Fundraising Verband Austria bedankt sich bei Österreichs Ehrenamtlichen und fordert eine
engagiertere Freiwilligenpolitik.
Wien (anker) - Rund 3,5 Millionen Menschen oder 46% der über 15-Jährigen in unserem Land sind
Tag für Tag freiwillig und unentgeltlich aktiv. Sie unterstützen gemeinnützige Organisationen ehrenamtlich,
engagieren sich in Vereinen oder helfen in der Nachbarschaft. Die Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen
wie Katastrophenschutz, Kinderhilfe oder Altenbetreuung wäre ohne sie nicht denkbar. Der Fundraising Verband
sagt DANKE an Österreichs Freiwillige! Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamts diskutierten
Experten am 5. Dezember in Wien über die Zukunft des Freiwilligenwesens und was es von der neuen Bundesregierung
für eine nachhaltige Sicherung des Sektors braucht.
Zusätzlich zu ihren Geldspenden engagieren sich die Österreicherinnen und Österreich auch sehr gerne
freiwillig. Fast die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist ehrenamtlich tätig. Damit
leisten Freiwillige das Äquivalent von rund 200.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Am häufigsten engagieren
sich Menschen zwischen 50 und 59 Jahren, gefolgt von den über 60-jährigen.
"Das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Menschen hierzulande bildet das Rückgrat unserer
Gesellschaft. Im Namen aller gemeinnützigen Organisationen möchte ich herzlich DANKE sagen!", zeigt
sich Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbands Austria - Dachverband Österreichs
Spendenorganisationen, beeindruckt.
Unternehmen engagieren sich vermehrt durch Corporate Volunteering
Immer mehr Unternehmen nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und unterstützen gemeinnützige
Initiativen und Organisationen auch in Form von Zeitspenden. Im Rahmen solcher Corporate Volunteering-Partnerschaften
fördern Unternehmen ihre MitarbeiterInnen dabei, sich in- oder außerhalb der Arbeitszeit für eine
gemeinnützige Organisation zu engagieren. Nicht nur Non-Profit Organisationen, sondern auch Unternehmen profitieren
von diesem Konzept wesentlich, insbesondere im Bereich der Personalentwicklung. Außerdem fördert das
soziale Engagement die Mitarbeiterzufriedenheit und die Identifikation mit dem Unternehmen. Als Geburtsstätte
des Corporate Volunteerings gelten die USA. In Österreich sind zwar bereits rund 36 % der Unternehmen in diesem
Bereich aktiv, allerdings besteht noch viel Potenzial.
"Wirtschaft hilft!"-Awards werden erstmals für Corporate Volunteering vergeben
Mit dem Ziel, das Bewusstsein österreichischer Unternehmerinnen und Unternehmer für gemeinnütziges
gesellschaftliches Engagement weiter zu stärken, holt die "Aktion Wirtschaft hilft!" zum vierten
Mal die kreativsten Unternehmensspender vor den Vorhang. Als Höhepunkt der Initiative werden im Frühjahr
2018 die "Aktion Wirtschaft hilft! Awards" vergeben. Zum ersten Mal wird der Award auch in der Kategorie
"Corporate Volunteering" für herausragende betriebliche Freiwilligenprogramme und Zeitspenden verliehen.
Bis 19. Jänner 2018 können Spendenprojekte eingereicht oder vorgeschlagen werden.
Engagement der neuen Bundesregierung im Freiwilligenwesen gefordert
Die zukünftigen Herausforderungen und Chancen für das Ehrenamt waren die Themen der heutigen Konferenz
zum Internationalen Tag der Freiwilligen in Wien mit ExpertInnen aus zahlreichen gemeinnützigen Organisationen.
Dabei wurde auch gemeinsam formuliert, was es seitens der nächsten Bundesregierung braucht, um das Freiwilligenwesen
in Österreich weiter auszubauen. In der von der britischen Stiftung CAF durchgeführten Umfrage zum Thema
Engagement rangiert Österreich in der Kategorie Freiwillige weltweit auf Platz 33. Innerhalb Europas liegt
Österreich im Mittelfeld an zehnter Stelle. Trotz der 3,5 Millionen ehrenamtlich Tätigen, spielte der
ehrenamtliche Sektor in der Politik bislang nur eine untergeordnete Rolle. Aufgabe der kommenden Regierung wird
es sein, notwendige Entwicklungsschritte wie den dringenden Ausbau der Infrastruktur durch Freiwilligenzentren
und -messen, eine nationale Validierung der im Freiwilligeneinsatz erworbenen Qualifikationen sowie die Bereitstellung
einer Unfall- und Haftpflichtversicherung für alle ehrenamtlichen Tätigkeiten in Österreich schnellstmöglich
umzusetzen.
"Neue Freiwillige zu gewinnen wird für NPOs immer schwieriger, was bereits teilweise zu Leistungsengpässen
führt. Nur eine konsequente und engagierte Freiwilligenpolitik und die dringend notwendige Entbürokratisierung
des Gemeinnützigkeitsgesetzes kann das soziale Rückgrat unserer Gesellschaft sicherstellen.", warnt
Günther Lutschinger.
|