Mikl-Leitner/Pernkopf: Qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung sicherstellen
St. Pölten (nlk) - Österreich und speziell Niederösterreich hätten „eines der besten
Gesundheitssysteme weltweit“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 5. Dezember im Rahmen eines
Pressegesprächs, dass man das nicht dem Zufall überlasse, sondern dass dem „konkrete Planungen und eine
professionelle Gesundheitspolitik“ zugrunde liegen. Gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf informierte
sie über das Ausbau-Programm für die NÖ Landeskliniken.
Oberstes Ziel sei es, dass die Menschen so lange als möglich ihr Leben genießen könnten, daher
motiviere man sie mit vielen Angeboten gesund zu leben, hielt Landeshauptfrau Mikl-Leitner fest, dass die Initiative
„Tut gut!“ flächendeckend in Niederösterreich angeboten werde und die Gemeinden dabei ein wichtiger und
wesentlicher Partner seien. Jeder Euro, den man in die Gesundheitsvorsorge investiere, sei bestens investiert,
denn dieser erspare rund vier Euro an Ausgaben für die Reparaturmedizin.
Im Krankheitsfall sei es wichtig, dass die Patientinnen und Patienten „höchst professionell und qualitativ
auf höchsten Niveau“ versorgt werden, betonte Mikl-Leitner auch die Wichtigkeit der wohnortnahen Versorgung.
„Die Basis für unsere Gesundheitspolitik ist der Regionale Strukturplan“, führte die Landeshauptfrau
aus, dass dieser laufend an die Erfordernisse adaptiert werde. In die Gesundheit der Landsleute investiere man
jährlich mehr als 2,4 Milliarden Euro.
Zentrale Säule des niederösterreichischen Gesundheitssystems seien die NÖ Landeskliniken mit ihren
27 Standorten. Niederösterreich sei ein Flächenbundesland, in dem es wichtig sei, Gesundheitsversorgung
in allen Regionen anzubieten, daher habe man sich entschieden, alle Standorte aufrecht zu erhalten – es gebe sogenannte
Grundversorgunghäuser und Häuser mit ganz spezifischen Schwerpunkten, so die Landeshauptfrau. Dass man
mit den Landeskliniken gut unterwegs sei, zeige die aktuelle Patientenbefragung, betonte Mikl-Leitner, dass die
Patientinnen und Patienten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kliniken ein gutes Zeugnis ausstellten.
„Die Landeskliniken dienen für die beste Gesundheitsversorgung direkt vor Ort, sie bringen aber auch sehr
viel an Wertschöpfung“, sprach die Landeshauptfrau von einer Gesamtwertschöpfung von mehr als 2 Milliarden
Euro pro Jahr, von denen 1,4 Milliarden Euro direkt in den Regionen bleiben. Außerdem seien die Kliniken
„einer der wichtigsten Arbeitgeber in den Regionen“, denn dadurch würden rund 44.000 Arbeitsplätze gesichert
werden.
Wichtige Voraussetzungen, um weiterhin erfolgreich zu sein, seien internationale Spitzenmedizin, optimale Standards
und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine wichtige Basis dafür sei eine optimale Infrastruktur
und daher werde man auch weiterhin „ganz klare Maßnahmen setzen, um diese Infrastruktur up to date zu halten,
sprich auf der Höhe der Zeit“. „In den letzten Jahren haben wir Bauprojekte im Ausmaß von rund 2 Milliarden
Euro umgesetzt“, führte Mikl-Leitner aus, dass die kompletten Neubauten in Neunkirchen, Baden und Zwettl bereits
abschlossen seien, ebenso die umfangreichen Umbauten und Erweiterungen in Melk, Horn und Korneuburg. „Viele Bauprojekte
sind direkt im Laufen“, hob Mikl-Leitner das neue Haus C im Universitätsklinikum St. Pölten hervor, das
in Kürze eröffnet werde.
Bis ins nächste Jahr werden außerdem Neu- und Umbauten im Landesklinikum Mistelbach, der Neubau des
Landesklinikums Mödling und die Erweiterung des Landesklinikums Mauer durchgeführt. Als kleinere Umbauten
und Erweiterungen sprach die Landeshauptfrau die Sanierung der OP-Säle im Landesklinikum Lilienfeld bis 2019,
die technische Sanierung im Landesklinikum Gmünd bis 2020 und die Neu- und Umbauten im Landesklinikum Hainburg
bis 2021 an.
„Diese laufenden Investitionen sollen dazu beitragen, dass wir eine optimale Gesundheitsversorgung regional anbieten
können“, betonte Mikl-Leitner, dass diese außerdem dazu beitragen beste Arbeitsbedingungen für
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen und den Landsleuten Medizin auf höchstem Niveau zu bieten.
