments, seit 1999 EU-Parlamentarier und eine der bekanntesten Stimmen Österreichs in Brüssel. Neben
seiner politischen Tätigkeit als ÖVP-Abgeordneter ist Karas auch Präsident des Österreichischen
Hilfswerks und Initiator des überparteilichen Bürgerforums Europa, das sich als BürgerInnen-Plattform
der aktiven Mitgestaltung, der Weiterentwicklung der europäischen Demokratie und der Stärkung des europäischen
Bewusstseins in Österreich versteht.
Bei der EU-Kommission zu Gast
Am späteren Nachmittag kam man mit Vertretern des Kabinetts von Kommissar Johannes Hahn zusammen. Hahn
besetzt seit 2014 als Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen eine
zentrale Schlüsselstelle in der EU-Kommission von Jean-Claude Juncker. Zuvor war er Kommissar für Regionalpolitik
in der zweiten Kommissionsperiode von José Manuel Barroso.
Nicht minder spannend verlief der Donnerstag für das Katholische Bildungswerk. Auf dem Programm stand unter
anderem ein Treffen mit Thomas Glöckel, der als kompetenter Insider Einblicke in die Mechanismen und Arbeitsprozesse
des Europäischen Rates vermittelte. Man kam zudem mit der ständigen Vertretung Österreichs bei der
EU zusammen und besichtigte das Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel.
Am Puls der Europäischen Bischofskonferenz
Am Freitag sprach die Delegation unter anderem mit dem Generalsekretär der COMECE. Diese besteht aus den
delegierten Bischöfen der katholischen Bischofskonferenz der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Österreichs "Europa-Bischof" ist Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics. Geleitet wird
die COMECE vom Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx.
Nach all den Einblicken in die Schaltzentralen Europas und dem Vernetzen mit Handlungs- und Entscheidungsträgern
auf dem Brüsseler Parkett blieb am Samstag als dem letzten Reisetag noch ein wenig Zeit für eine Stadtbesichtigung,
ehe es in den Abendstunden zurück nach Österreich ging.
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