Vivien Schneider-Siemssen, Gabriele Schöne, Regina Zachhalmel – Ausstellung in der Ausstellungsbrücke
von 14. Dezember 2017 bis 13. Jänner 2018
St. Pölten (ausstellungsbruecke) - In der von 14. Dezember 2017 bis 13. Jänner 2018 laufenden
Ausstellung präsentiert die Ausstellungsbrücke im Landhaus St. Pölten die Künstlerinnen Vivien
Schneider-Siemssen, Gabriele Schöne und Regina Zachhalmel. Die Ausstellung beleuchtet das Schaffen der drei
Künstlerinnen, ihre unterschiedlichen Materialien und Herangehensweisen sowie die daraus resultierenden vielfältigen
Ausdrucksarten ihrer Arbeiten. Zur Ausstellung spricht die Kunsthistorikerin und Kuratorin Angela Stief.
Vivien Schneider-Siemssen, geboren in Salzburg, lebt und arbeitet im Bezirk Hollabrunn und Wien. Sie besuchte die
Wiener Kunstschule, Hauptfach Keramik, und anschließend studierte sie Skulpturelle Keramik an der Universität
für Angewandte Kunst in Wien. Ihre künstlerischen Arbeiten zeichnen sich durch klare, dynamische, teils
verspielte Linien und Konturen aus. Die Künstlerin modelliert mit diversen Tonarten und Porzellan. Es geht
ihr bei der Kreation eines Körpers aus Ton um das Spiel mit Linien und Konturen, das Formen und Entstehen
eines dreidimensionalen Objekts und um ein immer wieder sich änderndes Wechselspiel mit Licht und Schatten.
Balance ist wichtig - die Figur darf sich neigen, aber nicht fallen. Der Betrachter fühlt und erahnt, dass
das Stille unter der Oberfläche Bewegung und Spannung verbirgt.
Gabriele Schöne, geboren in Mistelbach/Zaya, lebt und arbeitet in Bad Vöslau und Wien. Sie studierte
bei Bazon Brock und Peter Weibel an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Leere Formen stehen
im Zentrum der Bilder von Gabriele Schöne. Diese blinden Flecken, in denen die weißgrundierte Leinwand
aus farbiger Malerei und gemusterten Stoff-Applikationen hervorsticht, sind jedes Mal die Dreh- und Angelpunkte
einer aus verschiedenen Bildebenen gefügten Ganzheit. Zudem halten die, auch in ihren Konturen als klare Formen
- von der Frucht, dem springenden Mädchen, den tanzenden Paaren zur Mutter mit Kind und größeren
Figurengruppen - erkennbaren Leerstellen eine ambivalente Balance zwischen Präsenz und Abwesenheit, sie scheinen
erst als Unsichtbare ihre Wirkung zu entfalten. Die Form erwächst aus den Verbindungen, die sie umgeben, ihre
Verknüpfung bildet eine blanke Mitte. (Daniela Hölzl)
Regina Zachhalmel, geboren und aufgewachsen in St. Pölten, lebt und arbeitet in Wien, wo sie an der Akademie
der bildenden Künste ein Studium der Malerei und Grafik absolvierte. In ihren Arbeiten geht sie von der Wahrnehmung
der Bild-Kultur aus, wobei zentrale Kategorien des Kunstwerks wie Motiv, Formprozess, Wert, Erscheinungs- und Deutungsbild
neu verhandelt werden. Von primärem Interesse ist aber nicht das Motiv an sich, sondern das, was mit ihm in
der künstlerischen Auseinandersetzung und im Wahrnehmungsprozess geschieht. Die Künstlerin sondiert und
recherchiert dazu sowohl in der Welt der Kunst als auch im Alltag. In einem künstlerischen Aufwertungsprozess
wird den meist billig produzierten Ausgangsmaterialien ein eigenständiger Werkcharakter verliehen, das Objekt
wird ästhetisch auf- und umgewertet. Die Serie "Behütete Kindheit" beispielsweise, geht von
billig produzierten Kinderhüten aus. Durch vielteilige Werkprozesse wie Auftrennen, Zerlegen, Übermalen
und neu Arrangieren wird dem anfangs banalen Massenprodukt eine neue Werk- und Inhaltsebene eingeschrieben.
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