Salzburg (museumdermoderne) - Enorme internationale Aufmerksamkeit, deutlich mehr Besucher, prominente Ausstellungskooperationen
und die Eröffnung des langersehnten Kunstdepots: Sabine Breitwieser blickte Ende 2017 auf das erfolgreichstes
Jahr ihrer Leitung zurück. Durch weitere Meilensteine wie der Renovierung des Rupertinum, der Neuprofilierung
des Museums und durch bedeutende Neuerwerbungen, insbesondere der Sammlung Generali Foundation, platzierte Breitwieser
das Museum auf der internationalen Landkarte hochkarätiger Museen. Nach Erreichen aller ihrer Ziele steht
Sabine Breitwieser für eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Verfügung und beschließt mit
Ende August 2018 ihre fünfjährige Direktion.
Das Ausstellungsjahr 2017 am Museum der Moderne Salzburg war geprägt von bedeutenden Persönlichkeiten
der zeitgenössischen Kunst: von Walter Pichler über Charlotte Moorman und William Kentridge bis zu Carolee
Schneemann, deren Ausstellung derzeit in New York läuft. Der unter Sabine Breitwieser eingeleitete Ausbau
und die Modernisierung des Museums wurden 2017 durch die Eröffnung des neuen Kunstdepots gekrönt. "Ich
bin stolz, dass ich tatsächlich alle hochgesteckten Ziele, die ich mir zu Beginn meiner Direktion gesetzt
habe, in relativ kurzer Zeit umsetzen konnte. Neben der erfolgreichen künstlerischen Neupositionierung und
Aufwertung des Museums zählen dazu notwendige Reformen des Betriebs und der Ausbau der fehlenden Infrastruktur.
Dank renommierter und vielbeachteter Ausstellungen konnten 2017 deutlich gestiegene Besucher_innenzahlen verbucht
werden. Durch die gezielte Arbeit mit den eigenen Sammlungen, deren Ausbau durch Neuerwerbungen und den Gewinn
prominenter Dauerleihgaben wie der Sammlung Generali Foundation ist es mir gelungen, die Identität des Hauses
deutlich zu stärken. Die führende Rolle des Museum der Moderne Salzburg als das Kompetenzzentrum für
Fotografie in Österreich wurde während meiner Direktion nachhaltig ausgebaut. Im kommenden Jahr wird
die von mir erfolgreich umgesetzte Neuprofilierung des Museums mit einem Programm fortgesetzt, das ebenso hochkarätig
und unverwechselbar ist wie in den letzten Jahren. Ich freue mich insbesondere, dass einer meiner frühen Pläne,
der Künstlerin Marisa Merz die erste Einzelausstellung in Österreich zu widmen, nun 2018 realisiert werden
kann", resümiert Direktorin Sabine Breitwieser.
Bereits Ende Oktober wurden die Besucher_innenzahlen von 2016 übertroffen und werden bis Jahresende eine Rekordhöhe
erreichen. Die Neuprofilierung des Museums stieß international auch auf großes Presseecho. Unter anderem
schrieb die FAZ im April 2017: "Die anspruchsvolle Direktorin hat nicht nur bemerkenswerte Erwerbspolitik
betrieben und dem Haus das dringend benötigte Depot beschert. Sie hat auch die internationale Strahlkraft
des Museums der Moderne und damit der Stadt erheblich erhöht." Für die New York Times war die vom
Museum der Moderne Salzburg organisierte erste Retrospektive von Carolee Schneemann, Kinetic Painting, die nach
Salzburg und Frankfurt seit Oktober 2017 am MoMA PS1 in New York gastiert, "a long time coming". Mit
diesen und anderen prominenten Ausstellungskooperationen, darunter auch die mit Whitechapel London gemeinsam organisierte
Kentridge-Ausstellungstour, hat das Museum der Moderne Salzburg ein Standing auf internationalem Niveau bewiesen.
