Erhöhung des energetischen
 Endverbrauchs 2016 um knapp 3%

 

erstellt am
28. 11. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Der energetische Endverbrauch stieg im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 2,8% auf 1.121 Petajoule (PJ), wie aus aktuellen Berechnungen von Statistik Austria zur endgültigen Energiebilanz hervorgeht. Dieser Anstieg wurde vor allem durch eine Steigerung beim Energieverbrauch des Industriesektors (+4,3% auf 329 PJ) und der Haushalte verursacht (+2,8% auf 272 PJ). Aufgrund der im Vergleich zu 2015 niedrigeren Außentemperaturen nahm die Heizgradsumme um 4,1% zu. Der Energieeinsatz im Verkehr stieg um 2,2% auf 385 PJ.

Bei allen Energieträgern stieg der energetische Endverbrauch 2016 deutlich gegenüber 2015: Erdölprodukte +2,9% auf 425 PJ, Kohle +0,9% auf 18 PJ, Fernwärme +2,0% auf 73 PJ, elektrischer Strom +1,3% auf 223 PJ, brennbare Abfälle +2,0% auf 13 PJ sowie erneuerbare Energieträger +3,6% auf 178 PJ. Die stärkste relative Erhöhung von 3,9% auf 192 PJ wurde bei Erdgas festgestellt.

Stetiger Rückgang bei Stromproduktion aus Kohle, mehr Stromproduktion aus brennbaren Abfällen
Die stärksten Produktionsanstiege von elektrischer Energie gegenüber dem Vorjahr wurden bei brennbaren Abfällen (+19,5% auf 3 PJ) und Öl (+15,2% auf 4 PJ) verzeichnet, gefolgt von Naturgas (+10,4% auf 31 PJ) und den erneuerbaren Quellen Windkraft, Photovoltaik und Geothermie (+9,6% auf 23PJ). Im Gegensatz zu den Vorjahren wies die Produktion aus Wasserkraft 2016 einen Anstieg auf (+7,5% auf 143 PJ). Der Anteil anrechenbarer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Biomasse, Windkraft, Photovoltaik und Geothermie) gemäß der Normalisierung laut EU-Berechnungsvorschrift hat 2016 gegenüber 2015 um 2,4 Prozentpunkte auf 71,7% zugenommen.

Der Endverbrauch von Fernwärme stieg mit 2,0% (auf 73 PJ) etwas weniger als die Heizgradsumme (+4,1%). 2016 entsprach die anrechenbare Produktion von Fernwärme aus erneuerbaren Energieträgern (Biomasse, Erdwärme und Solarwärme) 46,1% der Gesamterzeugung und blieb damit gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert.

Endverbrauch wegen höherer Kfz-Bestände, günstiger Treibstoffe und kühler Witterung gestiegen
Der Anstieg des energetischen Endverbrauchs der Haushalte um 2,8% war ebenfalls geringer als jener der Heizgradsumme. Dies liegt vor allem am Rückgang des Ölverbrauchs der Haushalte (-2,1%), während erneuerbare Energieträger, Fernwärme und Gas (die ebenfalls für Raumheizung und Warmwasserbereitung eingesetzt werden) um 2,9%, 3% bzw. 9,3% zunahmen. Kohle, die praktisch ausschließlich für die Raumheizung verwendet wird, stieg um 0,8%.

Die Zunahme des energetischen Endverbrauchs im sonstigen Landverkehr (ohne elektrischen Strom) um 1,8% lässt sich mit dem 2016 gegenüber 2015 um ebenfalls 1,8% gestiegenen Kfz-Bestand und durch die deutliche Preisreduktion bei Benzin und Diesel (jeweils -9 Cent pro Liter) erklären. Die biogenen Treibstoffe sanken dabei um 17,3% (auf 22 PJ), was durch den Anstieg der fossilen Treibstoffe (Ölderivate und Naturgas) mit 3,5% (auf 306 PJ) kompensiert wurde. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Rückgang von 4,7 PJ bei den biogenen und einem Anstieg von 10,4 PJ bei den fossilen Treibstoffen.

Der Anteil anrechenbarer erneuerbarer Energieträger im Verkehr an den Treibstoffen insgesamt lag 2016 bei 8,7% (inklusive elektrischer Energie, berechnet nach EU-Vorgaben; siehe methodische Informationen).

Der Anteil anrechenbarer erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch (gemäß EU-Richtlinie 2009/28/EG) erhöhte sich gegenüber 2015 (33%) um knapp 0,5 Prozentpunkte auf 33,5%. Den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie gab es beim erneuerbaren Strom (aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik, Erdwärme und Biomasse) mit 71,7% am Gesamtstromverbrauch. An zweiter Stelle lag die erneuerbare Fernwärme aus Biomasse, Solar- und Erdwärme mit 46,1% der gesamten Fernwärmeproduktion, gefolgt vom direkten Einsatz erneuerbarer Wärme (Biowärme, Umgebungswärme, Erdwärme und Solarwärme) mit 31,2% des Gesamtwärmeverbrauchs.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen finden Sie hier >

 

 

 

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