Budapest/Eisenstadt (esterházy) - Ákos Ezer, Zsófia Keresztes und Imre Nagy sind die Preisträger
des Esterhazy Kunstpreises 2017. Der Preis wird nur alle zwei Jahre und heuer zum 5. Mal verliehen. Die begleitende
Jubiläumsausstellung findet von 15. Dezember 2017 bis 14. Januar 2018 im Ludwig Museum – Museum für zeitgenössische
Kunst in Budapest statt.
Die hohe Qualität der eingereichten Werke machten der Jury die Entscheidung nicht leicht. Prämiert wurden
schließlich drei sehr eigenständige künstlerische Positionen, die zugleich repräsentativ für
wichtige aktuelle Bewegungen der Kunst sind.
Die unabhängige Fachjury, bestehend aus Sandro Droschl, Dr. Julia Fabényi, Áron Fenyvesi, Gábor
Rieder, Vitus Weh, Luisa Ziaja und Dr. Stefan Ottrubay, Gründer des Esterhazy Kunstpreises, haben in einem
zweistufigen Auswahlverfahren aus 266 einreichenden Künstlern und Künstlerinnen 21 für die Ausstellung
nominiert. Auf Grundlage der gezeigten Originalwerke wurden letztlich die Preisträger ermittelt.
Der Preis, insgesamt mit Euro 15.000 dotiert, ergeht zu gleichen Teilen an die Preisträger Ákos Ezer,
Zsófia Keresztes und Imre Nagy.
Ákos Ezer (*1989 in Pécs/Südungarn, lebt und arbeitet in Budapest und Tóalmás)
malt Bilder, die fröhlich und kraftvoll vom Scheitern, von der Tölpelei und Fehlbarkeit des Menschen
handeln. Seine figurativen Findungen lagern dabei über einem Grund selbstreferentieller Abstraktion.
Zsófia Keresztes (*1985 in Budapest, lebt und arbeitet in Budapest) gehört einer neuen, post_skeptischen
Generation an, die sehr selbstbewusst und zugleich sensibel mit Materialität, Körperlichkeit und Raumbezug
arbeitet. Ihre wuchernden Skulpturen fungieren wie rituelle Masken unserer heutigen konsumistischen Selbstverdauung.
Imre Nagy (*1975 in Budapest, studierte und lebt in Wien) produziert prekäre Skulpturen. Sie sind aus alltäglichen
Dingen provisorisch zusammengefügt. Doch aus ihrer Verlorenheit und materiellen Hinfälligkeit entsteht
zugleich eine autonome Kraft, eine strahlende Farbigkeit und Aura.
Die Ausstellung zeigt Werke von Ádám Albert, Dániel Bernáth, Máté Dobokay,
Sári Ember, Ákos Ezer, Márk Fridvalszki, Áron Galambos, Zsófia Keresztes, Adrian
Kiss, Ádám Kokesch, Gábor Koós, Gábor Kristóf, Áron Kútvölgyi-Szabó,
Zsolt Molnár, Imre Nagy, Gábor Pintér, Péter Puklus, Zsófia Schwéger,
Csaba Szentesi, Dávid Utcai, Zuzana Zurbolová.
Der Kunstförderungspreis für ungarische Künstler bis zum vollendeten 45. Lebensjahr wird seit 2009
im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Im Fokus steht das künstlerische Medium der Malerei mit seinen angrenzenden
Spielarten. Ziel des Preises ist sowohl die Förderung der zeitgenössischen Kunst als auch des internationalen
Dialogs.
Die Esterhazy Privatstiftung begleitet die früheren Gewinner – Dániel Horváth, Ákos Siegmund,
Lörinc Borsos, András Király, Ábel Szabó, Attila László Karácsonyi,
József Csató, Patrícia Kaliczka, Olívia Kovács, Dalma Mira Makai, Tamás
Kaszás und Zsolt Tibor – auch auf ihrem weiteren künstlerischen Werdegang.
Im Sinne des grenzüberschreitenden Dialoges fand dieses Jahr im Künstlerhaus Graz die von zwei Juroren
des Kunstpreises, Sandro Droschl und Áron Fenyvesi, kuratierte Ausstellung „Abstract Hungary” statt, die
parallel zur Ausstellung „Real Hungary” (kuratiert von Vitus Weh) in Wien organisiert wurde. Solche Formen des
internationalen Austauschs sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden.
Juroren
- Sandro Droschl, Direktor Künstlerhaus, Halle für
Kunst & Medien, Graz
- Julia Fabényi, Direktorin des Ludwig Museum, Budapest
- Áron Fenyvesi, Kurator, Kunstjournalist, Budapest,
- Dr. Stefan Ottrubay, Direktionsrat Esterhazy Stiftungen,
Eisenstadt,
- Gabor Rieder, Kurator, Kunstjournalist, Organisator von
Gallery Weekend, Budapest,
- Vitus Weh, Berater für zeitgenössische Kunst der
Esterhazy Privatstiftung,
- Luisa Ziaja, Kuratorin, 21er Haus, Wien.
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