Staatspreis für die Förderung der Geschlechterforschung zum 11. Mal vergeben - Förderungspreise
höher dotiert
Wien (bmwfw) - Im Zuge eines feierlichen Festaktes hat Sektionschefin Iris Rauskala am 15. Dezember den
mit 10.000 Euro dotierten Gabriele Possanner-Staatspreis an die Rechtswissenschaftlerin Elisabeth Holzleithner
für ihr herausragendes und ausdauerndes Engagement bei der Förderung der Geschlechterforschung verliehen.
Holzleithner war unter anderem maßgeblich an der Erstellung eines Modellentwurfs für universitäre
Frauenförderungspläne, wie sie im Universitätsgesetz 2002 vorgesehen sind, beteiligt. Sie ist die
erste Wissenschaftlerin, die bereits zum zweiten Mal mit einem der Possanner-Preise ausgezeichnet wird. Im Jahr
2001 – damals noch als Nachwuchswissenschaftlerin – wurde sie mit einem der Possanner-Förderungspreise ausgezeichnet.
Gabriele Possanner-Förderungspreise und Würdigungspreis 2017 verliehen
Neben dem auf Vorschlag einer fachkundigen, internationalen Expertinnen- und Expertenjury verliehenen Staatspreis
wurden zwei Gabriele Possanner-Förderungspreise für wissenschaftliche Beiträge zur Bearbeitung bzw.
Lösung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen im Bereich der Geschlechterforschung vergeben.
Die mit je 12.000 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an die Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Anna Günther
und die Rechtswissenschaftlerin Marija Petricevic.
Zudem wurde die Wirtschaftswissenschaftlerin und Universitätsprofessorin in Ruhe Gudrun Biffl mit dem Gabriele
Possanner-Würdigungspreis ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt das Wissenschaftsministerium seit dem
Jahr 2013 Persönlichkeiten aus Forschung und Lehre, deren Lebenswerk im Zeichen der Geschlechterforschung
steht. Biffl hat mit ihrer evidenzbasierten Geschlechterforschung wichtige Impulse für die Gleichstellungspolitik
in Österreich geliefert. In ihren zahlreichen öffentlichen Auftritten ist sie konsequent für Gleichstellung
eingetreten und hat damit Verantwortung für gesellschaftspolitische Belange übernommen.
Neuerungen bringen Attraktivitätsschub
Zwei Runde Jubiläen, „120 Jahre Frauenstudium in Österreich“ und „20 Jahre Gabriele Possanner Preise“,
bildeten den thematischen Rahmen für die Verleihung der Gabriele-Possanner-Preise für Geschlechterforschung.
Nun wurden wichtige Neuerungen eingeführt: Neben der Ernennung einer neuen Possanner-Jury für die nächsten
vier Jahre wurden die Richtlinien für die Förderungspreise hinsichtlich ihrer inhaltlichen und wissenschaftlichen
Qualitätskriterien geschärft. Damit einhergehend wurde eine Erhöhung des Preisgeldes der beiden
Förderungspreise auf jeweils 12.000 Euro vorgenommen. Mit diesen Neuerungen zählt der Gabriele-Possanner-Preis
zu den attraktivsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung. Seine Neuausrichtung trägt zur
Förderung der Etablierung der Geschlechterperspektive in den Disziplinen bei.
Über den Gabriele Possanner-Staatspreis
Der Staatspreis wird seit 1997 alle zwei Jahre vergeben, zum Gedenken an die erste Verleihung eines akademischen
Grades an eine Frau durch eine Universität in Österreich hundert Jahre zuvor. Gabriele Possanner gilt
als Pionierin und Vorkämpferin für berufliche Chancengleichheit von Frauen in der Wissenschaft. Für
die Nostrifizierung an der medizinischen Fakultät der Universität Wien im Jahr 1897 musste sie alle "schweren
Prüfungen", die sie davor schon einmal zur Erlangung des Doktorates an der Universität Zürich
erfolgreich absolviert hatte, an der Universität Wien ein zweites Mal ablegen.
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