Durch gezielte Kooperationen mit lokalen Institutionen initiierte Breitwieser Projekte wie aktuell Neues Salzburg,
die maßgeblich das Museum als Bildungseinrichtung in Salzburg stärken. Mit Ein Fest des Staunens widmete
das Museum der Moderne Salzburg im Frühjahr 2017 als einzige Station in Europa der US-amerikanischen Künstlerin
Charlotte Moorman eine umfangreiche Schau, in der ihre Rolle als Vermittlerin von Avantgardekunst erstmals gewürdigt
wurde. Die im Sommer an beiden Häusern stattgefundene Werkschau Thick Time des gefeierten südafrikanischen
Künstlers William Kentridge war 2017 der Besucher_innenmagnet. Die von Kentridge für das Rupertinum-Atrium
erarbeitete Installation The Procession of Reparationists bleibt noch bis zum Sommer 2018 bestehen.
Ab Mai 2018 präsentiert das Museum der Moderne Salzburg als nur eine von zwei Stationen in Europa eine umfangreiche
Werkschau der 92-jährigen italienischen Künstlerin Marisa Merz, der einzigen weiblichen Vertreterin der
Arte Povera. Die gezeigten Arbeiten umfassen fünf Jahrzehnte ihres künstlerischen Schaffens. Merz malt
und zeichnet unverwechselbare Bilder und verwendet für ihre Skulpturen und Installationen vornehmlich weiche
Werkstoffe wie Aluminium, Hanf, Metalldraht und Wachs. Für den Sommer 2018 ist anschließend im Rupertinum
die erste institutionelle Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum mit der ägyptisch- armenischen Künstlerin
Anna Boghiguian (geb. 1946) geplant.
Dem Medium der Fotografie werden 2018 fünf Ausstellungen gewidmet, womit das Museum der Moderne Salzburg seine
Stellung als das Kompetenzzentrum für Fotografie in Österreich unterstreicht. Die aktuelle Ausstellung
Raum & Fotografie, mit der die Diskussion über den Status dieses Mediums in führender Rolle aufgegriffen
wird, ist noch bis Frühjahr 2018 zu sehen. Ab März werden die Bestände des Museums und die am Haus
angesiedelte Fotosammlung des Bundes in Zusammenarbeit mit der Albertina Wien in der Ausstellung Österreich.
Fotografie 1970-2000 zu sehen sein. Im Rupertinum folgt eine Sonderschau mit Arbeiten japanischer Fotografie, die
nach vielen Jahren wieder gezeigt wird. Den thematischen Abschluss bilden im Herbst eine große Themenschau
über den Einfluss der Organisation und gleichnamigen Fotozeitschrift Camera Austria auf dem Mönchsberg
sowie die Einzelausstellung von Lisl Ponger, Trägerin des Otto- Breicha-Preis für Fotokunst 2017. Die
bereits 2017 lancierte Ausstellungsreihe über Künstler_innen mit Exilhintergrund findet im Sommer 2018
ihre Fortsetzung mit dem Fokus auf deren Arbeit im Exil. Zwei rotierende Sammlungsausstellungen werden auch 2018
auf der dafür vorgesehenen Ausstellungsebene am Mönchsberg in der von Breitwieser begründeten Partnerschaft
mit der Generali Foundation präsentiert, während themenbezogene Werkschauen im Generali Foundation Studienzentrum
im Rupertinum ihre Fortsetzung erfahren.
Seit ihrem Amtsantritt als Direktorin im Herbst 2013 hat Sabine Breitwieser das Museum der Moderne Salzburg modernisiert
und als unverwechselbaren Ort für moderne und zeitgenössische Kunst weit über Österreich hinaus
positioniert. Sie hat die lokale, nationale und internationale Museumslandschaft durch ein hochkarätiges und
vielbeachtetes Ausstellungsprogramm geprägt, das sich mit Ende ihrer Direktion auf gesamt 57 Ausstellungen,
zusätzlich 6 im Ausland, 15 Publikationen und eine halbe Millionen Besucher_innen belaufen wird. Es wurden
insgesamt 694 Werke neu erworben, darunter mehr als ein Viertel als Schenkungen und rund 400 als Dauerleihgaben,
sowie die rund 2.300 Werke starke Sammlung Generali Foundation. Die neue Website des Museum der Moderne Salzburg
wird Anfang 2018 online gehen.
|