Mikl-Leitner/Schwarz gratulierten zu großartigen Leistungen
St. Pölten (nlk) - Im Casino Baden wurden am 6. Dezember die diesjährigen Liese Prokop-Frauenpreise
durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Frauen-Landesrätin Barbara Schwarz feierlich verliehen. Dreizehn
Frauen von insgesamt 176 Nominierten wurden für ihre besonderen Leistungen in den Bereichen Wirtschaft und
Unternehmertum, Wissenschaft und Technologie, Kunst, Kultur und Medien sowie Soziales und Generationen ausgezeichnet.
Eine dieser dreizehn Frauen erhielt darüber hinaus den dotierten Hauptpreis in der Höhe von 10.000 Euro,
gesponsert von Casinos Austria, der NÖ Wohnbaugruppe und der HYPO NOE Gruppe AG: Als Initiatorin und Leiterin
des Europäischen Forschungszentrums für Buch und Papierrestaurierung an der Donau-Universität Krems
engagiert sich Mag. Dr. Patricia Engel weltweit auch als Präsidentin der Organisation „Restauratoren ohne
Grenzen“, um wertvolle Kulturgüter in Archiven und Bibliotheken vor Zerstörung zu retten.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner sagte im Gespräch mit Moderatorin Christiane Teschl-Hofmeister, dass sich seit
der Verleihung des ersten Liese Prokop-Frauenpreises einiges verändert habe – so seien die Leistungen von
Frauen heute „sichtbarer“, es gebe mehr Frauen in Führungspositionen, man sei auf einem guten Weg, es gebe
aber „noch viel Luft nach oben“. Der Preis sei 2007 „in Erinnerung an die Lebensleistungen von Liese Prokop“ ins
Leben gerufen worden und habe „die Zielsetzung, engagierte Frauen vor den Vorhang zu holen, ihre Leistungen zu
honorieren und anzuerkennen“, so Mikl-Leitner.
Großartig sei die große Anzahl an Nominierungen und vor allem auch die vielen Nominierungen aus den
Gemeinden. Das zeige, dass diese „stolz sind, eine Persönlichkeit in ihrer Gemeinde zu haben, die sich engagiert“,
so die Landeshauptfrau. In Frauen stecke „eine unglaubliche Kraft“, diese müsse man nur wecken. Es gebe in
Niederösterreich in den verschiedensten Bereichen noch sehr viel Potential, vor allem auch in der Politik,
führte Mikl-Leitner aus, dass man seitens des Landes Niederösterreich unterstütze, etwa durch Mentoring-Programme
und die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wichtig sei, „dass Männer verstärkt ja
zur Verantwortung in der Familie sagen“, sprach die Landeshauptfrau von einem Warnsignal, wenn 30 Prozent der Akademikerinnen
kinderlos seien und der Durchschnitt an Kindern pro Frau bei 1,4 liege.
„Danke, dass Sie Verantwortung in Niederösterreich tragen“, so die Landeshauptfrau zu allen Nominierten. In
ihrer Laudatio sagte Mikl-Leitner, dass die Hauptpreisträgerin Patricia Engel „ein großes Vorbild“ sei:
„Sie schafft es, eine Brücke zwischen Wissenschaft, Technologie und Tradition zu schlagen.“ In Niederösterreich
setze man auf Brauchtum, Tradition, Kunst und Kultur wie auch auf Wissenschaft und Technologie. Die Technik von
Engel sei international gefragt und das sei „eine tolle Visitenkarte für uns“, so die Landeshauptfrau.
Landesrätin Schwarz, die nach Mikl-Leitner das Ressort von Liese Prokop in der Landesregierung übernommen
hat, sagte, dass man heute noch spüre, „was sie geleistet hat“. „Liese Prokop war eine unglaublich starke
Frau, die sich mit aller Kraft für die Menschen eingesetzt hat, die in der Gesellschaft benachteiligt sind“,
betonte Schwarz, dass Liese Prokop „große Spuren in diesem Land“ hinterlassen habe. Daher sei sie „ein tolles
Role Model für so einen Preis“. In Frauen schlummere „viel Kraft“ und es gebe in allen Bereichen „Potential
nach oben“, führte die Landesrätin aus, dass dort, wo sich Frauen engagierten, unglaublich viel weitergebracht
werde. Ganz viel Kraft und Potential liege aber oft im Verborgenen und das werde mit dem Liese Prokop-Frauenpreis
sichtbar gemacht.
Die Auswahl der Gewinnerinnen sei „sehr schwierig“ gewesen, berichtete Jurymitglied Elisabeth Vavra, dass sie am
liebsten allen Frauen einen Preis gegeben hätte: „Danke an alle Frauen für ihre Leistungen für Niederösterreich!“
Den Liese Prokop-Frauenpreis in der Kategorie Kunst, Kultur und Medien erhielten Mag. Luna Al-Mousli, Univ.-Prof.
Mag. Dr. Karen De Pastel und Renate Minarz. Luna Al-Mousli ist Autorin, Grafik-Designerin und Kunstvermittlerin.
