Landes-Enquete zum Thema „Zukunft des freiwilligen Engagements in Einsatzorganisationen“
Innsbruck (lk) - Ob Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser, Bergrettung, Wasserrettung,
Samariterbund, Grubenwehr, Österreichischer Rettungsdienst, Höhlenrettung, Bergwacht oder die Caritas:
Bei allen diesen Organisationen geht es um die Zukunft und Ausrichtung des Engagements der Ehrenamtlichen. Das
Land Tirol lud VertreterInnen der Organisationen am 4. Dezember zum Erfahrungsaustausch und zu Impulsreferaten
ins Landhaus in Innsbruck ein.
„Als Landeshauptmann von Tirol ist mir die Sicherheit der Bevölkerung und der Gäste ein besonderes Anliegen.
Deshalb gilt es auch, neue Herausforderungen im Bereich des Engagements von Ehrenamtlichen zu thematisieren und
daraus Schlüsse für die weitere Arbeit zu ziehen“, erklärte LH Günther Platter. Dabei standen
Themen wie die Anwerbung vor allem junger Menschen, die Ausbildung, die Teamfähigkeit und die Sozialkompetenz
sowie die Betreuung Freiwilliger im Mittelpunkt.
„Mir ist es wichtig, die Ehrenamtlichen auch immer wieder vor den Vorhang zu holen und bewusst ein herzliches Dankeschön
als Anerkennung ihrer wertvollen, unverzichtbaren Arbeit zu sagen. Dazu gehören für mich auch die ‚Tage
des Ehrenamts‘ in allen Bezirken Tirols“, betonte der Landeshauptmann weiters. „Es ist nicht selbstverständlich,
dass Menschen ihre Freizeit für das Gemeinwohl einsetzen und dabei oft auch unter Einsatz ihres Lebens helfen.“
Schwerpunkt Jugendarbeit
Vor großen Herausforderungen stehen die Freiwilligen-Organisationen im Bereich der Jugendarbeit. „Hier wird
es immer wichtiger, Werte wie Treue, Solidarität und Ausdauer zu vermitteln. Die Jugendlichen müssen
mehr denn je durch eine fundierte Nachwuchsarbeit in eine richtige Balance zwischen großer Verantwortung
und Einsatz sowie dem gesellschaftlichen Freizeit- und Fortbildungsbereich geführt werden“, skizzierte der
Landeshauptmann die aktuelle Situation.
Freiwillige sorgen für Solidarität und Sicherheit im Land
Wie Freiwilligenförderung auch im Beruf ausschauen kann, präsentierten drei Vertreter von Unternehmen
in beeindruckenden, persönlichen Statements und brachten damit ihre große Wertschätzung gegenüber
ehrenamtlich engagierten MitarbeiterInnen zum Ausdruck:
- „Kolleginnen und Kollegen, die als Freiwillige in Einsatzorganisationen
tätig sind, sind Menschen, die bereit sind, mehr zu tun als andere. Ohne zu fragen, was bekomme ich, wenn
ich helfe. Damit wir ein Mehr an Solidarität und Sicherheit in unserem Land haben. Auf gut tirolerisch heisst
das ‚Des sein Frauen und Manda, de onpock’n, wenn’s drauf un kimmt!“, betonte Harald Draxl, stellvertetender Leiter
Sicherheit & Umwelt sowie Gefahrenabwehr bei der Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH, in seinem Referat.
- „Die Tiroler Einsatzorganisationen befinden sich auf einem
sehr hohen Qualitäts- und Ausbildungsstandard. Sie leisten hervorragende Arbeit und sind im Notfall ein verlässlicher
Partner. Ein wichtiger Eckpfeiler ist hierbei auch die freiwillig geleistete Arbeit. Menschen, die sich über
ihre tägliche Arbeit hinaus engagieren, unentgeltlich und zum Wohle der Allgemeinheit“, erklärte Werksleiter
Kurt Pachinger von der Donau Chemie AG, Werk Landeck. „Wir als Unternehmen leisten unseren Beitrag, indem wir auch
während der Dienstzeit Raum für Aktivitäten in Einsatzorganisationen bieten. Entsprechend unseren
Firmenwerten ist dieses Bekenntnis zur Unterstützung und Förderung des freiwilligen Engagements fest
in der Unternehmenskultur verankert.“
- „Aus der Sicht des Firmeninhabers eines Planungsbüros
für den chemisch-pharmazeutischen Anlagenbau mit zwanzigjähriger Tätigkeit habe ich die Erfahrung
gewonnen, dass die Freiwilligentätigkeit positive Auswirkungen auf die im Unternehmen notwendigen Mitarbeiterkompetenzen
bewirkt. Sowohl Sozialkompetenz als auch Engagement und Leistungsbereitschaft ist bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die sich auch in Freiwilligenorganisationen betätigen, stark ausgebildet. Das ist gerade in unserem Bereich
als Dienstleister mit persönlichem Kundenkontakt eine sehr wichtige Voraussetzung für einen Erfolg“,
stellte Hermann Spiegl, Projektleiter der SPIEGLtec Consulting Engineers GmbH, fest.
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