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Diakoniepreis geht an Oberwarter |
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erstellt am |
Empfang des Landes Oberösterreich für die Synoden der Evangelischen Kirchen Bei dem prämierten Diakonieprojekt handelt es sich um ein neu errichtetes Wohnzentrum, das in zwei Wohngemeinschaften
insgesamt 24 Menschen mit Demenzerkrankung ganztägige Betreuung bietet. Ergänzt wird das in Kooperation
mit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) und der Evangelischen Pfarrgemeinde Oberwart durchgeführte
Projekt um 15 betreubare Wohneinheiten im Obergeschoß des Gebäudes. Hier erfolgt die Betreuung auf
Wunsch der Mieter und Mieterinnen mobil. Ziel des Projekts sei es, dass Menschen mit Demenz "selbstbestimmt ihre Diagnose an- und ihr Schicksal
in die Hand nehmen", sagte der Arzt Klaus Peter Schuh. Er hat als Presbyter der Pfarrgemeinde Oberwart das
Projekt initiiert und ist auch sein Motor, wie die Oberwarter Pfarrerin und Geschäftsführerin der Diakonie
Burgenland, Sieglinde Pfänder, erklärte. Durch das gemeinsame Wohnen und die Übernahme von bestimmten
Aufgaben solle, so Schuh, einer Vereinsamung vorgebeugt werden. Synodenpräsident Peter Krömer bezeichnete
in seiner Laudatio die Wohngemeinschaft als "Leitprojekt für die diakonische Arbeit" in Österreich.
Den Preis überreichte gemeinsam mit Krömer Thomas Haider, stellvertretender Direktor der Raiffeisen
Landesbank Oberösterreich, die den Diakoniepreis seit 2001 stiftet. Haider machte auf die Verantwortung
für Unternehmen aufmerksam, einen Teil ihres wirtschaftlichen Erfolgs an die Gesellschaft zurückzugeben.
Die Raiffeisen Landesbank agiere hier im Sinne ihres Gründers, des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Synodenpräsident Peter Krömer erinnerte auch daran, dass die Idee zum Diakoniepreis vor 20 Jahren bei
der damaligen Synode in Linz geboren wurde. Geprägt war der Empfang auch vom guten Verhältnis und der Zusammenarbeit zwischen dem Land Oberösterreich
und der Evangelischen Kirche. Altlandeshauptmann Josef Pühringer -- er vertrat Landeshauptmann Thomas Stelzer,
der aufgrund einer Landtagssitzung nicht am Empfang teilnehmen konnte -- sprach von einem "guten Weg",
den Kirchen und Politik hier weitergehen sollten. Beide verbinde der gemeinsame Auftrag, "dem Menschen zu
dienen". Pühringer dankte namens des Landes für das, was die Evangelische Kirche in Oberösterreich
leiste. Das Jubiläumsjahr 2017 -- 500 Jahre Reformation -- habe die Evangelische Kirche, so Pühringer,
"gut genützt". Gleichzeitig sei sichtbar geworden, dass Katholische und Evangelische Kirche heute
mehr verbinde als trenne, eine "wichtige Botschaft für die nächsten 500 Jahre". 2017 sei zu
Recht ein "Jahr der starken Symbole" mit vielen Begegnungen auf unterschiedlichen Ebenen. Die wichtigste
sieht der Altlandeshauptmann dabei auf der Gemeindeebene, denn hier werde deutlich, "was sich durch Jahre
positiv entwickelt hat". Den Dank für das tragfähige Klima der Kooperation drückte neben Synodenpräsident Peter Krömer auch der oberösterreichische Superintendent Gerold Lehner aus. Jede Gesellschaft müsse laut Lehner das mitunter spannungsreiche Verhältnis zwischen Kirchen und Staat neu austarieren. Hilfreiche und tragende Aspekte seien dabei Respekt und Wertschätzung vor der Aufgabe des jeweils anderen, aber auch Kritikfähigkeit. Beide Dimensionen, Anerkennung ebenso wie "kritische Wegbegleitung", würden in Oberösterreich gelebt, betonte der Superintendent. Dabei gehe es nicht nur um die Anerkennung des diakonischen Handelns der Kirche, sondern auch darum, dass die Kirche auf jene Dimension verweist, "die das Menschsein offenhält und den Menschen nicht verrechenbar macht, sondern ihn und die Welt als Geschöpf und als Schöpfung ansieht und mit Gott selbst in Beziehung setzt". |
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Allgemeine Informationen: |
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