Sie ist ein Vorbild als Brückenbildnerin zwischen Kulturen: in Melk geboren, Kindheit in Damaskus, vor 13
Jahren zurück nach Österreich. Sie hat ihre Vergangenheit und Herkunft kreativ aufgearbeitet und schrieb
in ihrem bereits mehrfach ausgezeichneten Buch „Eine Träne. Ein Lächeln“ über ihre Erfahrungen.
Karen De Pastel ist Konzertorganistin, Pianistin, Violinistin, Komponistin und Dirigentin. Die ehemalige Professorin
an der Universität für Musik und darstellende Kunst ist heute Musikintendantin im Stift Lilienfeld, Stiftskapellmeisterin,
Stiftsorganistin, Präsidentin der Internationalen Sommerakademie Lilienfeld und Leiterin des Musikfestivals
im Stift Lilienfeld. Renate Minarz ist Künstlerin und Gründerin der Kulturinitiative Schupfengalerie
in Herzogenburg. Sie bereichert die regionale Kultur mit ihrer Leidenschaft für den gegenseitigen Austausch
und ihrem Talent zur Vernetzung durch Vernissagen, Kindertheater und Schulprojekte.
In der Kategorie Soziales und Generationen ging der Liese Prokop-Frauenpreis an Margit Marina Fischer, Christine
Spangl und Johanna Zeitlhofer. Margit Marina Fischer ist Gründerin des Himmelschlüsselhofs, einer sozialtherapeutischen
Arbeits- und Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderungen am Bauernhof im Texingtal. Sie verbindet soziale
Verantwortung und unternehmerischen Geist und bietet Menschen mit Behinderungen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.
Christine Spangl ist Direktorin der Volksschule Perschling und Pädagogin mit Leib und Seele. Seit 45 Jahren
engagiert sie sich neben ihrer hauptberuflichen Arbeit für lernschwache Kinder: durch Gratis-Nachhilfe, Ausdauer
und viel Geduld. Johanna Zeitlhofer betreut als Tagesmutter in Pöchlarn neben der eigenen Familie 27 Kinder
und zusätzlich noch vier Pflegekinder – stets bereit, im Akutkrisenfall einzuspringen. Sie ist eine echte
Stütze der Gesellschaft.
Der Liese Prokop-Frauenpreis in der Kategorie Wissenschaft und Technologie ging an Mag. Dr. Patricia Engel (Hauptpreisträgerin),
DDI Dr. Hirut Grossberger, DI Eleonore Kleindienst und Prof. Dr. Sandra Siegert. Hirut Grossberger ist Forscherin
und Lehrende an der Fachhochschule St. Pölten, internationale Koordinatorin des Departments Bahntechnologie
und Mobilität. Sie engagiert sich als Diversity-Beauftragte und versteht es, junge Menschen in Kindergärten,
Pflichtschulen und aus allen Bildungsschichten für Technik zu begeistern. Eleonore Kleindienst ist Architektin
und Zivilingenieurin. Als Mitorganisatorin des ersten Ziviltechnikerinnenkongresses, der Ausstellung „100 Jahre
Frauen in der Technik“ und der Herausgabe des Buches „ArchitekTouren“ gilt sie als „heimliche Grande Dame“ der
Gleichberechtigung von Frauen in der Architektur, im Bauwesen, in Planung und Technik, die unterrepräsentiert
und unbekannt großartige Leistungen hervorbringen. Sandra Siegert ist Neurobiologin, Assistenzprofessorin
und Gruppenleiterin am IST Austria (Institute of Science and Technology) in Klosterneuburg. Sie erforscht, wie
Immunzellen das Nervensystem verändern und zu Nervenerkrankungen führen. Sie macht kompliziertes Wissen
aus der Gehirnforschung auch für Nicht-Fachleute einfach verständlich und baut so eine Brücke für
die Wissenschaft.
In der Kategorie Wirtschaft und Unternehmertum ging der Liese Prokop-Frauenpreis an Katharina Baumgartner, Mag.
Cornelia Daniel und Doris Ploner, MA, BSc. Mit 19 Jahren ist Katharina Baumgartner jüngste Winzerin in der
elften Generation, die mit Kreativität Neues auf den Rebflächen in Untermarkersdorf wagt. Mit „Musik
in der Flasche“ hat sie einen neuen Weinstil kreiert und bereits einige Preise gewonnen. Cornelia Daniel ist Eigentümerin
von „Dachgold – Solarberatung“ in Brunn an der Wild. Ihr Interesse an erneuerbaren Energien führte sie zum
engagierten Einsatz in der Umwelttechnik, um Klimawandel und Energiewende zu forcieren. Doris Ploner ist Geschäftsführerin
von „Die Käsemacher“ in Vitis. In ihren jungen Jahren hat sie eine große Verantwortung übernommen
und durch Mut zur Veränderung in einer wirtschaftlichen Krise sowie mit unerschrockenem Einsatz für den
Familienbetrieb zur Rettung von fast 200 Arbeitsplätzen im Waldviertel beigetragen.
In der Kategorie Soziales und Generationen wurde außerdem ein Generationen-Sonderpreis in der Höhe von
1.000 Euro an die vier ehemaligen Schülerinnen Sophie Ebert, Bianca Hader, Carmen und Teresa Leonhartsberger
der HAK Ybbs/Donau für ihr Sozialprojekt für den Aufbau einer Schule in Nepal, gesponsert von Casinos
Austria, übergeben.
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