Bregenz (stadt) - Bregenz nimmt von einer gemeinsamen Bewerbung um den Titel "Europäische Kulturhauptstadt
2024" Abstand und steigt mit Ende des laufenden Jahres aus dem Prozedere aus. So lautet der Beschluss, den
die Stadtvertretung am 7. Dezember 2017 fasste.
Wie Bürgermeister DI Markus Linhart nach der Sitzung festhielt, habe es nicht nur im Rahmen des bisherigen
Verfahrens eine intensive Mitarbeit gegeben, auch den jetzigen Ausstieg habe man sich nicht leicht gemacht. Es
fehle aber vor allem der konkrete kulturelle, wirtschaftliche und damit auch gesellschaftliche Nutzen, der mit
einer Bewerbung verbunden sein müsse. Bregenz zum Beispiel ist nach seinem Verständnis bereits eine etablierte
Kulturstadt. Dafür sorgen die Festspiele, das Kunsthaus, der Bregenzer Frühling, um nur drei Beispiele
zu nennen, sowie viele weitere Akzente im kulturellen Leben der Stadt.
Linhart: "Der bisherige Prozess war sehr wertvoll, weil er ein großes Potenzial für die Zusam-menarbeit
der Städte und Gemeinden aufgezeigt hat. Aber letztlich ist der Groschen, der eine Fortsetzung des Bewerbungsverfahrens
aus unserer Sicht gerechtfertigt hätte, einfach nicht ge-fallen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass
dieses Sonderformat den meisten Städten und Regionen durchaus zu einer Art ‚Imagewandel' verholfen hat und
dazu diente, sich als Kultur-standorte besser zu positionieren. In Bregenz fehlt diese Notwendigkeit."
Ein Ausstieg bedeutet für den Bregenzer Bürgermeister aber keineswegs das Ende der Bemü-hungen um
Kooperation. Diese müsse - vor allem auch unter Einbeziehung des Landes - fort-gesetzt werden, nur sei der
Rahmen ein anderer, und das angestrebte Ziel heiße nicht mehr "Bewerbung um den Titel". Diesbezüglich
habe sich auch das Land bisher nur sehr zurück-haltend geäußert. Die Vision einer kulturell vernetzten
großen Region bleibe demgegenüber aber freilich aufrecht.
|