Mayr bei Bürgerinfoveranstaltung in Seekirchen: Angebot und Infrastruktur auf S-Bahn-Nordast
optimieren
Salzburg (lk) - Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember verändert sich das Nahverkehrsangebot für
Seekirchen. Im Frühverkehr werden zwischen 5.00 und 8.30 Uhr 13 statt bisher zwölf Züge von Seekirchen
abfahren. Ein Regionalzug mit Abfahrt um 6.48 Uhr in Seekirchen wird bis Freilassing durchgebunden. Bei dem Regionalzug
um 7.16 Uhr erhöht ein zusätzlicher Wagen das Sitzplatzangebot. Die Aufteilung der Züge in der stärksten
Pendlerzeit zwischen 7.00 und 8.00 Uhr wird angepasst. Gleichzeitig werden die Verbindungen an Sonn- und Feiertagen
auf einen Ein-Stunden-Takt reduziert. Über diese und weitere Änderungen und Planungen wurde am 4. Dezember
bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im Gymnasium Seekirchen von Experten berichtet und mit der Bevölkerung
diskutiert.
"Ziel aller Beteiligten ist ein gutes Angebot im öffentlichen Verkehr. Schnelle, umstiegsarme Verbindungen,
komfortable Haltestellen und Zuggarnituren gehören dazu ebenso wie eine Entflechtung des Güter- und Fernverkehrs
vom Taktfahrplan des Nahverkehrs. Es ist bei der heutigen Diskussion deutlich geworden, dass die Seekirchener Bevölkerung
Nachteile sieht. Es liegt nun an uns, hart und konsequent an Verbesserungen zu arbeiten", erklärte Verkehrslandesrat
Hans Mayr bei der Veranstaltung.
Auf die Hintergründe und Problematiken beim neuen Fahrplan ging Hermann Riedl, Schienen-Verkehrsplaner im
Salzburger Verkehrsverbund ein. Rund 140.000 zusätzliche Zugkilometer am Nordostast wurden für den neuen
Fahrplan bestellt. Durch den neuen Knotenbahnhof in Neumarkt-Köstendorf profitieren mehr Kundinnen und Kunden
durch das größere Einzugsgebiet und die bessere Erreichbarkeit. "Die lang geforderte Durchbindung
der S2 nach Freilassing wird umgesetzt, zusätzliche Busverbindungen zur Erreichung eines konsequenten Taktfahrplanes
werden eingerichtet", so Riedl.
Kräftiger Ausbau beim S-Bahn-Nordast
Christian Höss, als ÖBB-Projektleiter für den Ausbau der Strecke Neumarkt-Köstendorf- Friedburg
sowie den Bau der Hochleistungsstrecke Salzburg verantwortlich, zeigte auf, wie durch schrittweise Infrastrukturverbesserungen
der Nordast des Salzburger S-Bahn-Netzes für Pendlerinnen und Pendler attraktiver gemacht wird. 2019/2020
soll die Mattigtalbahn vom Bahnhof Steindorf bis zum Bahnhof Neumarkt-Köstendorf verlängert werden. Beide
Bahnhöfe werden in Folge umgebaut und modernisiert. Eisenbahnkreuzungen werden aufgelassen, für die Bahnhofstraße
in Steindorf wird bis 2021 eine Unterführung gebaut. Die Strecke Steindorf – Friedburg wird bis 2012 elektrifiziert
und der Bahnhof Friedburg attraktiver gestaltet.
Mehr als 20 Kilometer Neubaustrecke zwischen Salzburg und Köstendorf
Zwischen Köstendorf und Salzburg soll bis 2033 eine rund 21,3 Kilometer lange Neubaustrecke entstehen, 16,5
Kilometer davon im Tunnel. Dazu laufen gerade die Planungsarbeiten zum UVP-Einreichprojekt. Dadurch werden zusätzlicher
Nahverkehr und Haltestellen auf der Bestandstrecke möglich. Durch Spitzengeschwindigkeiten von 250 km/h verringert
sich die Fahrzeit für die Strecke Linz – Salzburg auf weniger als 60 Minuten im Fernverkehr.
Haltestelle Seekirchen-Süd ab 2022 möglich
Alexander Öppinger, bei den ÖBB zuständig für strategische Planung und das Achsenmanagement
Salzburg/Oberösterreich, führte aus, dass beim Seekirchener Bahnhof die Gymnasiumunterführung, ein
Bahnsteig in Fahrtrichtung Wien, eine Park-and-ride- und eine Bike-and-ride-Anlage mit Busanlegeleiste sowie Lärmschutz
bereits neu errichtet sind. Nächster Schritt sei nun ein Übereinkommen zwischen der Stadtgemeinde Seekirchen,
dem Land Salzburg und der ÖBB-Infra AG zur Abstimmung zukünftiger Attraktivierungen. Ebenso ist ab 2022
der Baubeginn zur Realisierung einer Haltestelle Seekirchen-Süd mit Park-and-ride-Anlage möglich. Auch
hier ist ein Übereinkommen zur Abstimmung von Zuständigkeiten in der Planung und Vertrag für die
Umsetzung abzuschließen.
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