Schwarz, Heuras, Zwazl: Zweite Auflage von „proHTL NÖ“ bringt Extra-Geld für Schulprojekte
Waidhofen an der Ybbs/St. Pölten (nlk) - Die HTL in Waidhofen an der Ybbs konnte sich beim Bewerb „proHTL
NÖ“ durchsetzen und mit dem eingereichten Projekt „Digitale Produktion durch Vernetzung der Werkstättenbereiche“
ein Preisgeld von 70.000 Euro gewinnen. Über diese Aktion informierten am Landesrätin Barbara Schwarz,
der amtsführende Landesschulrats-Präsident Johann Heuras, Initiator Veit Schmid-Schmidsfelden, Wirtschaftskammer-Vizepräsident
Dieter Lutz, Helmut Schwarzl, Obmann der chemischen Industrie Niederösterreich, und Wilhelm König, der
für technische Schulen zuständige Landesschulinspektor, am 6. Dezember bei einer Pressekonferenz in der
HTL Waidhofen an der Ybbs
Das Siegerprojekt beinhaltet die Möglichkeit für die Schüler, Produkte optimal zu gestalten und
anschließend in einer digitalen Fabrik herstellen zu können. Die Vernetzung der Produktionsmaschinen
ermöglicht einen autonom fahrenden Industrieroboter, welcher von Schülern der HTL Waidhofen selbst entwickelt
wurde.
Dieses Projekt sei eine tolle Möglichkeit für junge Menschen, um zu zeigen, wie „leistungsbereit die
Jugend ist“, meinte Landesrätin Barbara Schwarz. Technische Berufe seien eine wichtige Grundlage für
ein hochentwickeltes Industrieland und damit auch für unseren Wohlstand, sagte sie. Das Land Niederösterreich
habe auch sehr gut ausgerüstete Landesberufsschulen, die auch bereit seien, eine Kooperation mit den HTL’s
einzugehen, so die Landesrätin.
„Wir als Bundesland Niederösterreich versuchen, junge Menschen für die Technik zu begeistern, das beginnt
bereits im Kindergarten“, hielt Schwarz fest. In den beiden Projekten „NÖ Kids go HTL“ und „NÖ Teens
go HTL“ würden Workshops für Schülerinnen und Schüler organisiert, um so das Interesse an Technik
zu wecken und zu fördern, hielt die Landesrätin fest. Viel mehr junge Mädchen müssten für
technische Berufe begeistert werden, sagte sie und erinnerte in diesen Zusammenhang an den Aktionstag „Girls Day“.
„In dieser Schule trifft Industrie 4.0 auf Bildung 4.0“, so Johann Heuras, der amtsführende Präsident
des Landesschulrates für Niederösterreich. In Niederösterreich habe das Bildungssystem viele Stärken,
dazu würden ganz besonders die berufsbildenden Schulen und die HTL’s gehören, betonte der Landesschulratspräsident.
Die starke Kooperation zwischen Wirtschaft, Industrie und Schule sei ein Erfolgsfaktor, was hier in der HTL Waidhofen
besonders intensiv gelebt werde. Der Wettbewerb „proHTL NÖ“ sei ein Antrieb für Leistung und Innovation,
sagte er. In der Schule müsse noch mehr Kreativität zugelassen werden, Kreativität sei die Mutter
der Innovation, hielt Heuras fest. Das Zusammenspiel aller Beteiligten, von Wirtschaft, Politik, Industrie und
Schule ermögliche erst diesen großen Erfolg, hob der Landesschulratspräsident hervor.
„Es sind diese innovativen Projektideen, die wir mit dieser Förderinitiative unterstützen wollen“, so
Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der metalltechnischen Industrie NÖ. An den HTL’s werde praxisorientiert,
wirtschaftsnah und auch am Puls der Technik ausgebildet. HTL-Absolventen würden daher in der Industrie einen
besonders hohen Stellenwert einnehmen, so Schmid-Schmidsfelden. Deshalb habe man sich entschlossen, die Initiative
„proHTL NÖ“ weiterzuführen. Die neue Einreichphase für 14 niederösterreichische HTL’s und die
Chemie-HTL Rosensteingasse in Wien beginne am 7. Dezember, die Einreichunterlagen seien unter http://www.prohtl.at verfügbar.
Die Industrie Niederösterreich benötige eine große Anzahl an gut ausgebildeten technischen Fachkräften,
so Helmut Schwarzl, Obmann der chemischen Industrie NÖ und weiterer Initiator von „proHTL NÖ“. Neben
den Lehrlingen würden die Absolventinnen und Absolventen der HTL’s einen besonders hohen Stellenwert in den
Betrieben einnehmen, meinte Schwarzl. Besonders die Digitalisierung sei für HTL-Schülerinnen und Schüler
kein Fremdwort, sondern gelebte Praxis, betonte er.
Gefördert werden bei der zweiten Auflage von „proHTL NÖ“ Investitionen in den Bereichen Elektrotechnik,
Informatik, Maschinenbau, Mechatronik und zum ersten Mal „Nachhaltige Technologien & Sichere Zukunft“. „Wir
brauchen hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Wirtschaft“, betonte dazu Wirtschaftskammer
NÖ-Vizepräsident Dieter Lutz. Und gerade deshalb würde den HTL’s eine besondere Bedeutung zukommen.
„Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich mit der Digitalisierung der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die über technisches Verständnis verfügen und in der Lage sind, vernetzt zu denken und zu arbeiten,
noch weiter verstärken wird“, so Lutz.
Wilhelm Hönig, der für technische Schulen zuständige Landesschulinspektor, betonte: Die laufende
Aktualisierung der Lehrpläne und die konsequente Nutzung aller Möglichkeiten der Schulautonomie an der
HTL in Niederösterreich sichere die intensive Verzahnung von Theorie und Praxis. Für die Schülerinnen
und Schüler ergebe sich damit ein Lernumfeld in enger Abstimmung mit der Wirtschaft, das Interesse wecke,
Talente fördere und optimal auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereite.
70.000 Euro als zusätzliches Budget für ein innovatives Schulprojekt – über dieses Geld kann sich
2018 eine niederösterreichische HTL freuen. Möglich macht das die Initiative „proHTL NÖ“, die es
sich zum Ziel gesetzt hat, innovative und praxisbezogene Ausbildungsinvestitionen von HTL’s finanziell extra zu
unterstützen. „proHTL NÖ“ wurde von der metalltechnischen und der chemischen Industrie Niederösterreichs
initiiert. Um eine nachhaltige Förderung der HTL’s zu sichern, wurde die Initiative über mehrere Jahre
hinaus fixiert.
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