Österreichs und Europas Unternehmer brauchen Klarheit über die Grundzüge der
künftigen Beziehungen zum Vereinigten Königreich
Brüssel/Wien (pwk) - „Österreichs und Europas Unternehmer erhoffen sich für die zweite Verhandlungsphase
raschere Fortschritte als bisher, denn sie müssen sich rechtzeitig auf einen Brexit vorbereiten können“,
betonte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich und designierter Präsident von
EUROCHAMBRES, anlässlich des Startschusses für die 2. Brexit-Verhandlungsphase durch die EU-Staats- und
Regierungschefs am 15. Dezember. „Unsere Unternehmer brauchen jetzt Klarheit über die Grundzüge der künftigen
Beziehungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen, um für die Zukunft planen zu können. Unsicherheit
führt zu zögerlicher Investitionstätigkeit, weniger Neueinstellungen und die Verschiebung von geplanten
Anschaffungen privater Konsumenten.“
Nachdem es unwahrscheinlich ist, dass mit dem Austrittsdatum – dem 29.3.2019 um Mitternacht - bereits ein Nachfolgeabkommen
in Kraft sein wird, könnte eine Zwischenlösung notwendig sein: „In der Übergangsphase muss zumindest
der derzeitige Rechtsbestand mit Kontrolle durch den EuGH gelten, um Rechtssicherheit für die Wirtschaft zu
gewährleisten. Danach brauchen wir ein Abkommen, um die wichtigen Verbindungen mit dem Vereinigten Königreich
aufrechterhalten zu können“, so der WKÖ-Präsident. In welchem Ausmaß der Brexit negative Auswirkungen
auf die europäische und die heimische Wirtschaft haben wird, hängt vom künftigen Verhältnis
ab. Leitl warnt vor einer Wiedereinführung von Zöllen und unterschiedlichen Normen und Standards: „Österreich
als Exportnation profitiert stark vom Zugang zum EU-Binnenmarkt und damit auch zum britischen Markt. Wir dürfen
hier keine neuen Hürden aufbauen.“
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