1.000 Dächer-Photovoltaik-Projekt von landesweitem Umfang gestartet
St. Pölten (nlk) - Die Ergebnisse der Klimakonferenz in Bonn, die Initiativen und das Ausbauprogramm
der EVN im Bereich Photovoltaik, Windkraft und E-Mobilität sowie die Bedeutung der vielen Green-Jobs für
Niederösterreich standen am 18. Dezember im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in St. Pölten. LH-Stellvertreter
Stephan Pernkopf, Monika Langthaler, Teilnehmerin der Klimakonferenz in Bonn und Präsidentin von Arnold Schwarzeneggers
Klimaschutzinitiative R20 sowie EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz informierten dabei über aktuelle
umweltpolitische Fragen.
„Seit zwei Jahren sind wir als Bundesland Niederösterreich in der Lage, über 100 Prozent unseres Strombedarfs
aus Erneuerbarer Energie zu erzeugen“, sprach LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Der Energiemix dazu umfasst Großwasserkraftanlagen,
Windkraftanlagen, Kleinwasserkraftanlagen, Photovoltaik-Anlagen und Biomasse-Anlagen. „Im Jahr 2017 sind 32 Windkraftanlagen
und 2.800 Photovoltaik-Aanlagen neu dazugekommen, wodurch für zusätzliche 90.000 Haushalte sauberer Strom
produziert werden konnte“, fuhr Pernkopf fort.
„Wir beweisen, dass die Elektro-Mobilität schon heute gut funktioniert. In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise
gemeinsam mit der EVN bei einem Versuch in Seitenstetten 23 Elektro-Autos für 18 Familien zur Verfügung
gestellt“, unterstrich er. „Wir reden heute bereits von 40.000 Green-Jobs in Niederösterreich. Unser Know-how
wird bis nach Schweden exportiert, wo heimische Firmen Windparks realisieren“, meinte der LH-Stellvertreter.
„Nun haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit dem Landesenergieversorger EVN ein Photovoltaik-Projekt von landesweitem
Umfang zu starten. Es handelt sich über ein fünf Jahre laufendes Projekt, bei dem die EVN die Dächer
von öffentlichen Gebäuden nutzt und Photovoltaik-Anlagen installieren und auch betreibt“, führte
er weiter aus. Für das 1.000 Dächer-Programm werde die EVN jährlich fast drei Millionen Euro in
die Hand nehmen. „Es gibt Tausende Landes- und Gemeindeobjekte in ganz Niederösterreich, die für eine
Photovoltaik-Anlage infrage kommen. Schon heute gibt es positive Vorbilder mit Photovoltaik-Anlagen wie das Pflegeheim
Scheibbs, die Kläranlage Retz, die Berufsschule Pöchlarn und die Bezirkshauptmannschaft Tulln sowie die
Landeskliniken in Mauer und Mödling“, betonte Pernkopf. Das Land Niederösterreich gehe in diesem Zusammenhang
mit gutem Beispiel voran. Auch das neue Regierungsprogramm sei sehr vielversprechend und die Energiewende werde
nun auch auf Bundesebene umgesetzt, freute sich der LH-Stellvertreter, der in die Verhandlungen als Energieexperte
eng eingebunden war. Das Ziel, 100 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbarer Energie zu decken, soll bundesweit
bis 2030 erreicht werden. In Niederösterreich wurde es bereits vor zwei Jahren erreicht. Auch zu einer ganz
klaren Anti-Atompolitik haben sich die neue Bundesregierung und die neue Ministerin Elisabeth Köstinger bekannt,
der Pernkopf herzlich gratulierte.
EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz meinte: Die Energieversorgung werde in Zukunft dezentraler aufgestellt,
die Nutzung der bislang ungenutzten Dächer sei hier ein naheliegender Anknüpfungspunkt. „Die neuen Photovoltaik-Anlagen
für öffentliche Gebäude sollen so kalkuliert werden, dass die Gemeinden finanziell nicht belastet
werden. Wir wollen in den nächsten Jahren mehrere Tausend solcher Anlagen errichten.“
Monika Langthaler sagte: „In den vergangenen Jahren konnten wir mit R20 eine internationale Klimaschutzinitiative
starten, die auch von der UNO wahrgenommen wird“. 2015 sei der Klimavertrag von Paris verabschiedet worden, dieses
Klimaabkommen sei historisch und alle Länder dieser Welt hätten dieses Abkommen unterzeichnet. Kürzlich
sei sogar Syrien diesem Abkommen beigetreten, so Langthaler. „Alle machen bei dem Klimaabkommen von Paris intensiv
mit, eingebunden sind auch die Finanzwirtschaft und viele Firmen. Die Umweltwirtschaft in Niederösterreich
hat im vergangenen Jahr insgesamt eine Milliarde Euro Umsatz gemacht“, erinnerte sie.
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