Einen weiteren Turbo werde es mit dem nächsten Ausbauplan für die Kliniken in der Höhe von zusätzlich
600 Millionen Euro geben. „Mit diesem Ausbauplan schaffen wir vor allem Sicherheit vor Ort und, dass die Bürgerinnen
und Bürger die Gewährleistung haben, dass ihr Standort bestens abgesichert ist und oberste Qualität
liefert.“ In Niederösterreich laute die Devise „Global denken und lokal handeln“, betonte Mikl-Leitner, dass
man sich zur wohnortnahen Versorgung bekenne.
Leitprojekt des Ausbau-Programms werde der Neubau des Landesklinikums Wiener Neustadt sein, informierte LH-Stellvertreter
Pernkopf, dass die Planungen ab sofort starten. „Nächsten Herbst wollen wir das Bauprojekt dem Landtag vorlegen,
damit die Bauphase schon 2018/2019 beginnen kann“, führte Pernkopf aus, dass die Kosten rund 535 Millionen
Euro betragen und mit der Eröffnung für 2026 gerechnet werde. Der Neubau sei nicht nur ein Meilenstein
für Wiener Neustadt, sondern man stärke damit auch die Kliniken in Neunkirchen und Hochegg.
Am Universitätsklinikum Krems werde die Strahlentherapie massiv ausgebaut, informierte der LH-Stellvertreter,
dass man in Niederösterreich derzeit sechs Strahlentherapiegeräte habe. „Wir investieren rund 22,5 Millionen
Euro für drei zusätzliche Strahlengeräte, zusätzliche Infrastruktur und zusätzliches Personal“,
informierte Pernkopf, dass auch dafür die Planungen ab sofort starten. Schon im Sommer 2018 wolle man im Landtag
den Beschluss herbeiführen, um die zusätzlichen Geräte 2022 in Betrieb nehmen zu können.
Am Areal des Landesklinikums Mauer werde man einen neuen Bildungscampus errichten, führte Pernkopf aus, dass
das Gebäude in Amstetten renovierungsbedürftig sei und sich ein Neubau daher rechne, investierte werden
dafür 16,8 Millionen Euro. „In vier Pavillons soll ein gemeinsamer Campus der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen
entstehen“, informierte der LH-Stellvertreter, dass ab 2021 am neuen Bildungscampus 175 Pflegeschülerinnen
und Pflegeschüler unterrichtet werden sollen.
„Schon im ersten Quartal 2019 wollen wir einen neuen Kindergarten im Universitätsklinikum St. Pölten
eröffnen. Bisher haben wir drei Kindergartengruppen, die ohnehin wegen der neuen Rettungszufahrt verlegt werden
müssen“, informierte der LH-Stellvertreter, dass eine aktuelle Bedarfserhebung bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern eine klar steigende Nachfrage zeige. Es sollen daher sechs neue Gruppen errichtet werden, das Budget
dafür belaufe sich auf rund 3,3 Millionen Euro.
In Zwettl werde auf ca. 650 Quadratmetern eine neue Gesundheits- und Krankenpflegeschule direkt am Standort des
Klinikums geschaffen. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 2 Millionen Euro, so Pernkopf.
Am Universitätsklinikum Tulln werde es zu einer Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einem Budget
von 12,8 Millionen Euro kommen, so Pernkopf. In dem Projekt enthalten seien die Erweiterung der Tagesklinik für
Erwachsenenpsychiatrie, die Errichtung einer Sonder- und Heilstätten-Schule und die Verlegung der kaufmännischen
Direktion.
Dazu kommen noch zwei aktuelle Projekte im Weinviertel: der Ausbau des Landesklinikums Hollabrunn mit 5,1 Millionen
Euro und das „Kompetenzzentrum Hand“ am Medizinischen Zentrum Gänserndorf. Der Startschuss für den Ausbau
des Klinikums in Hollabrunn wurde bereits gesetzt, verwendet werden die Mittel für die Neugestaltung des Eingangsbereiches
und des Ambulanzbereiches, die Errichtung einer Tagesklinik mit acht Plätzen und Verbesserungen in der Radiologie.
„Im Medizinischen Zentrum Gänserndorf wird ab 1. Jänner 2018 ein neues interdisziplinäres ‚Kompetenzzentrum
Hand‘ eingerichtet“, hielt Pernkopf fest, dass man damit um 250 Operationen pro Jahr mehr durchführen könne
und das eine bessere chirurgische, orthopädische oder traumatologische Behandlung im Bereich Hand, Handgelenk
und Unterarm ermögliche.
Der LH-Stellvertreter sprach von „ganz wichtigen Investitionen in die Regionen“. Seitens des Landes Niederösterreich
stehe man zur wohnortnahen Versorgung und dieses Ausbau-Programm solle das flächendeckend für die Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher sicherstellen.
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